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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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macht einen Streich
    Dolly besaß Verstand und hatte gelernt, ihn zu gebrauchen. Sie merkte bald, daß sie in der Klasse gut mitkam und im Aufsatz war sie den meisten überlegen.
    Ich hatte gedacht, daß ich viel mehr arbeiten müßte als in meiner alten Schule, sagte sie zu sich selbst. Doch das brauche ich nicht. Nur in Mathematik bin ich nicht gut. Ich wollte, ich könnte so viel wie Irene. Sie rechnet Aufgaben im Kopf, die ich nicht einmal schriftlich herausbekomme.
    So ließ Dolly nach zwei Wochen ein wenig nach und kümmerte sich nicht allzuviel um ihre Arbeit. Sie fing an, so wie Alice ein bißchen Unfug in der Klasse zu treiben. Alice war begeistert, daß ihr jemand bei ihren Streichen half. Betty Hiller aber trieb es am schlimmsten. Dolly fragte sich manchmal, wann sie wohl mit dem Unfug aufhörte. Zwei Lehrerinnen waren es, denen Betty und Alice besonders mitspielten. Die eine war Mademoiselle Dupont, die andere eine ruhige freundliche Dame, die Handarbeit gab und manchmal nachmittags die Schularbeiten beaufsichtigte – Frau David. Sie schien nie mit der Möglichkeit zu rechnen, daß Alice und Betty ihr Streiche spielen könnten.
    Mademoiselle dagegen wußte es, aber sie konnte es trotzdem nicht verhindern. “Hast du davon gehört, daß Betty einmal eine weiße Maus in Mademoiselles Katheder gesetzt hat?” fragte Alice. “Das arme Tierchen! Es konnte nicht heraus, und da drückte es plötzlich das Tintenfaß hoch und steckte zum Tintenfaßloch seine Nase heraus. Mademoiselle traf beinahe der Schlag.”
“Was hat sie denn gemacht?” fragte Dolly interessiert.
    “Sie rannte aus dem Zimmer, als wären hundert Hunde hinter ihr her”, erzählte Alice. “Kaum war sie draußen, da nahmen wir die Maus schnell aus dem Katheder, und Betty versteckte sie in einer Schachtel. Als Mademoiselle zurückkam und sich das Katheder öffnen ließ, war keine Maus mehr zu finden. Mademoiselle dachte, sie hätte sich getäuscht.”
    “Ich wollte, ich wäre dabeigewesen”, seufzte Dolly. “Alice, mach doch noch mal solch einen Streich wie den! Irgend etwas in der Mathematikstunde, ja? Damit sich Fräulein Pott unsere Schularbeiten nicht so genau ansehen kann.”
    “Was! So etwas in Pöttchens Stunde?” sagte Alice spöttisch. “Sei nicht albern. Pöttchen kommt hinter alles. Versuch du es doch selbst, ihr einen Streich zu spielen!”
    “Nun, dann eben bei Mademoiselle”, bettelte Dolly. “Ich mag Mademoiselle, aber im habe sie noch nie in Wut gesehen und möchte es gern. Mach es doch, stell etwas an!”
    Alice merkte, daß Dolly sie sehr bewundern würde. Wenn ihr nur etwas Richtiges einfiele! Sie legte die Stirn in Falten lind dachte scharf nach.
    Betty gab ihr Ratschläge. “Kannst du nicht so etwas machen wie Michael oder Rudi im letzten Jahr?” fragte sie. Dann sagte sie erklärend zu Dolly: “Alices Brüder haben einen Lehrer, den die Jungen Plüschohr nennen. Er ist solch eine Niete, daß sie ihm jeden Streich spielen können, ohne erwischt zu werden.”
    Dolly hätte auch gern einen Bruder gehabt, aber sie hatte nur eine jüngere Schwester.
“Eine Sache, die Rudi letztes Jahr machte, war furchtbar ulkig”, sagte Alice plötzlich. “Ich glaube, das ginge bei uns auch. Aber ihr müßt mir helfen, Dolly, du und Betty!”
“Riesig gern.” Dolly war sofort bereit. “Was ist es denn?”
“Also: Rudi tat so, als wäre er schwerhörig”, erzählte Alice. “Und was der alte Plüschohr ihn auch fragte – immer behauptete er, falsch zu verstehen. Wenn er sagte: ,Hört auf zu quatschen!’, fragte Rudi: ,Was, wir sollen alle klatschen?’ Und dann klatschten alle laut in die Hände.”
Dolly lachte. “Alice, das wäre ein Spaß! Bitte, spiele taub, wir machen mit. Bestimmt! Und mach es in Mademoiselles Stunde!”
Die ganze Klasse erfuhr bald davon, daß Alice Mademoiselle verulken wollte, und war begeistert. Die erste Aufregung vom Schulbeginn nach den Ferien war vorbei; die Mädchen waren unruhig und warteten auf ein bißchen Abwechslung.
“Also”, sagte Alice, “ich werde so tun, als verstünde ich falsch, was Mademoiselle sagt. Dann mußt du es sehr laut wiederholen, Dolly, und du auch, Betty, und schließlich die ganze Klasse, versteht ihr? Das wird ein Spaß!”
Völlig ahnungslos kam Mademoiselle am nächsten Morgen lächelnd in das Schulzimmer.
Sie hatte gerade zwei Briefe von zu Hause bekommen mit der Nachricht von der Geburt eines neuen kleinen Neffen. Deshalb war sie sehr guter Laune.
Sie
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