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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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zweimal mehr.
    Vor tausend Jahren oder so hätte ich es bestimmt nicht erst soweit kommen lassen, das schwöre ich. Der reinste Wahnsinn. Es ist zu groß. Viel zu groß, um es ordentlich schützen zu können.
    Mein Gott, weißt du, wie lange es heutzutage dauert, den Auftrag für ein einziges neues Schiff durchzubringen?«
    Mahoney antwortete klugerweise nicht.
    »Ich habe versucht, es dadurch wettzumachen, dass ich den besten Geheimdienst aufbaute, der jemals … den es eben jemals gab«, fuhr der Imperator fort.
    »Und was zum Teufel habe ich davon? Eine Handvoll Dreck, das ist alles.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Oh, klingt da so etwas wie Belehrung durch, General? Eine Kritik an Ihrer Beförderung?«
    »Beförderung und Versetzung, Sir.«
    »Und Versetzung, richtig«, wiederholte der Imperator. »Unter normalen Umständen hätte ich gesagt, dass ich immer ein wenig Widerspruch im Leben brauche. Ein wohlgesetzter Tadel hält einen Imperator stets wachsam.
    Jedenfalls theoretisch. Ich weiß es auch nicht. Ich habe keine anderen Bosse meines Schlages, auf die ich mich verlassen könnte.«
    Mahoney hielt den richtigen Moment für gekommen: »Und auf wen können Sie sich verlassen, Sir?«
    Es folgte Schweigen. Der Imperator sah zu, wie die Teller und Platten geleert, die Gabeln saubergemacht und die Tische weggestellt wurden. Bis auf die Arbeiter waren der Imperator und Mahoney als einzige übrig geblieben. Mahoney war es schließlich leid, auf den nächsten Zug des Imperators zu warten.
    »Wie lautet Ihre Antwort auf mein Ersuchen, Sir? 1. Gardedivision, Randwelten?«
    »Ich muss mehr darüber wissen«, sagte der Imperator. »Ich muss genug wissen, um einen großen Haufen Zeit kaufen zu können.«
    »Dann also die 1. Gardedivision, Sir?«
    Der Imperator schob sein Glas zur Seite.
    »Nein. Ersuchen abgelehnt, General.«
    Mahoney hätte sich fast die Zunge durchgebissen, um seine logische Antwort darauf zurückzuhalten. Wieder war Schweigen die klügere Taktik.
    »Finden Sie es für mich heraus, Mahoney, bevor Sie mir erzählen, ich hätte eine Chance verpasst«, sagte der Ewige Imperator.
    Mahoney fragte nicht, wie er das tun sollte.
    Der Imperator erhob sich und ließ sein noch fast volles Glas stehen.
    »Sieht so aus, als wäre das Barbecue vorbei«, sagte er.
    »Das glaube ich auch, Sir.«
    »Eigenartig, dass so viele nicht gekommen sind. Ich stelle mir vor, dass die meisten meiner Verbündeten sich bereits den Kopf darüber zerbrechen, wie sie am besten mit den Tahn ins Geschäft kommen – falls ich verliere.«
    Der Ewige Imperator täuschte sich gewaltig. Die Zeit des Kopfzerbrechens war schon lange vorbei.

 
Kapitel 5
     
    Phase eins der Imperialen Fliegerausbildung fand auf dem Ferienplaneten Salishan statt. Sten und der bunt zusammengewürfelte Haufen seiner zukünftigen Pilotenkollegen fanden sich in einem Einweisungszentrum ein, wurden in über dreißig Kompanien eingeteilt und erhielten Anweisung, sich für ihren Transport zum eigentlichen Stützpunkt bereitzuhalten.
    Die neuen Rekruten kamen teilweise direkt aus der Grundausbildung, andere waren Absolventen von zivilen Vorbereitungsschulen, die die Raumflotte belieferten, bis hin zu mehreren versprengten Offizieren und Mannschaftsdienstgraden. Die meisten waren jedoch Neulinge beim Militär, wie Sten an den fehlenden Auszeichnungen, den schlechtsitzenden, eben erst empfangenen Uniformen und dem übertrieben steifen Verhalten, das ihnen die Konditionierung eingeimpft hatte, feststellte.
    Aber auch mit geschlossenen Augen hätte Sten seine Kameraden als Frischlinge erkannt.
    Während sie auf den A-Grav-Gleiter warteten, machten wilde Gerüchte die Runde – zum Beispiel wurde die Tatsache, dass sie sich auf einer Erholungswelt befanden, als Hinweis auf eine leichte Ausbildung gewertet. Als würde ihnen auf diese Weise der Zugang zum Paradies besonders leicht gemacht. Sogar der Stützpunkt selbst sollte wie ein Palast angelegt sein.
    Sten machte ein aufgeräumtes Gesicht und schaute weg.
    Als er einen amüsierten Blick von einem Rekruten auf der anderen Seite des aufgeregten Haufens aufschnappte, wurde ihm sofort klar, dass außer ihm noch jemand wusste, wie der Hase lief.
    Sten sah sich den Mann genauer an. Er sah so aus, wie sich jeder Ausbilder den perfekten Soldaten erträumte: groß, schlank und mit den Narben überlebter Schlachten im Gesicht. Er trug die braungesprenkelte Uniform einer Gardeeinheit; an der Jacke prangten drei Reihen Lametta plus einer
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