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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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nichts …«
    »Aber …«
    »… dann, um drei, halb vier brachte er mich in ein Lokal, wo man isst, viel und schwer, und hat sich überfressen, und gegen fünf, halb sechs hat er mich hundert Meter von zu Hause entfernt abgesetzt. Weil er vor dem Tor meines Hauses mit dem Auto nicht wenden konnte …«
    »Und am Tag danach … Sitzung.«
    »Natürlich. Aber das Schlimmste ist, dass ich meine Arbeit bei der Condor nicht gut mache. Comandante Di Nolfo hat mich auf dem Kieker und möchte mich auf Teilzeit herunterstufen …«
    »Aber, entschuldigen Sie bitte, dieser ganze Überschwang macht aus Signor Pierini noch keinen Mörder.«
    »Auch nicht der Umstand, dass er das Opfer kannte?«
    »Das hat er Ihnen gesagt?«
    »Am Tag nach dem Mord. Ich habe sie gekannt, hat er gesagt und dabei vor sich hin gelacht …«
    »Er hat gelacht?«
    »Gelächelt, glückselig.«
    »Signorina Schepis wurde ermordet, und er hat gelacht?«
    »So, wie es aussah, ja.«

20. D EZEMBER
    Es war acht Uhr früh, und Stucky warf einen verzweifelten Blick auf die Straße, den vor ihm liegenden Abschnitt Richtung Ponte della Priula. Immer das gleiche grauenhafte Schauspiel! Es wandelte einen die Lust an, über die Dächer der türkischen und bulgarischen Fernlaster, über die Kofferräume der Kleidervertreter und Liebhaber der Einkaufszentren hinwegzuspringen und zu fliehen, über die seitlich gelegenen Felder, durch das Wenige, was an grünen Lebensadern übrig ist, und sich dabei vorzustellen, diese würden einen zu den untergegangenen Wäldern dieser immer noch erhabenen Landschaft führen.
    Diese Qual würde auch der Abend nicht lindern: Soeben nach Hause zurückgekehrte Reisende zogen dann schon wieder in die Bingosäle oder in die Diskotheken und kreuzten den Weg der aus den Einkaufszentren vertriebenen Nachzügler.
    Stucky bog nach rechts ab und folgte der Beschilderung, die auf eine Nebenstraße verwies, und nach ein paar Kilometern sah er eine Umfriedung aus Betonsteinen, eine Mauer, die die Umgebung von dem trennte, was dahinter versteckt lag. Vom Tor aus konnte er die große Unterwelt der Mülldeponie betrachten, die bereits mit schwarzen Folien bedeckten und von Gasen aufgequollenen Bereiche und vorn den bepflanzten Abschnitt, auf dem allerhand Maschinen und Lastwagen herumfuhren. Offene Gedärme, brodelnde, unförmige Materie, dicht darüberfliegende Möwen, Kanonen, deren Schüsse sie verscheuchen sollten, und Kamine zur Ableitung der Gärungsgase.
    Die Behausung der Pierinis lag hinter diesem stinkenden Loch und war, dank eines mysteriösen Glücksgriffs des Planers, dem Wind ausgesetzt. Stucky klingelte.
    Was folgte, war ein endloses Vakuum, in dem er nur das Brummen der schweren Geräte und das Ausstoßen des ölhaltigen Rauchs der Lastwagen zu erdulden hatte.
    »Ja?«
    »Signor Pierini?«
    »Nein … der schläft.«
    »Ich bin Inspektor Stucky. Ich möchte ihn sprechen.«
    »Jetzt? Er hat sich erst vor zwei Stunden hingelegt …«
    »Wer sind Sie?«
    »Seine Schwester.«
    »Es ist dringend.«
    »Ich mache Ihnen auf. Dann wecken wir ihn gemeinsam …«
    Auf der Schwelle erschien ein Mädchen, das trotz ihres rundlichen, pausbäckigen Gesichts bleich war. Das Haar hing ihr herunter, wie von irgendetwas Schwerem nach unten gezogen. Sie fixierte den Inspektor mit unergründlicher Melancholie.
    »Muss er …?«, fragte sie und spielte mit ihren Fingernägeln.
    »Wer?«
    »Mein Bruder. Nehmen Sie ihn mit?«
    »Nein, nein. Ich bin hier, um ein paar Gedanken mit ihm auszutauschen.«
    »Da geraten Sie an den Richtigen. Max ist eine wahre Ideen-Deponie!« Sie lachte auf und hielt sich sogleich den Mund zu.
    »Sind Sie mit der Vespa zufrieden?«, versuchte er, einen etwas persönlicheren Ton anzuschlagen.
    »Vespa? Das wissen Sie auch schon? Die Vespa … er hat sie mir nicht gekauft. Er hat gesagt, ich hätte eine Mini Minor verdient, und sucht noch danach, Importware und zudem aus zweiter Hand …«
    Sie winkte den Inspektor herein und führte ihn in ein sehr großes Zimmer mit zwei nebeneinandergestellten dunklen Ledersofas, die zur Hälfte mit bestickten Kissen und einem schlafenden dicken Plüschelefanten zugedeckt waren. Vor den Sofas stand silbergrau und funkelnagelneu ein riesiger Flachbildfernseher. Ein langes Holzregal nahm eine ganze Wand ein und war mit Pokalen und Trophäen gefüllt.
    »Sportler?«, fragte der Inspektor.
    »Mein Bruder kauft sie«, sagte das Mädchen. »Er sammelt die Trophäen der örtlichen

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