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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsern
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bitter. »Also gut, ich werde versuchen, mich ein wenig umzuhören. Ich werde im 'La voile rouge' auch meine Ohren offenhalten. Sie sagten doch, dass mir so gut wie gar nichts passieren kann, außer, dass man mich vielleicht einmal mit sechzehn Messerstichen findet.«
    »Soweit ich es überblicke, droht Ihnen persönlich keine Gefahr, Lilly. Der Unbekannte hat schon mit Ihnen gesprochen. Weshalb hat er dann nicht versucht, erneut mit Ihnen Kontakt aufzunehmen? Ich will es Ihnen sagen. Es fehlen ihm die Gründe. Irgendwie fallen Sie aus seinem Rahmen heraus. Es muss hier einen Rahmen geben, dessen Konstruktion wir noch nicht kennen. Wir müssen uns aber darum bemühen, diese Konstruktion zu finden. Und nur wenn Lilly und Marcel mir dabei helfen, könnte dies gelingen.«
     

     
        Es war tatsächlich der Zufall, von dem Alexandre gesprochen hatte und der Lilly half, ihr Gedächtnis aufzufrischen. Zwei Tage später kaufte Lilly nämlich bei Madame Deneuve am Gemüsestand ein. Madame Deneuve wickelte das Obst in Zeitungspapier, in dem es Lilly nach Hause trug.
    Nachdem sie die Pfirsiche gewaschen und in einer Schale angeordnet hatte, machte sie sich daran, das Zeitungspapier zu zerknüllen und wegzuwerfen. Doch plötzlich hielt das Mädchen in seinen Bewegungen inne. Lilly strich die Zeitung wieder glatt. Es handelte sich um eine Ausgabe, die bereits einige Jahre zurücklag.
    Lilly starrte das abgedruckte Bild wie ein Gespenst an. Es war das gleiche Bild, das ihr von Yvette gezeigt worden war.
    'Dirne starb den Herointod', stand in fetten Lettern geschrieben.
    Aufmerksam las Lilly den Artikel durch. Dann faltete sie das Zeitungsblatt sorgsam zusammen und verbarg es in ihrer Handtasche. Gleich darauf ging sie wieder nach unten.
    Yvette lehnte an der Bar. Draußen saßen nur die alten Männer, und es war eigentlich so wie immer.
    »Ich geh' noch auf einen Sprung weg, Yvette« Lilly spielte die Arglose. Yvette hatte sich in den letzten Tagen sehr verändert. Sie wirkte wieder ungeheuer selbstsicher und war nicht mehr so barsch wie in den vorangegangenen Tagen.
    »Ja, ja, geh nur, mein Herz. « Sie schenkte sich einen Pernod ein.
    Von einer Telefonzelle aus rief Lilly Alexandre an.
    »Hören Sie, Alexandre!« Sie war wie fiebrig und aufgeregt. »Ich glaube, dass ich etwas sehr Wichtiges gefunden habe. Ich glaube, ich weiß, wer Nathalie war.«
    »Wieso - war?«
    »Diese bewusste Nathalie lebt nicht mehr. Aber ich muss jetzt Schluss machen. Yvette steht drüben unter der Haustür und scheint mich zu beobachten. Wir müssen uns irgendwo treffen.«
    »Vielleicht in einem kleinen Café unterhalb von Sacre-Coeur?«
    »Einverstanden! Ich werde in ein paar Minuten dort sein.«
    Die Dirne verließ die Telefonzelle und schlenderte über den Place de Fleur. Am Gemüsestand plauderte sie einige belanglose Worte mit Madame Deneuve. Die dicke Gemüsehändlerin mochte die Mädchen von Montmartre. Sie war ihnen gegenüber sehr besorgt, und von einer sogenannten doppelbödigen Moral war nichts zu spüren.
    Drüben, unter der Tür des 'La volle rouge' stand Yvette. Mit ihren scharfen Augen vermochte sie den ganzen Platz zu überblicken. Schließlich schlenderte Lilly davon.
    Doch bereits an der nächsten Ecke, an der sie sich außer Sichtweite der Barbesitzerin wusste, begann sie zu laufen. Völlig atemlos erreichte Lilly ein paar Minuten später das Café, i n dem sie zum ersten Mal mit Alexandre zusammengesessen hatte.
    »Nun«, meinte der Kriminalbeamte, »ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, Lilly. Haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Das kann man wohl sagen«, sagte sie. »Ich war bei der Deneuve am Gemüsestand und habe Pfirsiche gekauft. Madame hat sie mir in eine alte Zeitung eingewickelt. Zufällig fiel mein Blick auf eine Seite. Ich habe sie mitgebracht.«
    »Nun machen Sie schon«, drängte Alexandre.
    Lilly holte das Zeitungsblatt aus ihrer Handtasche und reichte es Alexandre hinüber. Der junge Mann las den Artikel ebenso aufmerksam durch, wie es Lilly getan hatte.
    »Nathalie Deville«, sagte Alexandre. »Irgendwas mit 'De' hatte Jeanette Doubier vor ihrem Tod gesagt. Es muss sich um diese Nathalie Deville handeln. Hören Sie, hier steht noch etwas von einigen Dirnen, denen man die moralische Schuld am Tod des Mädchens anlastete. Doch nach unseren Gesetzen ist eine moralische Schuld nicht strafbar.«
    »Und?«
    »Kommen Sie mit, Lilly. Ich werde versuchen, in unseren Archiven etwas über diese Nathalie Deville zu
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