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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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er allerdings das Gefühl, dass er es wirklich so meinte.
    »Eins liegt mir besonders am Herzen«, fuhr Mason fort. »Ich werde dafür sorgen, dass jeder einzelne von euch hier durchfällt, so wie ich es bereits angekündigt habe.
    In jedem Anfängerkurs gibt es jedoch einen, den ich aus irgendeinem Grund ganz besonders hasse, mehr als alle anderen aus dieser lächerlichen Truppe.
    Ich werde diesen einen oder diese eine schon sehr bald finden.
    Und derjenige wird es auf keinen Fall schaffen.«
    Wieder wanderte Masons Blick die Reihen entlang.
    Einige Sekundenbruchteile, bevor dieser lauernde Schlangenkopf stehen blieb, wusste Sten, wen er ansehen würde.
    ›Scheiße, Scheiße, Scheiße‹, dachte Sten, wobei er so unbewegt wie ein Hühnchen unter dem hypnotischen Blick der Schlange verharrte.

 
Kapitel 6
     
    Als Ferrari und Mason die Folter, die sie »Muskelbildung« nannten, abbrachen, war es später Nachmittag. Der Maat, dessen Namen sich Sten einfach nicht merken konnte, übernahm die Formation, ließ die Rekruten im Laufschritt zu den ihnen zugeteilten Unterkünften zurücktraben und entließ sie fürs erste.
    Erschöpft betraten die eingeschüchterten Kandidaten das Backsteingebäude durch die doppelte Glastür, hinter der sie den nächsten als Ausbilder maskierten Werwolf erwarteten.
    Sie erwarteten auch, dass die Mannschaftsbaracke, wie ansprechend sie auch von außen aussehen mochte, innen aus polierten Kunststoffböden, hallenden Gruppenräumen und alten, ausgeleierten Spinden bestehen würde, wie bei der Grundausbildung auch.
    Sie täuschten sich.
    Im Foyer, das eher an die Empfangshalle eines kleinen, aber feinen Hotels erinnerte, hatten sich etwa fünfzig Gestalten mittleren Alters versammelt. Ihrem Aussehen und ihrer Kleidung nach erinnerten sie Sten unwillkürlich an die Bediensteten, die er im Palast des Imperators kennen gelernt hatte.
    Einer von ihnen kam jetzt auf sie zu.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass die jungen Leute sich erst einmal im Freizeitraum erholen möchten, bevor wir Ihnen Ihre Unterkünfte zeigen. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Einrichtung hier gefällt.«
    Er winkte sie durch eine Schiebetür in einen großen, holzgetäfelten Raum von fünfundzwanzig Metern Seitenlänge. An einem Ende befand sich ein beeindruckender, gemauerter Kamin. Entlang der Wände waren Ausgabegeräte für Essen und Trinken aufgestellt, dazwischen Computerterminals und Spielautomaten. Über den Geräten hingen abstrakte Gemälde an den Wänden.
    Der Raum selbst war mit Spieltischen und luxuriösen Sesseln und Sofas ausgestattet.
    Stens ohnehin alarmiertes Misstrauen raste sofort in den roten Bereich! Schon sah er einen Kandidaten staunend mit offenem Mund dastehen; sein verdutzter Ausdruck wurde durch die Doppelringe weißen Fells rund um seine Augen noch unterstrichen. Der Kandidat rieb vor Begeisterung mit der kleinen schwarzen Hand über seine mit grauem Fell bewachsene Brust.
    »Bier! Hier gibt es Biermaschinen!« Schon war er unterwegs.
    »Ist vielleicht besser, wenn du das sein lässt!«
    Sten, der auch gerade etwas hatte sagen wollen, sah, dass jener vernarbte Infanteriesergeant die Warnung ausgestoßen hatte.
    »Warum denn?«
    »Oh, vielleicht deswegen, weil sie morgen unsere Geschicklichkeit und das alles testen wollen. Ein Kater beschleunigt die Reaktionszeit nicht gerade.
    Vielleicht überwachen sie diese Maschine auch, und jeder, der sie benutzt, kriegt sofort ein paar Minuspunkte wegen mangelnder Beherrschung.«
    »Kommt mir nicht sehr logisch vor.« Der Einwand kam von einer sehr kleinen und sehr ansehnlichen Frau. »Alle Piloten, die ich kenne, saugen Alk in sich hinein wie Muttermilch.«
    »Kann gut sein«, pflichtete ihr der Sergeant bei. »Allerdings erst dann, wenn sie ihre Pilotenabzeichen am Ärmel haben. Womöglich hat sie die Vorauswahl erst zum Saufen gebracht.«
    Vielleicht hatte der Sergeant recht, vielleicht war er auch nur paranoid. Wie auch immer, die Biermaschinen blieben die ganze Vorauswahlphase über unangetastet.
    Stens Quartier war ebenfalls sehr interessant. Es bestand aus zwei Zimmern – ein ganz in ruhigen Farben gehaltenes kombiniertes Schlaf- und Arbeitszimmer und eine Nasszelle, die nicht nur die übliche Einrichtung aufwies, sondern obendrein mit einem modernen Jacuzzi ausgestattet war.
    Sten musste sofort daran denken, dass Ferraris Muskelbildung ihnen wohl die ganze Vorauswahlphase über erhalten blieb.
    Das Auspacken dauerte nur einige Sekunden; als Profi
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