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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels
Autoren: Enid Blyton
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studierte Sprachen, nahm Unterricht in Stenografie und Schreibmaschine und eignete sich nebenher die nötigen Kenntnisse in Kochen und Hauswirtschaft an.
Dolly hatte bereits ihre Koffer aus dem Inneren des braven „Richard Löwenherz“ gewuchtet und klopfte ihm anerkennend auf die Motorhaube.
„Danke schön, alter Junge, daß du diesmal noch nicht zusammengebrochen bist! Ich wundere mich wirklich, wie du das geschafft hast! Bist schon eine treue Seele!“
„Nun, jetzt braucht er diese Fahrt ja nicht mehr zu machen“, meinte Klaus lachend. „Das nächstemal, wenn wir von hier aus starten, sind wir bereits ein Ehepaar und ständige Bewohner der Burg. Und ich will doch nicht hoffen, daß du mit all diesem Gepäck in die Flitterwochen zu fahren gedenkst?“
„Wer weiß?“ Dolly blitzte ihn übermütig an. „Schließlich möchte ich mich doch schönmachen für dich! Da werden fünf Koffer vielleicht gar nicht reichen…“
„Untersteh dich! Zwei Paar Jeans und ein Kleid werde ich dir genehmigen, mehr nicht! Allenfalls noch einen Badeanzug.“
„Wir werden sehen. Jetzt muß ich mich aber schleunigst an die Arbeit machen, in zwei Stunden rollen die ersten Schülerinnen an. Tschüs, ihr beiden! Und fahrt auf den letzten zwei Kilometern nicht in den Graben!“
„Wofür hältst du mich eigentlich?“ fragte Klaus empört. „Ich lasse dich doch hier nicht mit deinem ganzen Gepäck einsam und allein auf den Treppenstufen!“ Damit ergriff er die beiden größten Koffer und marschierte voraus in den Innenhof.
Dolly lachte.
„Man muß sich offensichtlich an alles erst gewöhnen! Sogar daran, daß man jetzt einen starken Mann an seiner Seite hat!“
Dollys Zimmer lag im Nordturm – dort, wo sie schon als Schülerin so viele glückliche Stunden verbracht hatte. Vom Nordturm aus hatte man die schönste Aussicht über die Klippen und das Meer, und Dolly dachte mit leisem Bedauern daran, daß sie diesen herrlichen Blick nun nur noch ein paar Monate lang genießen würde. Vor den Sommerferien wollten Klaus und sie heiraten, und vom nächsten Schuljahr an würden sie die kleine Lehrerwohnung über dem Ostflügel bewohnen. Dolly nahm sich vor, diese letzten Monate ihrer Junggesellenzeit in dem gemütlichen Stübchen richtig zu genießen. Auf der Treppe begegneten sie der Hausmutter.
„Dolly Rieder! Wie schön, Sie wiederzusehen! Wie waren die Ferien? Haben Sie sich gut erholt?“ Die resolute alte Dame schloß Dolly herzlich in die Arme.
„Danke, Hausmutter, es geht mir fabelhaft! Und Ihnen? Sie sehen ein bißchen blaß aus! Sicher haben Sie in den Ferien hier wieder viel zuviel gearbeitet, statt sich auszuruhen, nur damit wir alle uns in das fertig bereitete Nest setzen können! Wann werden Sie sich daran gewöhnen, einen Teil der Arbeit auf mich abzuwälzen? Dafür bin ich doch hier!“
„Ich werde es bald genug tun müssen. Der Arzt ist leider gar nicht zufrieden mit meinem Herzen – aber da ich Sie an meiner Seite weiß, mache ich mir keine Sorgen. Und nun packen Sie in aller Ruhe Ihre Koffer aus. Wenn Sie Lust haben, trinken wir später einen Tee zusammen.“
„Und ob ich Lust habe! Ich beeile mich!“
„Ist sie nicht rührend?“ sagte Dolly zu Klaus, als sie wenig später ihr kleines Reich betraten. „Das Zimmer blitzt vor Sauberkeit, das Bett ist bezogen – sogar ein paar Blumen hat sie mir hingestellt!“
„Sie muß dich sehr gern haben. Aber das kann ich ihr nachfühlen“, antwortete Klaus lächelnd. „Wie alt ist sie eigentlich?“
„Über siebzig! Sie hätte längst in Pension gehen können, aber sie ist der Meinung, ohne die Arbeit hier auf der Burg würde sie vor Kummer sterben. Wie viele Generationen von Schülerinnen hat sie schon kommen und gehen sehen! Weißt du, daß sie schon meine Mutter hier erlebt hat?“
„Ich weiß nur, daß sie dein Temperament überlebt hat, und das zeugt zweifellos von ihrer Zähigkeit und Geduld. Leb wohl, Liebes, ich will Feli nicht so lange warten lassen. Sehen wir uns morgen?“
„Ich denke schon, wenn die Mädchen mich bis dahin nicht mit Haut und Haaren aufgefressen haben. Apropos – paß gut auf dich auf!“
„Keine Sorge, ich lasse mich nicht so leicht verspeisen. Höchstens von dir.“
Klaus winkte ihr noch einmal zu und verließ das Zimmer. Dolly trat ans Fenster. Der graue Himmel, die Klippen, das Meer – alles schien miteinander zu verschmelzen. Dort unter ihr lag das in die Felsen eingehauene Schwimmbecken und wartete auf den Sommer. Der Wind
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