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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk
Autoren: J Mullany
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Mom und den Großen Abe an und erzählte ihnen, ich hätte mein Handgelenk gebrochen und meinen Job beim Radio gekündigt. Ich ging nicht ins Detail, aber meine Mom war im ersten Moment entsetzt und sehr besorgt. Aber sie sagte genau die richtigen Dinge, damit ich mich besser fühlte. Sie bot mir sogar an, meine Fahrtkosten nach Hause zu übernehmen, wenn ich sie über Weihnachten besuchte. Ich begann, mich auf die Feiertage zu freuen.
    Dann lud Kimberly mich ein, mit ihr und Liz Ferrar zu Mittag zu essen. Nachdem wir ein bisschen erzählt hatten, ließ Kimberly die nächste Bombe platzen.
    „Ich kündige beim Sender“, erklärte sie. „Ohne Bill macht es einfach keinen Spaß mehr, und ich habe da inzwischen lange genug gearbeitet.“
    „Und was machst du in Zukunft?“, fragte ich.
    Kimberly und Liz blickten einander an und kicherten. „Ich werde für das Frauenhaus Spendengelder sammeln“, erklärte sie. „Und da kommst du ins Spiel.“
    „Ich?“
    Liz beugte sich vor. „Ich brauche jemanden, der sich mit den Medien und dem richtigen Marketing auskennt und gut mit Kimberly zusammenarbeitet. Sie wird die Arbeit koordinieren, und ich hab gehört, dass du gerade verfügbar bist.“
    „Das stimmt schon, aber ich bin doch nur … also, ich war eine Moderatorin bei einem Klassiksender. Ich kann doch nicht …“
    „Darf ich auch was dazu sagen?“, fragte Kimberly, während sie die Fritten von meinem Teller futterte. „Du hast die Nachrichten gemacht. Du hast Pressekonferenzen abgehalten. Du hast unzählige Male die Pressemitteilungen an dich gerissen und sie umgeschrieben und …“
    „Aber …“
    „Hast du schon mal erlebt, dass sich jemand so sehr bemüht hat, einen Job nicht anzunehmen, Liz? Noch dazu, da wir ihn ihr auf dem Silbertablett servieren? Hör zu, Jo. Du schickst Liz nachher als Erstes deinen Lebenslauf, sobald du wieder zu Hause bist. Und ich will keine Entschuldigung hören, dass du nicht tippen kannst. Du benutzt die Hand bereits wieder ein bisschen und trägst keine Schlinge mehr.“
    Liz lächelte mich an. „Jo, ich fände es super, wenn du darüber nachdenken würdest. Vielleicht könntest du nach Neujahr anfangen? Dann fängt Kimberly auch an. Wir zahlen nicht besonders viel, aber du arbeitest ja jetzt auch schon bei einem gemeinnützigen Sender, du weißt also, wie das ist.“
    „Ich bin überwältigt“, erklärte ich. „Ich würde liebend gern für euch arbeiten. Wirklich. Das ist eine großartige Chance. Ich danke euch beiden.“
    „Nicht weinen“, ermahnte Kimberly mich. „Ich glaube, ich will keinen, aber was möchtest du denn als Nachtisch?“
    Als ich wieder nach Hause kam, ging ich auf Socken durchs Haus. Ich freute mich sehr, dass sich alles so viel besser entwickelt hatte als erhofft. Ich würde nicht verhungern oder das Haus verlieren, ich musste nicht betteln. Ich vermisste es immer noch schrecklich, jeden Abend auf Sendung zu gehen, aber vielleicht konnte ich in ein paar Wochen das Radio einschalten und der Musik lauschen, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob der Moderator seine Arbeit gut machte. Ich ging in das Apartment über der Garage. Patricks Apartment. Erneut freute ich mich über diese hübsche kleine Wohnung. Ohne Bitterkeit erinnerte ich mich daran, wie viel Spaß es Hugh und mir gemacht hatte, diesen Raum zu renovieren. Und hier hatten Patrick und ich uns das erste Mal richtig geküsst.
    Ich sollte vielleicht eine Annonce aufgeben, dass ich einen Mieter suchte. Am besten bald.
    Ich hatte großes Glück. Ich hatte wunderbare Freunde, eine Familie, die mich liebte, und Aussicht auf interessante Arbeit für einen guten Zweck. Und ich hatte ein wunderschönes Haus.
    Die Sonne fiel durch die Fenster und zeichnete helle warme Quadrate auf den Teppich, auf denen sich Brady immer besonders gern ausstreckte, um stundenlang dort zu schlafen. Ich trat ins Sonnenlicht und zog meinen Pullover aus. Ich dachte wieder daran, wie Patrick mich küsste. Wie er mich hier zum ersten Mal zum Orgasmus gebracht hatte. Dann legte ich mich auf den Teppich und genoss, wie sich mein Körper entspannte und streckte. Ich fühlte mich wieder ganz und heil, obwohl mein Knie und das Handgelenk nicht vollständig wiederhergestellt waren.
    Bradys Idee war gar nicht mal so schlecht. Ich zog die Jeans aus und sah erst jetzt, dass ich heute früh das abgerissene Weihnachtshöschen trug, das ich bei meiner ersten Begegnung mit Patrick angehabt hatte (oder auch nicht, wenn man’s genau
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