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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels
Autoren: Enid Blyton
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meiner Mutter. Außerdem muß ich noch schnell meinen Koffer aus dem Wagen holen. Eigentlich wollte ich mit der Bahn kommen, aber meine Mutter hat es nicht erlaubt“, plauderte Olivia drauflos, um die Tränen von eben vergessen zu lassen, „na – auf diese Weise haben Herr Reismüller und ich uns mal in aller Ruhe unterhalten können. Es ist toll, was er alles erlebt hat!“
Dolly mußte lächeln. Als Olivia zum erstenmal nach Möwenfels gekommen war, hatte sie den Chauffeur nicht eines Blickes gewürdigt, geschweige denn ihm die Hand zum Abschied gegeben. Dolly folgte Olivia zu der schweren, silbergrauen Luxuslimousine und begrüßte den Chauffeur, der eben Olivias Koffer aus dem Kofferraum hob.
„Lassen Sie doch, das mache ich schon“, rief Olivia und nahm ihm den Koffer aus der Hand. „Wiedersehen, Herr Reismüller, und vielen Dank fürs Herbringen! Gute Heimfahrt!“
Olivia schüttelte dem Chauffeur herzlich die Hand.
„Danke, Fräulein Olivia – und auch für Sie alles Gute!“
Olivia rollte die Augen gen Himmel.
„Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß Sie nicht ,Sie’ zu mir sagen sollen! Ich bin doch noch nicht erwachsen!“
„Ihre Frau Mutter möchte es nun einmal so. Es ist besser, wir halten uns daran.“
Olivia seufzte.
„Na schön. Und – bitte – grüßen Sie meinen Vater, wenn Sie ihn sehen!“
Olivia winkte dem Chauffeur noch einmal zu, ergriff ihren Koffer und marschierte zum Tor hinüber. Herr Reismüller trat dicht an Dolly heran.
„Fräulein Olivia wird Sie in den nächsten Monaten sehr nötig gebrauchen“, sagte er leise. „Es ist ein Segen, daß das Kind hier ist.“
„Das müssen Sie mir schon näher erklären.“ Dolly sah den Mann beunruhigt an. „Soll das heißen, daß etwas passiert ist?“
„Ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen. Fräulein Olivia wird es Ihnen sicher selber erzählen. Sie hängt sehr an Ihnen.“
„Das – das ist sehr schmeichelhaft für mich. Hoffentlich kann ich ihr helfen.“
„Davon bin ich überzeugt. Auf Wiedersehen, Fräulein Rieder.“
Merkwürdig, dachte Dolly. Das ist heute schon der zweite, der mir das sagt. So viel Vorschußlorbeeren – da kann man fast Angst bekommen! Die Arbeit hat noch gar nicht richtig angefangen, da steckt man schon mitten in Problemen!
Von der Landstraße her hörte man die Busse heranbrummen. Jetzt ging der Wirbel erst richtig los. Die Eisenbahnerinnen kamen! Wie bei einer Explosion sprangen die Türen auf, und die lachenden und schwatzenden Schülerinnen drängten nach draußen.
„Fräulein Rieder! Hurra!“ schrie die rothaarige Olly schon von weitem. Hinter ihr winkte Susu. Daneben tauchte der Kopf der kleinen Gusti auf.
„Da sind wir wieder! Haben Sie uns vermißt?“
„Ich hab mich so auf Sie gefreut!“
„Jetzt ist es aus mit Ihrer Ruhe. Nehmen Sie’s nicht zu schwer.“
Dolly mußte nach allen Seiten zugleich Hände schütteln und Umarmungen erwidern. Dann stob die Meute zum Gepäckraum des Wagens und angelte nach Koffern und Taschen.
„Verdammt, wo ist die Tasche mit meinem Nachtzeug?“ fluchte Olly. „Ich wußte ja, daß ich was zu Hause stehen lasse in all dem Rummel. He, da ist sie ja – nehmen wir die solange!“
„Hallo, Marina! Ist das nicht dein Koffer? Er ist noch nicht stubenrein – schau dir die Schweinerei an!“
„Wieso?“
„Eine riesige Pfütze! Und der ganze Koffer klebt!“
„Verflixt, meine Flasche mit Körperöl muß ausgelaufen sein! So ein Mist! Was mache ich bloß, wenn all meine Sachen verdorben sind?“
„Komm, Marina, wir werden den Schaden gleich oben untersuchen.“ Dolly ergriff den Koffer. „Hast du ein Taschentuch? Halt was drunter, damit wir nicht den ganzen Flur volltropfen.“
Im Schlafsaal der Ersten herrschte bereits Hochbetrieb. Die Vorhänge der Betten, die an der linken Seite des Raumes in einer Reihe standen – jedes mit einem Schrank daneben –, waren zurückgezogen. Auf den bunten Daunendecken türmten sich Taschen, Bücher, Fotos und Reste von Reiseproviant. Auf der gegenüberliegenden Seite auf den Kommoden warteten die Koffer aufs Auspacken, während ihre Besitzerinnen hin und her liefen, Ferienerlebnisse austauschten, sich neckten und Pläne für die kommenden Wochen schmiedeten.
„Habt ihr euer Nachtzeug ausgepackt und euch gewaschen und gekämmt? Es wird gleich zum Abendessen läuten, beeilt euch ein bißchen, meine Damen! Komm, Marina, jetzt wollen wir den Schaden mal begutachten…“
Dolly stellte den Koffer vorsichtig auf den Boden,
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