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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman
Autoren: J Kenner
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    Es ist mir egal, dass er für München packt, ich muss ihn vor seinem Abflug unbedingt noch mal sehen. Ich muss ihn umarmen und ihm in hellwachem Zustand sagen, dass das, was er mir in der vergangenen Nacht erzählt hat, nichts zwischen uns verändert hat. Dass ich ihm glaube.
    Ich muss ihm sagen, dass ich ihn liebe.
    Ich ziehe mir rasch einen weiten Sommerrock an, dazu zwei Tanktops übereinander und Flipflops. Ich binde mir die Haare zusammen und trage nur Wimperntusche und Lipgloss auf. Ich weiß nicht, wann der Flug geht, aber ich darf Damien auf keinen Fall verpassen.
    Da es sein kann, dass sich Paparazzi an meine Fersen heften werden, nehme ich den Hinterausgang zum Parkplatz. Gut möglich, dass sie meinen Wagen umzingeln, sobald ich das Haus verlasse, aber mit ein bisschen Glück bin ich eingestiegen und losgesaust, bevor sie mich bemerken.
    Wie sich herausstellt, habe ich Glück. Nur ein einsamer Fotograf hat auf dem Bürgersteig Stellung bezogen, er sitzt in einem Klappstuhl. Ich ringe mir ein angestrengtes Lächeln ab. Er muss mit dem Teufel im Bunde stehen, denn ich kann mir nichts Höllischeres vorstellen, als hier im Hochsommer auf dem Asphalt zu sitzen, wo der Strand und die kühle Ozean­brise doch nur wenige Meter entfernt sind.
    Doch ich halte mich nicht lange damit auf, über den Paparazzo nachzugrübeln. Stattdessen konzentriere ich mich auf genau zwei Dinge: darauf, Damien noch zu erwischen, und so zu fahren, dass mir der Honda nicht absäuft.
    Auf wundersame Weise gelange ich problemlos nach Downtown, von dort aus sind es nur noch wenige Blocks bis zur Tiefgarage, die zum Stark Tower und dessen Nebengebäude gehört.
    Ich nehme den erstbesten Parkplatz, greife nach meiner Handtasche auf dem Beifahrersitz und renne zum Lift.
    Joe hat gerade Wachdienst, und ich winke ihm kurz zu, als ich durch die Lobby eile. »Ich fahre hoch ins Apartment. Würden Sie mich bitte ankündigen?«
    »Natürlich, Miss Fairchild.«
    Tja, es hat durchaus Vorteile, die Freundin des Chefs zu sein.
    Die Lifttüren haben sich bereits geöffnet. Ich steige ein, drücke auf den Knopf und wippe die ganze Fahrt über nervös mit dem Fuß. Ich bin immer noch unruhig, und obwohl er ein ziemliches Tempo vorlegt, kann mir der Lift gar nicht schnell genug sein. Die Lifttüren öffnen sich zum Apartment, und ich betrete das Foyer. Ich höre weder Damien noch Charles, gehe aber nicht davon aus, dass sie bereits aufgebrochen sind, denn das hätte Joe mir sicherlich gesagt.
    »Damien?«, rufe ich leise.
    Ich höre ein dumpfes Geräusch und folge ihm in der Hoffnung, dass es von Damien stammt und dass er allein ist.
    Ich finde ihn im Schlafzimmer vor, der geöffnete Koffer liegt auf dem Bett. Er hat mir den Rücken zugekehrt, aber da Flipflops zum Anschleichen denkbar ungeeignet sind, dreht er sich um, als ich den Raum betrete.
    Ich will auf ihn zugehen, mich in seine Arme werfen, aber etwas in seinem Gesicht hält mich zurück. Ich sehe freudige Überraschung, das schon. Aber auch eine gewisse Vorsicht und etwas noch Verstörenderes. Etwas, das ich nicht einordnen kann. Bedauern vielleicht?
    »Damien?« Ich bekomme grundlos Angst, und dieses un­angenehme, unerwartete Gefühl beunruhigt mich. Das hier ist Damien – der Mann, der mir niemals wehtun, ja der Berge versetzen würde, um mich zu beschützen. Wovor zum Teufel fürchte ich mich so?
    Doch tief in meinem Innern weiß ich, wovor ich Angst habe – und kann nur inständig hoffen, dass ich mich täusche.
    »Nikki.« Das Lächeln auf seinen Lippen ist so liebevoll und aufrichtig, dass ich neuen Mut fasse. Meine Befürchtungen sind überflüssig. Ich schüttle sie ab und eile auf Damien zu.
    »Ich musste mich einfach von dir verabschieden«, sage ich.
    »Das freut mich sehr. Ich hätte nicht gehen dürfen, ohne dir Auf Wiedersehen zu sagen. Ich werde dich mehr vermissen, als du denkst.« Seine Stimme klingt völlig normal, und er sieht mich mit derselben Bewunderung an wie immer, sodass mir das Herz aufgeht. Und trotzdem ist da wieder dieses un­gute Gefühl.
    Dennoch rede ich weiter. »Du sollst wissen, dass nichts von dem, was du mir heute Nacht erzählt hast, irgendetwas zwischen uns ändert: Selbst wenn du Richter absichtlich vom Dach gestoßen haben solltest, ist mir das egal. Was er dir angetan hat, war einfach abscheulich, und ich werde zu dir halten, Damien. Egal, was passiert: Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    Er sieht mich nur an und lächelt traurig. »Das
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