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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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sagen, verstehst du?
Ich hätte euch den Tag verdorben,”
“Du warst sehr tapfer. Hör mal-weißt du, wer da ist und dich
besuchen will?”
“Doch nicht etwa meine Mutter?” fragte Susanne mit strahlenden
Augen.
Dolly nickte, “Ja. Und dein Vater auch. Und weißt du, daß deine
Mutter sogar dein Schwesterchen zu Hause gelassen hat, nur damit sie
schneller zu dir kommen konnte? Stell dir das vor! Sie muß sehr viel
an dich gedacht haben, denn meist bringen Mütter es gar nicht fertig,
ihre Babys allein zu lassen,”
Susanne dachte anscheinend nicht mehr daran, daß sie Dolly
gegenüber behauptet hatte, keine Schwester zu haben. Sie streckte die
Hand nach Dolly aus. “Sie hat das Baby nicht mitgebracht?” flüsterte
sie. “Hat es zurückgelassen? Wirklich und wahrhaftig?”
“Ja, das arme kleine Ding”, sagte Dolly. “Es wird sich einsam
fühlen. Ich habe auch eine kleine Schwester. Das ist so nett. Meine
bewundert mich. Das wird deine später gewiß auch bei dir tun!” Auf einmal sah Susanne die ganze Sache mit Dollys Augen. Dolly
hatte recht! Warum sollte man ein Schwesterchen hassen? Sie lächelte
Dolly dankbar an. “Du besuchst mich doch, wenn du kannst, ja?”
fragte sie. “Und erzähl nichts über… über meine Albernheiten, nein?
Ich meine: den anderen!”
“Natürlich nicht. Es war ja gar keine Albernheit. Es war einfach ein
Irrtum. Weißt du, man braucht deine Mutter bloß anzusehen und weiß,
daß sie eine richtige Mutter ist – eine, die einen immer liebhat, wie
viele Kinder sie auch haben mag. Ich finde sie reizend.”
“Ich auch”, seufzte Susanne. “Es tut mir leid, daß ich so gemein zu
dir war.”
“Und ich kann dir überhaupt nicht sagen, wie schrecklich leid es
mir getan hat, weil ich dich noch gestoßen habe, als du schon solche
Bauchschmerzen hattest”, sagte Dolly.
“Du hast mich gestoßen?” fragte Susanne. “Das habe ich wirklich
vergessen. Hör mal, ruft da die Schwester?”
Die Schwester spähte herein – Dolly sollte kommen. Draußen vor
der Tür standen Herr und Frau Hoppe. Dolly verabschiedete sich eilig und ging leise hinaus. Als Herr und Frau Hoppe hineingegangen waren, hörte sie Susannes leisen Freudenschrei.
„Du warst sehr tapfer, Susanne”
    Glückselig hüpfte Dolly die Stufen hinunter in den Hof. Sie rannte auf das Gebäude zu, in dem ihre Klasse war. Gerade läutete es zum Schluß der Stunde. Sie schlüpfte ins Klassenzimmer, und die anderen sahen zu ihr hin.
    “Ich war bei Susanne”, verkündete Dolly mit wichtiger Miene. “Red keinen Unsinn. Es darf ja niemand zu ihr”, widersprach Irene. “Nun, ich durfte. Und sie sagt, mein Vater hat ihre Schmerzen
    weggebracht und sie wieder gesund gemacht”, erzählte Dolly. Sie war stolz, daß sie so einen Vater hatte. “Er kam heute nacht. Ich habe mit ihm gesprochen.”
    “Dolly Rieder, du schwindelst”, sagte Alice.
“Nein, bestimmt nicht. Es ist alles wahr”, versicherte Dolly. “Ich habe auch mit Herrn und Frau Hoppe gesprochen; sie sind gerade bei Susanne. Sie übernachten sogar hier und fahren erst morgen zurück.”
“Und hat die liebe Susanne nun herausgefunden, ob sie ein Schwesterchen hat oder nicht?” fragte Evelyn boshaft.
Dolly fühlte, wie die Wut in ihr hochstieg, aber diesmal beherrschte sie sich. “Das geht dich gar nichts an… und es ist bloß ein Jammer, daß du nicht sechs ältere Schwestern hast, die dich ducken”, sagte sie. “Dann wärst du vielleicht netter. Aber wahrscheinlich nur ein bißchen.”
Susanne und ihre Eltern waren sehr glücklich miteinander. Die Wand, die Susanne zwischen ihnen errichtet hatte, war gefallen, weil plötzlich die Eifersucht weg war. Die Mutter hatte das Baby in fremder Obhut gelassen, nur um zu ihr , zu kommen – Susanne war zufrieden.
“Wir besuchen dich morgen früh noch einmal, bevor wir fahren”, sagte ihre Mutter, als die Schwester sie daran erinnerte, daß es Zeit war, den Besuch zu beenden. “Und wenn du es dir ganz furchtbar wünschst, dann bleibe ich noch einen Tag und lasse Vater allein nach Hause fahren.”
“Nein”, sagte Susanne seufzend. “Zu lange darfst du die Kleine nicht allein lassen, Mutter. Ich bin bald wieder gesund… ich fühle mich jetzt ganz anders.”
Dolly durfte zweimal am Tag zu Susanne gehen, lange bevor es den anderen gestattet wurde. Susanne begrüßte sie immer fröhlich. Sie war nicht mehr verschlossen und sonderbar; sie war auf einmal ein freundliches, lebhaftes Mädchen, das gern über ihr Zuhause
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