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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsern
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finden.«
    »Ich soll mit aufs Präsidium?« Lilly war entsetzt.
    »Warum nicht?« Alexandre zwinkerte ihr zu. »Man macht dort einen hervorragenden Kaffee, Lilly. Sie sind für mich die Heldin des Tages.«
    »Heldin für einen Tag zu sein, ist ja schließlich auch etwas Schönes«, meinte Lilly versonnen.
    Wenig später saß sie neben ihm in dessen Wagen.
    »Wir müssen wissen, wer diese Nathalie war und woher sie kam und mit wem sie Umgang pflegte.«
    »Oh, mon dieu!«, rief Lilly belustigt. »Mit wem pflegt eine Dirne Umgang? Haben Sie vielleicht eine Ahnung. Es lässt sich ganz einfach nicht nachweisen, wie viele Kunden ein Mädchen im Laufe ihres Lebens gehabt hat. Nein, nein, wenn Sie dort anfangen wollen, so muss ich Ihnen gleich sagen, dass dies noch schlimmer ist als die Mauer, von der Sie gesprochen haben.«
    »Wir werden sehen. Über das, was in der Zeitung stand, wurde in unserem Archiv ebenfalls etwas festgehalten. Ich bringe Sie zunächst in unsere Kantine. Dort genießen Sie einen Kaffee. Ich denke, dass Sie doch so etwas wie ein Recht draufhaben, informiert zu werden.«
    »Das will ich meinen!« Frech sah sie ihn an.
    In der Polizeikantine fühlte sich die Dirne eigentlich richtig wohl. Sie genoss die Blicke der Männer, die über ihren schlanken, gutgebauten Körper wanderten. Im Stillen rechnete sich Lilly aus, wie viele der Beamten sie schon am liebsten mit den Augen ausgezogen hätten. Es bedeutete für Lilly ein sogenanntes moralisches Vergnügen ...«
    Alexandre kehrte eine halbe Stunde später zurück. Er wirkte sehr aufgeregt.
    »Und?«
    »Zuerst brauche ich einen Kaffee«, sagte er. Als dann später die Tasse vor ihm stand und er mit dem Löffel nachdenklich darin rührte, hob er den Kopf.
    »Nathalie Deville stammte aus sehr gutem Hause. Aus mir bisher noch nicht bekannten Gründen verließ dieses Mädchen sein Elternhaus und landete als Sechzehnjährige bereits im Dirnenmilieu ...«
    »Sechzehn Messerstiche!«
    »Langsam, langsam«, dämpfte Alexandre Picard ab. »Das ist noch lange nicht alles, Lilly. Nathalie Deville geriet in einen Kreis von Dirnen und Zuhältern. In den Akten sind die Namen dieser Dirnen festgehalten, die wesentlich dazu beigetragen haben, Nathalie Deville auf den Strich zu bringen. Aber keinem dieser Mädchen war damals eine Schuld nachweisbar. Sie kamen alle ungestraft davon.«
    »Und weiter?« Lilly war atemlos.
    »Es ist anzunehmen, dass Nathalie Deville durch einen sogenannten goldenen Schuss ihrem Leben ein Ende setzte. Sie war siebzehn, als man sie tot in einer schäbigen Pension fand. Die Ermittlungen der Polizei gegen die Drahtzieher, also gegen jene, die dieses Mädchen eigentlich kaputtgemacht hatten, verliefen im Sande. Da war eben wieder jene berühmte Mauer des Milieus, gegen die man nicht ankam.«
    »Glauben Sie, dass dieser Fall Nathalie Deville etwas mit dem Dirnenmörder zu tun hat?«
    Langsam nickte Alexandre.
    »Das glaube ich nicht nur«, antwortete er, »ich bin sogar vollkommen davon überzeugt. Unter den Namen, die seinerzeit erwähnt wurden, befinden sich unter anderem die Namen Constance Rodier, Nadine Delon und Brigitte Rochar. Auch der Name des Mädchens vom Montparnasse ist erwähnt.«
    »Ein Racheakt also«, kombinierte Lilly sofort.
    »Es sieht so aus«, sagte Alexandre. »Es könnte aber auch anders sein.«
    »Wie anders?«
    »Ich weiß es nicht. Es erscheint mir alles viel zu glatt. Ich denke, dass Palon und ich den Devilles einen Besuch abstatten werden.«
    »Wo leben sie?«
    »In einer der vornehmsten Gegenden von Paris!«
    »Das wiederum würde zum Bild jenes eleganten Mannes passen. Ob Monsieur Deville...?«
    »Nein, das kann ich fast nicht annehmen, obwohl es doch sehr wahrscheinlich auf der Hand liegt, dass ein Vater den Tod seiner Tochter rächt. Aber für Deville gäbe es in seiner Position viel zuviel zu verlieren. Ich denke eher daran, dass Nathalie vielleicht einen Geliebten hatte. Jemanden, der das Mädchen über den Tod hinaus hebt. Oh, sagen Sie nicht, dass es so etwas nicht gäbe, Lilly. Rache ist etwas Furchtbares und kennt keine Grenzen. Ich muss Ihnen sagen, dass Sie ihr Bestes getan haben, Lilly. Jetzt liegt es an uns, an Palon und an mir, dass wir den Gordischen Knoten entwirren und Licht in das Dunkel dieser ominösen Angelegenheit bringen.«
    »Dazu wünsche ich Ihnen viel Glück!« Lilly seufzte.
    »Ach, wussten Sie übrigens, dass für Tipps, die zur Überführung des Dirnenmörders führen, eine Belohnung von
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