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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk
Autoren: J Mullany
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Taschentuch. „Ich weiß echt nicht, ob das der beste oder schlimmste Sex ist, den ich jemals gehabt habe.“
    „Danke.“
    Er seufzte, legte sein Gesicht in meinen Nacken und schwieg einen Moment. „Es gibt da noch was, das ich dir sagen muss. Ich habe wieder mit Elise geschlafen.“
    „Du Mistkerl“, sagte ich nicht besonders überzeugend. „Wahrscheinlich sagst du mir das jetzt nur, weil du mich verletzen willst? So nach dem Motto, was dem einen recht ist …“
    „Ich glaube schon. Aber es war schrecklich. Das werden wir nicht noch einmal tun, glaube ich. Sie hat sogar den Orgasmus vorgetäuscht.“
    „Das will ich gar nicht wissen, Patrick.“
    „Ich hab den Orgasmus auch vorgetäuscht.“
    Ich fing an zu lachen und wünschte, ich hätte stillgehalten, denn der Schmerz schoss durch meinen Arm ins Handgelenk. „Das ist wirklich erbärmlich, Patrick. Wenn du schon eine andere fickst, solltest du es wenigstens genießen.“
    „Du musst es ja wissen“, gab er zurück.
    „Hör zu.“ Ich drehte mich zu ihm um, soweit es möglich war, ohne meinen Arm zu belasten. „Ich weiß, was ich getan habe, ist unverzeihlich. Es tut mir leid. Aber ich kann mich nicht für den Rest meines Lebens dafür entschuldigen, und du kannst mir nicht bis ans Ende meiner Tage Vorhaltungen machen deswegen.“
    „Ich weiß.“ Er räusperte sich. „Sieh mal, ich bin eben eifersüchtig. Nicht so sehr auf diesen Mr D., sondern auf die ganzen Sachen, die du gemacht hast. Den Gruppensex und das alles. Ich weiß nicht, ob ich so mutig oder abenteuerlustig sein könnte.“
    „Oder so dumm.“
    „Ja, oder so dumm. Ich meine, das Versauteste, was ich jemals gemacht habe, war vermutlich, als ich auf deinen Bauch abgespritzt habe, und das ist mir jetzt noch peinlich. Ich habe nie Telefonsex gehabt. Darum habe ich so lange gezögert, mit dir richtigen Sex zu haben; ich habe einfach gedacht, du wärst viel erfahrener als ich.“
    „Mit dir hatte ich Analsex und die kleine Bondagenummer, falls du dich erinnerst.“
    Er schaute mich finster an. „Genau. Klein . Jetzt fühle ich mich richtig minderwertig.“
    „Du hast keinen Grund, dich minderwertig zu fühlen“, widersprach ich. Jetzt war ich diejenige, die ihn runterputzte. „Und wenn du mich gefragt hättest, was ich von deinem Können im Bett halte, hätte ich gedacht, du würdest mir eine Falle stellen. Also lass es lieber.“
    „Also gut.“ Er zog sich von mir zurück. Eine Weile lagen wir einfach nur schweigend nebeneinander.
    „Ich glaube, ich mache uns jetzt ein Schinkensandwich“, sagte Patrick schließlich.
    Ich hatte zwar keinen Hunger, aber ich war einverstanden. Wir hatten Frieden geschlossen. Es war ein zerbrechlicher Frieden, und ich hatte absolut keine Ahnung, was als Nächstes passierte.
    Vielleicht war es für uns auch schon zu spät.
    Neil rief mich am nächsten Morgen sofort an und klang fast wie ein menschliches Wesen. Aber es war zu wenig – und es kam zu spät. Allerdings hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass Kimberly vor ihm stand und Karten hochhielt, damit er wusste, was er mir sagen sollte. Natürlich hatte er inzwischen von meiner riesigen Indiskretion erfahren.
    „Du bist auf YouTube“, sagte er als Erstes.
    „Echt?“ Ich hoffte, er würde mir sagen, welches Videomaterial sie mit dem Mitschnitt untermalt hatten, aber er ging nicht ins Detail.
    „Tut mir echt leid, dass du gehst. Aber unter diesen Umständen ist es vermutlich das Beste. Obwohl wir erstaunlich wenige Rückmeldungen von unseren Hörern bekommen haben, und nicht alle waren negativ. Einige Zuhörer haben sogar vorgeschlagen, wir sollten mehr Drama im Radio bringen.“
    Ich gab ein unbestimmtes Schnauben von mir.
    „Oder Sendungen, bei denen die Leute anrufen können“, fuhr Neil fort. Er räusperte sich. Jetzt hielt Kimberly vermutlich die Karte hoch, auf der „Zeige Mitgefühl!“ stand. „Tut mir leid, dass du einen Unfall hattest.“
    „Mir geht’s schon besser. Der Arzt sagt, es ist ein glatter Bruch, der sollte ganz gut heilen.“ Ich ignorierte den gemeinen Gedanken, dass Neil vermutlich ziemlich froh war, dass der Unfall nicht auf dem Gelände des Senders passiert war.
    „Und wir zahlen dir natürlich drei Monatsgehälter als Abfindung. Du warst schließlich sehr lange beim Sender, und du hast hervorragende Arbeit geleistet. Ich find’s auch toll, dass du alles so geordnet hinterlassen hast. Deine Einschaltquoten waren für eine nächtliche Klassiksendung wirklich
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