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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat
Autoren: Enid Blyton
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Handballspiel gegen die Billstedter Mädchen mitmachen. Aber wegen der Niespulvergeschichte muß sie zusammen mit der ganzen Klasse gerade an dem Tag arbeiten, an welchem der Wettkampf stattfindet. Sie ist ganz traurig. Sie sagten, ich brauchte auf den freien Nachmittag nicht zu verzichten, weil ich bei der Sache nicht dabeigewesen bin. Kann ich nicht meine Freizeit an Dolly abtreten? Dann könnte sie mitspielen!”
“Das ist sehr anständig von dir, Susanne, aber es geht auf keinen Fall”, antwortete Fräulein Pott. “Dolly muß die Strafe genauso abbüßen wie die übrige Klasse. Sie ist selbst daran schuld, wenn sie ihre Chance verpaßt.”
Betrübt ging Susanne hinaus. Sie erzählte Dolly von ihrem Versuch, ihr den freien Halbtag zuzuschanzen.
Dolly war gerührt. “Ach, Susanne, du bist ein anständiger Kerl! Eine echte Freundin! Ich danke dir!”
Susanne lächelte zufrieden. Ihre Eifersucht auf Alice war auf einmal verschwunden. Sie hängte sich bei Dolly ein. “Ich werde froh sein, wenn Betty zurückkommt und Alice wieder ihre Busenfreundin hat”, sagte sie.
“Ich auch”, stimmte Dolly von ganzem Herzen ein. “Es ist so anstrengend, wie Alice immer wieder versucht, ein Dreigespann aus uns zu machen. So hatte ich mir das auch nicht gedacht.”
Susanne war zufrieden. Sie hätte Dolly diese wundervolle Gelegenheit, bei dem Handballspiel mitzumachen, so gegönnt! Sie trafen die Krankenschwester und erkundigten sich nach Margots Befinden.
“Viel besser”, sagte die Schwester. “Aber ihre schöne Stimme ist völlig dahin. Die arme Margot kann nur noch krächzen. Sie fühlt sich ganz elend deswegen. übrigens darf sie morgen zum ersten Mal einen Besuch empfangen. Und zwar möchte sie gern, daß Marilyn Miller sie besucht!
Bestellt ihr bitte, daß sie nach dem Kaffee kommen kann.”
Dolly und Susanne sahen sich erstaunt an. Marilyn? Weshalb wollte Margot ausgerechnet Marilyn sehen?
Margot war sehr unglücklich. “Ach, Schwester, werde ich nie wieder singen können?” fragte sie angstvoll.
“Jedenfalls eine lange Zeit nicht”, bestätigte die Schwester.
“Aber vielleicht wird deine Stimme eines Tages wiederkommen, Margot. Dein Kehlkopf und deine Atemwege sind jedoch sehr angegriffen, und ein oder zwei Jahre lang darfst du auf keinen Fall singen. Tust du es trotzdem, dann wird es mit deiner Stimme ein für allemal vorbei sein. Dann wirst du bestimmt niemals eine Sängerin werden können!”
Margot ließ ihre Tränen fließen, ohne sie abzuwischen. Keine Stimme! Ein oder zwei Jahre nicht singen dürfen, und dann nur vielleicht!
Und alles durch ihre eigene Schuld! “Weshalb war ich bloß so verrückt, mich bei dem Regen heimlich in die Nacht hinauszuschleichen!” weinte Margot laut. “Ich hielt es für eine Heldentat, so etwas zu unternehmen! Die anderen hatten mich gewarnt. Vielleicht versteht mich Marilyn – sie will doch eine große Schauspielerin werden.”
Das war der Grund, warum sie Marilyn hatte bitten lassen, zu ihr zu kommen. Sie mußte ihr einfach alles erzählen. Marilyn war verblüfft, daß Margot ausgerechnet sie als ersten Besuch wünschte. Sie hatte sich bisher wenig aus Margot gemacht. Aber sie ging trotzdem und nahm Obst, Süßigkeiten und ein Buch mit. Denn freigebig war sie immer.
Als sie die abgemagerte Margot sah, erschrak sie.
“Setz dich bitte”, brachte Margot krächzend hervor und fuhr fort: “Ich habe meine Stimme verloren – vielleicht für immer. Ach, Marilyn, ich bin eine solche Idiotin gewesen. Nur du kannst mich vielleicht verstehen!”
Und dann erzählte sie alles, was an jenem Samstagabend geschehen war und daß sie nicht mehr singen dürfe. “Was soll ich nur ohne meine Stimme tun? Lieber sterben. Einmal hat mir eine Mitschülerin gesagt, ohne meine Stimme wäre im ein Nichts.”
Ihre Rede wurde durch vieles Stöhnen und Krächzen immer wieder unterbrochen.
“Margot, nicht so viel sprechen!” mahnte die Schwester, die den Kopf zur Tür hereinsteckte.
“Marilyn, erzähle du lieber!”
Worüber sollte sich Marilyn mit Margot unterhalten? Doch nun zeigte sich, daß sie Charakter besaß und nicht mehr nur an sich dachte. Ein bißchen hatte der Geist von Möwenfels schon abgefärbt. Sie berichtete von ihrem eigenen Versagen bei der Theaterprobe. Es war nicht leicht für sie. Aber als sie sah, mit welch gespannter Aufmerksamkeit Margot ihren Bericht geradezu einsog, da ersparte sie sich auch nichts und schilderte ihre Blamage in allen Einzelheiten.
“Du siehst
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