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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk
Autoren: J Mullany
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Ale und nahm ein Buch mit. Brady schlief neben mir. Unten hörte ich Kimberly und Patrick reden, und dann hörte ich, wie die Haustür ins Schloss fiel.
    Patrick kam die Treppe hoch. Er brachte einen Aktenkoffer und einen Strauß Margeriten mit. „Die sind aber schön“, sagte ich. „Danke.“
    „Die sind von Elise. Kann ich dir irgendwas holen?“ Er stellte die Blumenvase auf mein Nachttischchen und trat von einem Fuß auf den anderen.
    „Nein, danke.“
    „Ich hab mir Arbeit mitgebracht.“ Er wies mit einem Nicken auf die Aktentasche.
    „Du kannst meinen Schreibtisch benutzen, wenn du magst.“
    „Danke.“ Er setzte sich, schaltete sein Notebook ein und steckte einen USB-Stick in den Port.
    „Woran arbeitest du?“
    Er hielt inne und sah mich an. „Wo ist deine Geldbörse?“
    „Da drüben. Warum?“
    Er brachte mir die Geldbörse. „In Ordnung. Gib mir einen Dollar.“
    „Warum?“, wiederholte ich.
    „Wenn ich dich vertreten soll, brauche ich einen Vorschuss.“
    „Mich vertreten?“
    Er zog den Brief von der Gesellschaft aus einem braunen Briefumschlag. Inzwischen war er ziemlich zerknittert, weil ich ihn achtlos in meinen Rucksack gestopft hatte. „Das hier ist totaler Schwachsinn, und das weißt du vermutlich auch. Aber du brauchst jemanden, der ihre Sprache spricht, damit sie dich in Ruhe lassen. Und jetzt gib mir einen Dollar.“
    Ich öffnete das Scheinfach und gab ihm einen Dollar. „Danke.“
    Vermutlich hätte ich dankbarer klingen sollen. Er nickte nur und stopfte den Dollar in die Hosentasche. „Ich komme morgen mit zu diesem Treffen, obwohl ich lieber versuchen würde, es zu verschieben, bis du dich ein bisschen besser fühlst.“
    „Mir geht’s gut“, log ich.
    Er zog einen gelben Juristenblock und einen Bleistift aus der Aktentasche und setzte sich an meinen Schreibtisch. „Dann erzähl mir jetzt davon. Ich muss alles wissen.“
    „Du meinst die Gesellschaft?“
    „Ja. Wie du dort reingeraten bist. Wer, wann, wo. Einfach alles.“
    Ich redete. Ich erzählte ihm, was ich ihm vermutlich schon zu Beginn unserer Beziehung hätte erzählen sollen. Aber jetzt war ich seine Klientin, die mit ihrem Anwalt sprach, und das machte mich unendlich traurig. Zugleich schämte ich mich, weil ich nun meine Abenteuer aufzählen musste.
    Hin und wieder unterbrach er mich und stellte eine Frage. Geschah das mit deiner Einwilligung? Kennst du die Namen der Zuschauer? Haben sie dich vorher gewarnt, was passiert, wenn du dich weigerst? Wie oft? Wessen Vorschlag war das?
    Sein Stift huschte über den Block, und wenn er umblätterte, raschelte das Papier.
    Dann hielt er inne. „Dieses Regelwerk. Das hast du nicht zufällig hier?“
    „Nein, es ist in meinem Spind.“
    „Ach, zu schade. Erzähl weiter.“
    Ich erzählte bis zu dem Punkt, als er und ich zum Dinner eingeladen wurden.
    Er nickte und ging noch einmal seine Notizen durch. „Du hast ein Auto erwähnt, das dir mehrmals vor dem Sender aufgefallen ist. Und letzte Nacht hast du gesagt, ein Wagen hätte dich abgedrängt. Ich vermute, du weißt nicht zufällig, was für ein Fahrzeugtyp das war? Farbe? Du hast wohl kein fotografisches Gedächtnis und kannst mir das Kennzeichen nennen?“
    „Nein, tut mir leid. Du denkst doch nicht, dass sie mich bedrohen wollten?“
    „Es wäre gut möglich. Sie lassen ihre Muskeln spielen. Aber vermutlich kann ich das nicht gegen sie verwenden.“ Er legte den Block auf den Schreibtisch. „Warum hast du das getan, Jo?“
    Er meinte Mr D. „Es war wie eine Reise oder eine Geschichte, die man zu Ende bringen muss. Wir standen uns sehr nahe, und es war unsere Art, voneinander Abschied zu nehmen. Das klingt vielleicht dumm, aber in dem Augenblick hat es für mich Sinn ergeben.“
    Er schwieg eine Weile. Schließlich war er wieder brüsk und unvoreingenommen, wie man es von einem guten Anwalt erwartete. „Gut. Gibt es sonst noch etwas?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss mein Schmerzmittel nehmen.“
    Ich klemmte das Pillenfläschchen zwischen meine Knie, damit ich es mit einer Hand aufdrehen konnte. Als ich eine Pille nahm, kippte das Fläschchen, und die Pillen wurden auf der Bettdecke verstreut.
    „Meine Güte.“ Patrick saß sofort neben mir auf dem Bett. Die Schwingung schoss schmerzhaft in meinen Arm.
    „Hör auf damit!“, rief ich, weil ich mir nicht schon wieder helfen lassen wollte. Sofort tat mir der Ausbruch leid.
    Er ignorierte mich und sammelte die Tabletten auf. Seine Hände
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