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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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aber ein Manuskript des fiktiven arabischen Historikers Cide Hamete Benengeli (arab. »Benengeli« = Sohn des Hirsches, also span. »cervanteño«), dessen »wahre« Geschichte von nun an als Vorlage dient. Zunächst nimmt er die unterbrochene Schilderung des Kampfes gegen den Biskayer wieder auf, dem Quixote nur auf das Flehen seiner Begleiterin Gnade gewährt.
    Bei einem Ziegenhirten erhalten die beiden Helden harten Käse und getrocknete Eicheln, was Quixote zu einer aus den Schäferromanen der Zeit entlehnten Eloge auf das goldene Zeitalter veranlasst. Ein Hirte erzählt die Geschichte von Grisóstomo, der aus Liebe zur Schäferin Marcela an gebrochenem Herzen starb. Schließlich erscheint – als Epilog zu der Geschichte – Marcela am Grab des Grisóstomo und legt ihre Ansicht über diese Affäre dar, worauf Quixote als Verteidiger der Jungfrauen Marcelas Standpunkt verteidigt.
    Am Tag darauf beziehen Sancho, Quixote und sogar Rocinante Prügel von einer Schar Kuhtreiber. Ebenso ergeht es Quixote, als er nachts das Rendezvous der buckligen Magd Maritorne mit einem Hirten stört, und schließlich, als er mit einem Mitglied der Polizeitruppe Santa Hermandad in Streit gerät und dieser ihm eine Öllampe auf den Kopf schlägt. Ein vermeintlicher »Zauberbalsam des Fierabras«, den Quixote zur Linderung anwendet, zeitigt nicht minder große Schäden, vor allem Übelkeit und Durchfall. Quixote vertreibt die Begleiter eines nächtlichen Trauerzugs, die er in seinem Wahn bezichtigt, den Leichnam eines Ritters entführen zu wollen. Sancho dagegen bringt heimlich die Vorräte dieser vermummten Gestalten an sich. Im nächtlichen Schein der Fackel wird Quixote von einem Zeugen der Angelegenheit mit dem Ritterbeinamen »el de la Triste Figura« (»der vom Traurigen Gesicht«) benannt (dessen falsche deutsche Übersetzung »der Ritter von der traurigen Gestalt« durch Tieck im Deutschen sprichwörtlich geworden ist).
    Ein nächtliches Abenteuer, das die beiden aufgrund ungewöhnlicher Geräusche vermuten, erweist sich bei genauerem Hinsehen – die Geräusche rühren von sechs Walkstempeln in der Ruine einer Eisenwalkmühle her – als so unabenteuerlich, dass sogar Quixote lächeln muss. Wenig später nimmt er einem Barbier dessen Bartschüssel aus Messing ab, die er für »Mambrins Helm« (aus Ariosts Orlando furioso ) hält, und befreit etliche »Unglückliche«, tatsächlich aber Gesindel, Sklaven, die zu den königlichen Galeeren getrieben werden. Unter ihnen ist der Erzschelm Ginés de Pasamonte, der sich mit Sanchos Esel davonmacht.
    Vor der Santa Hermandad retten sich Sancho und Quixote in die Sierra Morena, wo Sancho ein Bündel mit Goldstücken und einem Manuskript findet. Es ist das Notizbuch des verschmähten Liebhabers Cardenio, der ebenfalls durch die Lektüre der Ritterromane verwirrt ist, über ein Problem aus dem Amadís- Roman mit Quixote in Streit gerät und schließlich das Weite sucht.
    Um Dulcinea zu beeindrucken, beschließt Quixote, nach Amadís’ Vorbild wahnsinnig zu werden (I. 25). Sancho gibt er einen Brief an Dulcinea mit. Dieser begegnet an der Schenke dem Dorfpfarrer und dem Barbier, die an einem Plan zur Rückholung Quixotes arbeiten. Während Sancho seinen Herrn sucht, erzählt Cardenio den anderen beiden das Ende seiner Geschichte: Seine Geliebte Luscinda heiratete seinen Freund Fernando. Dorotea, Fernandos verstoßene Geliebte, kommt hinzu.
    Eine besonders gelungene Szene stellt Sanchos Rückkehr zu Quixote dar, der seinen Knappen über den Erfolg seiner Mission bei Dulcinea ausfragt: Sancho, der freilich nie bei Dulcinea war, lügt – ganz in der Manier der Ritterbücher – seinem Herrn das Blaue vom Himmel herunter. Der Dorfpfarrer wird Autor und Regisseur einer Intrige, mit der man Quixote zurückholen will, wobei er sich in subtiler Weise an Quixotes Phantasien, aber auch an Doroteas realem Dilemma orientiert: Diese kann für den Plan gewonnen werden, als »Prinzessin Micomicona« den Ritter um Hilfe anzuflehen (I. 32). Es gelingt ihr, Quixote in die Schenke zu locken, die durch zahlreiche Verwicklungen ein literarischer Knotenpunkt des ersten Teils wird. Hier liest der Pfarrer die Novelle »El curioso impertinente« (Der vorwitzige Neugierige) vor: Anselmo überredet den zunächst widerstrebenden Lotario, die Treue seiner Frau Camila zu erproben, ein Unterfangen, das für alle drei mit dem Tod endet. Diese Novelle hört nur Quixote nicht, der inzwischen einen lächerlichen
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