Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk
Autoren: J Mullany
Vom Netzwerk:
jetzt empfangen“, sagte die Empfangsdame. Sie schenkte Patrick ein strahlendes Lächeln. Er musterte sie von oben bis unten, doch seine Miene blieb ungerührt. Wir folgten ihr durch das Bürogebäude zu einem Konferenzraum. Nachdem wir den Raum betreten hatten und die Tür sich hinter uns geschlossen hatte, umfasste Patrick meinen Arm und half mir, mich zu setzen.
    Die beiden Männer, die am Fenster standen und sich leise unterhielten, kamen zu uns an den langen ovalen Tisch und stellten sich uns vor. Sie waren beide noch recht jung, wirkten erfolgreich und trugen ziemlich teure Anzüge.
    Patrick setzte sich direkt neben mich, die beiden Anwälte nahmen auf der gegenüberliegenden Seite des großen glänzenden Tischs Platz. Ich erkannte die beiden nicht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie mir noch nie begegnet waren. In ihren Mienen lag nichts Anzügliches, wenn sie mich anschauten. Sie konnten uns natürlich auch was vorspielen. So wie Patrick und ich ihnen etwas vorspielten.
    Patrick zog einen dicken braunen Umschlag aus seiner Aktentasche, außerdem einen Juristenblock und einen goldenen Füller. Er legte alles vor sich auf den Tisch und lehnte sich entspannt zurück. Er wartete.
    „Wenn Sie uns den Scheck übergeben könnten, Miss Hutchinson? Dann bräuchten wir nicht länger Ihre Zeit und die Ihres Anwalts zu verschwenden“, begann Berg. „Die Papiere haben wir zur Unterschrift vorbereitet.“
    „Meine Klientin wird Ihnen keinen Scheck überreichen“, sagte Patrick.
    „Miss Hutchinson hat mit der Gesellschaft einen Vertrag geschlossen, Mr Delaney. Und dieser Vertrag ist ziemlich eindeutig.“
    „Ganz im Gegenteil, meine Herren. Das Einzige, was eindeutig ist, ist die Tatsache, dass Miss Hutchinson von der Gesellschaft aufs Übelste getäuscht wurde. Man hat sie mehrfach belogen, und sie hat im guten Glauben einen Vertrag unterzeichnet, in dem ziemlich wenig steht. Trotzdem verwenden Sie diesen Vertrag jetzt gegen sie. Wenn jemand hier irgendwem einen Scheck übergeben sollte, würde ich eher vorschlagen, dass Miss Hutchinson die Empfängerin ist.“ Er öffnete den Umschlag und zeigte auf ein Blatt Papier.
    Und dann begann er zu reden.
    Ich war beeindruckt. Ich musste schwer an mich halten, um nicht zufrieden zu grinsen, während er aus dem Stegreif sprach. Er bezog sich auf diesen Fall und jenen Fall, während Berg und Seales sich zunehmend unwohl in ihrer Haut fühlten. Ich hatte keine Ahnung, worüber er da redete, aber ich bekam irgendwie den Eindruck, dass er richtig gut war. Gott, war er sexy!
    Berg und Seales fingen sich wieder. Sie brachten Gegenargumente vor, die in meinen Ohren wie Geschwafel klangen, aber Patrick dachte darüber nach, diskutierte die Argumente und schmetterte jedes einzelne ab.
    Mitten im Satz trampelte er mir ziemlich heftig auf den Fuß und verstummte. „Miss Hutchinson? Meine Klientin braucht ein Glas Wasser.“
    Seales eilte zum Buffet auf der anderen Seite des Raums und goss aus einem Krug Eiswasser in ein schweres Kristallglas, das er mir mit einer Serviette brachte, während Patrick sich besorgt über meinen Zustand äußerte und fragte, ob ich eine Pause brauchte. Ich sagte, es gehe mir gut.
    Seales und Berg hatten sich in der Zwischenzeit ans Fenster zurückgezogen. Patrick gesellte sich zu ihnen, und die drei redeten leise miteinander. Irgendwann hatte ich den Eindruck, die ganze Angelegenheit sei inzwischen wohl gütlich beigelegt, aber dann brachte Patrick einen weiteren Punkt vor, und sie stritten noch ein wenig herum.
    „Wahrscheinlich ist das kein Hindernis“, sagte Patrick laut. „Ich werde meine Mandantin fragen.“
    Er kam zu mir und flüsterte mir so laut zu, dass auch die beiden Männer am anderen Ende des Raums es hören konnten: „Ich fürchte, sie werden Ihnen nicht die Startinvestition zurückerstatten, Miss Hutchinson. Aber sie sind einverstanden, die Forderung über zehntausend Dollar fallen zu lassen. Ist das für Sie akzeptabel?“
    „Ich denke schon“, sagte ich möglichst ernst. Wir redeten hier schließlich nur über hundert Dollar.
    „Dann haben wir einen Vergleich“, sagte Patrick. Reihum gaben sich alle die Hand, um den Vergleich zu besiegeln. „Bitte schicken Sie per Boten einen neuen Entwurf der Vereinbarung an Miss Hutchinson und mich.“ Er übergab den beiden eine sehr schlichte cremefarbene Visitenkarte, die er vermutlich heute früh durch den Laserdrucker gejagt hatte.
    Er half mir aufzustehen und stützte mich, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher