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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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erschrockene große Augen hatte! Dolly, die sich nicht leicht vor etwas fürchtete, mußte immer lachen, wenn die arme Marlies auf die andere Seite des Schlafraumes flüchtete, weil sie auf dem Boden einen Ohrwurm entdeckt hatte.
    Auch die anderen Mädchen aus ihrem Schlafraum kannte Dolly längst: Katrin, die ruhige Zimmerälteste, und die redselige Alice mit der vorlauten Zunge. Die beiden anderen Neuen, Evelyn und Susanne. Marlies mit ihren großen angstvollen Augen, die bei allem Unerwarteten immer wie ein nervöses Pferd scheute.
    Dann war da die kluge Irene, ein Wunderkind in Mathematik und Musik, aber hilflos und ungeschickt in allen Dingen des täglichen Lebens. Wenn eine ihr Buch verloren hatte, war es todsicher Irene! Ging eine zur falschen Zeit in den falschen Unterrichtsraum – war es Irene. Man erzählte sich, einmal habe sie eine geschlagene Stunde im Zeichensaal gesessen und gewartet, weil sie glaubte, es wäre Malstunde.
    “Aber wie konntest du bloß die ganze Zeit dasitzen und nicht einmal überlegen, warum niemand sonst kam?” hatte Katrin erstaunt gefragt. “Was hast du dir bloß gedacht, Irene?”
    “Ich habe mich im Geiste mit der Mathematikaufgabe beschäftigt, die Pöttchen uns aufgegeben hat”, antwortete Irene, und ihre Augen funkelten durch ihre großen Brillengläser. “Es gibt zwei oder drei Arten, sie richtig zu lösen.!”
    “Verschone uns mit Mathematik”, stöhnte Alice. “Irene, im glaube, du bist verrückt!”
Das war Irene gewiß nicht. Sie war ein außerordentlich gescheites Mädchen, das nur eben die kleinen Alltagsdinge ständig vergaß, weil ihr Verstand unentwegt mit irgend etwas beschäftigt war. Sie hatte auch Sinn für Humor, und wenn es wirklich etwas zu lachen gab. platzte sie mit einem fürchterlichen Gekicher heraus, das die ganze Klasse ansteckte und Fräulein Pott ärgerlich werden ließ. Alice machte sich immer ein Vergnügen daraus, solche Explosionen hervorzurufen und Unruhe in die Klasse zu bringen.
Die anderen drei Mädchen im Zimmer waren die vergnügte Jenny, die immer sehr tüchtig war, wenn für die Schule oder für einen anderen guten Zweck gesammelt wurde, die ruhige, fleißige Angela, die geschickt mit der Nadel umzugehen wußte und deshalb zu Mademoiselles Lieblingen gehörte, und schließlich noch die scheue, farblose Verena, die man oft links liegen ließ, weil sie niemals ein besonderes Interesse für etwas zeigte.
Dolly kannte inzwischen Evelyns Geseufze und Gestöhne über alles und jedes und die angstvollen Schreie von Marlies über jeden Käfer und jeden Regenwurm. Sie mochte Katrins Art gern: ihre langsame und ruhige Stimme und ihre Miene, als könnte sie nichts erschüttern. Über Alice wußte sie schon eine Menge; Alice sprudelte ja alles heraus, was ihr in den Kopf kam: von ihren Brüdern, ihren Eltern, ihren Schularbeiten, ihren Hobbys und allem, was es unter der Sonne gab. Sie war genauso geradeheraus wie Dolly, aber nicht so freundlich. Sie war spöttisch und bissig, wenn es ihr paßte, so daß Mädchen wie Evelyn sie haßten und Mädchen wie Marlies sie fürchteten. Dolly jedoch mochte Alice außerordentlich gern.
Sie ist so lebendig, dachte sie. Jeder hört zu, wenn sie spricht, sogar wenn sie etwas Unfreundliches sagt. Wenn im etwas sage, hört kaum einer zu. Ich mag Alice wirklich, und ich wünschte, daß sie nicht schon Betty als Freundin hätte.
Bis Dolly die Mädchen der ersten Klasse aus den anderen Türmen kennengelernt hatte, dauerte es etwas länger. Sie sah sie wohl in der Klasse, aber nicht in den Gemeinschafts-und Schlafräumen. Doch für den Anfang genügte es, wenn sie die Kameradinnen aus ihrem eigenen Turm kannte.
Über die älteren Mädchen im Nordturm wußte sie wenig. Die traf sie ja nicht im Klassenzimmer. Sie sah sie nur morgens bei der Andacht, manchmal beim Singen, wenn Herr Jung mehr als eine Klasse gleichzeitig unterrichtete, oder im Schwimmbad. Über manche von ihnen hörte sie natürlich ein paar Dinge. Monika aus der sechsten Klasse zum Beispiel war Kapitän der Sportmannschaft der Schule, und die meisten Mädchen mochten sie sehr gern. Sie war gerecht und gab sich sehr viel Mühe beim Training.
Pamela, die Turmsprecherin, genoß überall großen Respekt. Sie war klug und belesen. Es wurde sogar behauptet, sie schriebe selbst ein Buch. Unvorstellbar! Einen einfachen Aufsatz zu schreiben war schwierig genug – und gar ein ganzes Buch!
Zwei Mädchen, Doris und Fanny, waren allgemein unbeliebt. “Zu
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