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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören
Autoren: Mary Balogh
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dass er auch nur
einen der Leuchter treffen würde.
    Aber
noch während sie das dachte, stürzte der erste Kerzenleuchter um und die Menge
applaudierte anerkennend.
    Jake reichte
dem Fremden erneut den Ball und er konzentrierte sich wie zuvor. Schweigen
senkte sich auf die Zuschauermenge, die noch angewachsen war.
    Der
zweite Kerzenleuchter schwankte, schien sich wieder aufrichten zu wollen und
fiel dann doch klappernd um.
    Zumindest,
dachte Viola, hat er sich nicht vollkommen blamiert. Er sah in Hemdsärmeln noch
besser aus. Er wirkte ... nun, sehr männlich. Sie wünschte sich verzweifelt,
dass er seine Wette gewinnen würde. Aber er hatte sich eine fast unlösbare
Aufgabe gestellt.
    Er
konzentrierte sich erneut.
    Der
dritte Kerzenleuchter stürzte um.
    Der
vierte nicht.
    Kollektives
Stöhnen ertönte von der Menge. Viola war lächerlicherweise enttäuscht.
    »Es
scheint, Sir«, sagte sie, »als sollte ich meine Blumen behalten.«
    »Nicht
so hastig, Madam.« Er grinste erneut und streckte die Hand nach dem Ball aus.
»Die Wette lautete: fünf Kerzenleuchter mit fünf Würfen, nicht wahr? Beinhaltet
das, dass mit jedem Wurf ein Kerzenleuchter fallen muss?«
    »Nein.«
Sie lachte, als sie seine Frage begriff. »Aber Sie haben nur noch einen Wurf
übrig und es stehen noch zwei Kerzenleuchter.«
    »0 Sie
mit der geringen Zuversicht«, murmelte er und zwinkerte ihr zu, und Viola wurde
sich eines freudigen Gefühls tief in ihrem Inneren bewusst.
    Dann
konzentrierte er sich erneut, und die Menge wurde von jenen zum Schweigen
gebracht, die erkannten, dass er sich noch nicht geschlagen gab. Violas
Herzschlag klang ihr in den Ohren.
    Ihre
Augen weiteten sich ungläubig, und die Menge brach in wilden, lauten Beifall
aus, als der Ball auf einen aufrechten Kerzenleuchter traf, seitlich abprallte,
als der Leuchter umstürzte, und dann den fünften Kerzenleuchter mit
befriedigendem Krachen niederriss.
    Der
Gentleman wandte sich um, verbeugte sich vor seinem Publikum und grinste Viola
an, die lachend in die Hände klatschte und erkannte, dass dies bei weitem der
amüsanteste Moment des Tages war.
    »Ich
glaube, das Bukett ist verloren, Madam«, sagte er und deutete auf die
Gänseblümchen. »Ich erhebe Anspruch darauf.«
    Sie
stand still, während er den kleinen Bund Gänseblümchen aus ihrem Haar löste.
Seine lachenden Augen ruhten unbewegt in ihren - sie waren von einem sehr
dunklen Braun, wie sie nun erkennen konnte. Seine Haut war sonnengebräunt.
Seine Körperwärme und ein moschusartiges Eau de Cologne hüllten sie ein. Er
führte die Gänseblümchen an die Lippen, verbeugte sich mit nachlässiger Anmut
und steckte die Stängel dann in ein Knopfloch an seinem Hemd.
    »Das
Geschenk einer Lady an meiner Brust«, murmelte er. »Was könnte ich mehr vom Tag
erwarten?«
    Aber
sie bekam keine Gelegenheit, auf diese offenkundige Koketterie zu reagieren.
Die kräftige Stimme Reverend Prewitts drängte sich auf.
    »Bravo,
Sir!«, rief er aus, löste sich aus der Menge und streckte die rechte Hand aus. »Sie
sind ein richtig feiner Kerl, wenn ich das so sagen darf. Kommen Sie mit zur
Kirchwiese hinüber, dann wird meine Frau Ihnen eine Tasse Tee servieren,
während ich Ihnen von den wohltätigen Zwecken berichte, die von Ihrer
Großzügigkeit profitieren werden.«
    Der
Fremde lächelte Viola mit leichtem Bedauern zu und entfernte sich mit dem
Pfarrer.
    »Ich
bin überaus erleichtert«, sagte Mr. Claypole und fasste Viola erneut am
Ellenbogen, während sich die Menge zerstreute, um andere Attraktionen auszuprobieren,
»dass Reverend Prewitt die Gewöhnlichkeit dieser Zurschaustellung überspielen
konnte, Miss Thornhill, da diese Wette so sehr auf Ihre Person fixiert war. Es
war nicht schicklich. Nun, vielleicht ...«
    Sie
ließ ihm keine Gelegenheit, seinen Gedanken zu vollenden. »Ich glaube, Sir,
Ihre Mutter winkt Sie schon seit zehn Minuten zu sich.«
    »Warum
haben Sie das nicht früher gesagt?« Er blickte angestrengt in Richtung Kirche
und eilte davon, ohne sich noch einmal umzusehen. Viola sah Hannah an, die in
der Nähe stand, hob die Augenbrauen und lachte laut auf.
    »Miss
Vi«, sagte Hannah kopfschüttelnd, »er sieht sündhaft gut aus. Und er ist
doppelt so gefährlich - wenn Sie mich fragen.«
    Sie
sprach eindeutig nicht von Mr. Claypole. »Er ist nur ein durchreisender
Fremder, Hannah«, erwiderte Viola. »Es war eine sehr großzügige Spende, nicht
wahr? Zwanzig Pfund! Wir müssen dankbar dafür sein, dass er seine
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