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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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auf den Knien. Die Hausmutter verschwand.
Nur Frau Greiling blieb und sah verwirrt auf Dolly und ihren Vater. Sie verstand nicht…
“Nun weine dich erst einmal richtig aus, und dann erzähle mir alles”, sagte der Vater. “Wir haben dich doch erst gestern besucht, und da schienst du so glücklich. Laß nur, ich bin ja hier, und bringe schon alles in Ordnung.”
“Aber das kannst du nicht”, schluchzte Dolly. “Ich bin so gemein. Es war wieder mein Jähzorn. Ach, Vati, es ist alles meine Schuld, daß Susanne so krank ist.”
“Mein liebes Kind, wovon sprichst du eigentlich?” Dolly schmiegte sich fest an ihn und fühlte sich erleichtert. Vati würde schon alles in Ordnung bringen. Welch Segen, daß er heute nacht hier war! “Aber Vati, weshalb bis du eigentlich hier? Ich dachte, du wärst weit weg.”
“Das war ich auch”, sagte Herr Rieder. “Doch Frau Greiling rief mich an, weil Susanne Hoppe Blinddarmentzündung hatte und der andere Chirurg krank ist. Ich sprang ins Auto, fand hier alles vorbereitet, machte die kleine Operation, und da bin ich also. Susanne wird bald wieder gesund sein; es wird nur etwa vierzehn Tage dauern.”
Dolly fiel ein schwerer Stein vom Herzen. Blinddarmentzündung – das konnte jeder bekommen!
“Vati”, fragte sie ängstlich, “kann man durch einen Stoß oder durch einen Fall Blinddarmentzündung bekommen?”
“Aber nein!” rief ihr Vater. “Susanne hatte diese Sache zweifellos schon eine ganze Weile. Wahrscheinlich bereits, ehe sie herkam. Aber weshalb fragst du?”
Dann kam alles heraus – Susannes merkwürdiges und abweisendes Benehmen. Dollys Jähzorn, der heftige Stoß, der Fall und alles. “Und ich habe mir solche Sorgen gemacht”, schluchzte Dolly. “Ich dachte, wenn Frau Greiling das erfährt, jagt sie mich von der Schule, und ihr schämt euch dann für mich, und da ich nicht schlafen konnte, stand ich auf und…”
“Was bist du für ein dummes Mädchen”, sagte der Vater. “Vielleicht sollten wir dich wirklich von Möwenfels wegholen und zu Hause behalten, wenn du solche törichten Dinge denkst!”
“Nein, bitte nicht! Ich bin so gern hier”, rief Dolly. “Ach Vati, wenn du wüßtest, wie froh ich bin, seit ich weiß, daß ich nicht an Susannes Krankheit schuld bin. Aber… ich habe heute Frau Hoppe alles geschrieben. Was wird sie nun denken?” Dann erzählte sie von dem Brief.
Ihr Vater und Frau Greiling konnten gar nicht verstehen, weshalb Susanne behauptete, sie hätte kein Schwesterchen.
“Irgend etwas stimmt da nicht”, sagte Herr Rieder zu Frau Greiling. “Vielleicht ist das sogar für ihre Genesung schädlich. Wann wollen Herr und Frau Hoppe kommen?”
“Morgen”, antwortete Frau Greiling. “Ich werde mit ihnen sprechen. Aber nun, Herr Doktor… wollen Sie heute nacht hierbleiben? Es ist schon spät.”
“Danke, nein”, antwortete der Arzt. “Ich bin es gewöhnt, in der Nacht noch zu fahren. Aber Dolly muß jetzt zu Bett. Nun sorge dich nicht mehr, mein Liebling… es ist alles in Ordnung. Und dein kleiner Schubs hat Susanne nichts getan. Vielleicht hat sie durch den Fall nur ihren Bauch ein wenig mehr gespürt. Ich vermute, sie fühlte sich schon den ganzen Tag krank.”
“Aber es war ein ziemlich derber Schubs”, sagte Dolly. “Es ist ein Jammer, daß ich dir diesen Jähzorn vererbt habe”, murmelte ihr Vater.
Dolly schlang die Arme um seinen Hals. “Sorg dich nicht deshalb. Ich kriege ihn schon unter. Ich werde es bald so können wie du: ihn aufsparen für Sachen, die es wert sind!”
“Also gute Nacht, mein Mädchen. Besuche Susanne, sobald du darfst.”
“Das tue ich.” Dolly rutschte von seinen Knien. Ihre Augen waren noch rot, aber sie lächelte. Ihr Kummer war vorbei…
Der Vater fuhr wieder weg. Die Direktorin brachte Dolly selbst zu Bett und deckte sie zu.
Sie schlief schon, bevor Frau Greiling den Raum verlassen hatte.
Der nächste Morgen war schön. Als es läutete, wachte Dolly auf – zwar müde, aber glücklich. Ihr Herz war voll Dankbarkeit. Susanne würde gesund werden. Und sie, Dolly, war nicht an ihrem Kranksein schuld. Ihre Sorge war umsonst gewesen. Nein – nicht umsonst! Es war eine gute Lehre gewesen!
Wenn ich doch irgend etwas tun könnte, um zu zeigen, wie dankbar ich bin, daß sich alles so gewendet hat, dachte Dolly und sprang aus dem Bett. Aber ich weiß nichts! Wie es Susanne heute wohl gehen mag?
Nun, Susanne ging es tatsächlich gut. Als sie erfuhr, daß ihre Eltern kommen würden, traute sie
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