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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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redete.
“Weißt du, Susanne”, erzählte Dolly, “als ich so schreckliche Angst hatte, ob ich dich wohl verletzt hätte und fortgeschickt würde – damals wußte ich plötzlich, wie es ist, so zu sein wie Marlies: wenn man sich vor allem fürchtet. Und es tat mir leid, daß ich sie immer geneckt hatte.”
“Wir wollen künftig netter zu ihr sein”, sagte Susanne. Als ihre Kräfte zurückkehrten und sie sich jeden Tag sehr über Dollys freundschaftliche Besuche freute, war es ihr, als könnte sie zu allen nett sein – sogar zu Evelyn. “Sag Marlies doch, daß sie mich mal besuchen möchte!”
Von dieser Nachricht war Marlies geradezu überwältigt. Daß Susanne ausgerechnet sie zu einem ihrer ersten Besucher ausgewählt hatte! Mit einer großen Tüte Bonbons bewaffnet ging sie in die Krankenabteilung.
Susanne war noch recht blaß, aber ganz verändert. Ihre Augen strahlten! Sie begrüßte Marlies herzlich.
Beide plauderten, und Marlies blühte förmlich auf. Vor Susanne hatte sie keine Angst. Sie erzählte ihr alles mögliche. Dann sah sie plötzlich verwirrt zu ihr hin.
“Weißt du, Susanne, wenn Evelyn bloß nicht immer so häßlich über Dolly sprechen würde! Sie will mir einreden, daß Dolly mir böse Streiche spielt. Oder Alice. Mein Tintenglas war gestern über meinen Atlas gegossen, und Evelyn behauptet, Dolly hätte es getan, weil sie doch immer Tintenfinger hat.”
“Als wenn Dolly je so etwas täte!” rief Susanne entrüstet. “Wie kannst du Evelyn überhaupt zuhören, wenn sie solche Gemeinheiten sagt?”
“Ich kriege sie nicht zum Schweigen”, erklärte Marlies, und der schüchterne Blick war plötzlich wieder da. “Sie erzählt mir dauernd, daß ich ihre Freundin wäre und sie mir deshalb alles sagen müßte.”
“Und du bist wirklich ihre Freundin?” fragte Susanne.
“Nein, nicht wirklich. Aber ich bringe es nicht fertig zu sagen, daß ich es gar nicht sein will”, beichtete Marlies.
“Erzähle mir jetzt nicht, daß im feige bin. Das weiß ich selbst. Aber ich kann nicht anders.” “Schluß für heute, Marlies”, rief die Krankenschwester. “Sag Dolly, sie darf in einer halben Stunde kommen und auch ein Spiel mitbringen – ein ganz einfaches, nichts zum Kopfzerbrechen!”
Dolly kam und brachte ein Würfelspiel mit. Aber die beiden Mädchen gebrauchten es nicht. Sie sprachen über Marlies und Evelyn.
“Evelyn ist die reinste Giftnatter”, sagte Susanne. “Immer , hetzt sie gegen dich und Alice und behauptet, ihr spieltet Marlies diese gemeinen Streiche.”
“Ich möchte bloß wissen, wer es wirklich tut”, überlegte Dolly laut. “Ein Mädchen aus einem anderen Turm? Vielleicht Gerda vom Westturm? Sie macht immer solche verrückten Sachen.”
“Nein. Ich glaube eher, daß Evelyn selber dahintersteckt”, meinte Susanne.
Dolly sah sie erstaunt an. “Ach nein”, rief sie. “Sie ist doch mit Marlies befreundet!”
“Sagt Evelyn. Marlies redet anders.”
“Ja, aber… so gemein kann doch niemand sein, zu behaupten, daß er mit einem befreundet ist – und ihm dabei die ganze Zeit niederträchtige Streiche zu spielen! Das wäre ja ganz abscheulich.”
“Genau. Und ich finde, Evelyn ist abscheulich”, sagte Susanne. “Ich habe sie nie ausstehen können. Sie hat zwei Gesichter. Und sie kümmert sich keinen Pfifferling um einen anderen Menschen.”
Dolly sah Susanne an. “Ich glaube, du bist sehr klug. Du scheinst alle gut zu durchschauen. Ich bin sicher, daß du auch Marlies besser kennst als ich.”
“Eigentlich kann ich sie gut leiden”, sagte Susanne. “Wenn wir ihr nur beibringen könnten, nicht immer so schrecklich ängstlich zu sein”
“Aber wie?” fragte Dolly. “Wie können wir Marlies kurieren? Ich habe versucht, sie zu ermutigen und sie dazu zu bringen, daß sie sich wegen ihrer Feigheit wenigstens schämt.
Aber es scheint keinen Zweck zu haben.”
“Merkst du nicht, daß sie sich längst schämt?” fragte Susanne unerwartet. “Aber das gibt ihr noch lange keinen Mut. Sie kann nur durch sich selbst aufgerichtet werden.”
“Aber wie willst du das erreichen?” rief Dolly. “Ich wette, du findest keinen Weg.”
“Ich werde heute abend darüber nachdenken, ehe ich einschlafe”, versprach Susanne. “Und wenn du mich morgen früh besuchst, werde ich einen Plan haben. Du wirst sehen!”
Susannes Plan
    Als Dolly am anderen Morgen in der Frühstückspause zu Susanne ging, begrüßte die Freundin sie lebhaft. “Ich habe nachgedacht!” sagte sie.
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