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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat
Autoren: Enid Blyton
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vergessen.
“Im nächsten Jahr brauche ich mich nicht mehr von dir zu verabschieden, Felicitas”, sagte
Dolly. “Also tschüs für diesmal! Strenge dich beim Sport an, daß ich auf dich stolz sein kann, wenn du nach Möwenfels kommst!”
Es war ein schöner Tag, ein bißchen kalt noch, aber sonnig. Dolly stieg hinten in den Wagen.
Sie wickelte sich in ihre Decke. Bald würde Marilyn neben ihr sitzen.
Marilyns Großmutter war mit Dollys Großmutter eng befreundet; daher hatte Dollys Oma ihre Tochter gebeten, Marilyn abzuholen. “Es wäre doch so nett, wenn die beiden Mädchen sich unterwegs schon ein bißchen anfreundeten. Dann fühlt Marilyn sich nicht so einsam, wenn sie in einem fremden Land in die neue Schule kommt.”
Dolly brummte. Sie wäre viel lieber mit Susanne gefahren. Allein schon der Name Marilyn gefiel ihr nicht. Nun, bald würde sie ja im Bilde über sie sein!
Nach etwa einer Stunde Fahrt hatten sie ihr erstes Ziel erreicht. Sie hielten vor einem
herrschaftlichen Haus. Ein Diener öffnete die Tür. Dann erschien eine elegante alte Dame – die Freundin von Dollys Großmutter.
“Das ist aber nett von Ihnen!” sagte sie und rief ins Haus hinein: “Marilyn, bist du fertig? Die Rieders sind da!”
Aber keine Marilyn war zu sehen. Die Aufforderung der alten Dame, bei ihr Kaffee zu trinken, lehnte Frau Rieder ab.
Sie wollten ja vor dem Dunkelwerden in Möwenfels sein. “Sobald Marilyn fertig ist, brechen wir auf”, sagte Herr Rieder.
Er war ärgerlich. Wo steckte diese Marilyn? Was für ein Betragen, sie warten zu lassen! Er machte sich am Kofferraum zu schaffen, um Marilyns Gepäck zu verstauen, das der Diener inzwischen gebracht hatte.
“Marilyn, komm sofort!” rief ihre Großmutter. Sie wandte sich an den Diener: “Wissen Sie, wo sie ist? Wo kann sie nur stecken?”
Es vergingen noch einige Minuten, ehe Marilyn endlich zu erscheinen geruhte.
Dolly staunte: Das war die Neue? Eine schlanke junge Dame kam die Treppe herunter. Ihr weißblondes Haar war toupiert und zu einer tollen Frisur aufgetürmt.
Dolly riß vor Verblüffung die Augen auf. Das war ja die reinste Filmdiva! Und die Lippen hatte sie auch angemalt!
Das sollte Marilyn Miller sein?
Mit einem kühlen, förmlichen Lächeln begrüßte Marilyn die Familie Rieder.
“Wo hast du denn nur so lange gesteckt?” fragte ihre Großmutter vorwurfsvoll. “Wir warten schon eine Weile!”
“Tut mir leid”, sagte Marilyn lässig.
Ihre Großmutter stellte sie vor. Herr Rieder blickte ärgerlich drein. Marilyns Aussehen gefiel ihm gar nicht.
Ebenso ging es Dolly. Worüber sollte sie sich mit diesem Geschöpf unterhalten? Ihre Zunge war wie gelähmt. Marilyn sah so schrecklich erwachsen aus. Es waren nicht nur ihre Blicke und ihre Haarfrisur – nein, viel mehr noch ihr selbstsicheres Auftreten und die erwachsene Sprechweise. Marilyn setzte sich neben Dolly hin und schlug graziös die Beine übereinander.
Ihre Großmutter rief ihr dann noch durch das Fenster zu: “Marilyn, denke immer daran, daß du dich den Regeln und Sitten des Landschulheims fügen mußt. Wisch dir bitte die Farbe vom Mund! Ich habe dir schon oft gesagt, daß das in der Schule nicht geduldet wird. Du beträgst dich stets wie achtzehn, aber du bist noch ein Schulmädchen! Und dann achte darauf, daß du…”
Herr Rieder steckte den Startschlüssel ins Schloß und ließ den Motor an. Los ging es!
Herr Rieder seufzte erleichtert auf und blickte seine Frau aus den Augenwinkeln an. Sie nickte ihm zu. Dolly fing den Blick auf und fühlte sich getröstet. Vati und Mutti dachten also ähnlich wie sie selbst!
“Hast du auch genug von meiner Decke?” fragte Dolly höflich.
“Danke, ja”, antwortete Marilyn.
Dolly zermarterte sich ihr Gehirn, um einen Gesprächsstoff zu finden. “Soll ich dir etwas von Burg Möwenfels erzählen?” fragte sie endlich.
“Na, dann schieß mal los”, sagte Marilyn schläfrig. “Beichte deine Schulgeheimnisse. Wie ist unsere Klassenlehrerin?”
“Nun – du wirst gar nicht in meine Klasse kommen. Du bist doch schon fünfzehn, nicht wahr?” sagte Dolly.
“Beinahe sechzehn”, erwiderte Marilyn und strich sich über ihre toupierte Haarpracht. “Du bist nicht sehr groß für dein Alter?”
“Ich bin so groß wie alle in meiner Klasse”, sagte Dolly.
Heimlich dachte sie: Wenn ich das Haar so aufgetürmt trüge wie die Amerikanerin, dann sähe ich auch größer aus.
Sie begann von Möwenfels zu erzählen. Darüber sprach sie am liebsten. Sie
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