Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
räusperte sich. Der Duke
of Tresham brauchte nie mehr zu tun, um die Aufmerksamkeit der Leute auf sich
zu ziehen. Alle Gäste verfielen innerhalb von wenigen Augenblicken in
Schweigen.
    »Ich
möchte eine Ankündigung machen«, sagte Seine Gnaden. »Ich wage zu behaupten,
dass die meisten von Ihnen, wenn nicht alle, es bereits vermuten.«
    Murmeln
erklang, während die Blicke aller abwechselnd auf Ferdinand und auf Viola
ruhten. Sein Blick ruhte auf ihr. Sie war errötet und hatte den Blick gesenkt.
    »Aber
eben nur vermuten«, fuhr Tresham fort. »Lord Ferdinand Dudley hat mich vor
einigen Tagen gebeten, heute Abend seine Verlobung mit Miss Viola Thornhill zu
verkünden.«
    Die
Geräuschkulisse stieg an und donnernder Applaus erklang. Viola biss sich auf
die Unterlippe. Tresham hob eine Ruhe gebietende Hand.
    »Ich
hatte eine entsprechende Rede vorbereitet, um meinem Bruder zu gratulieren und
meine zukünftige Schwägerin herzlich in unserer Familie willkommen zu heißen.
Aber wir Dudleys können uns nie so benehmen, wie wir sollten.«
    Lachen
erklang.
    »Meine
Schwester und meine Duchess planten bereits eine große Hochzeit in St. George's
sowie ein Frühstück und einen Ball«, fuhr Tresham fort. »Es sollte das Ereignis
der Saison werden.«
    »Was
sollte,
Tresh?«, rief Angeline voller jähem Misstrauen. »Ferdie hat doch nicht ...«
    »Doch,
ich fürchte, er hat«, sagte Tresham. »Ich wurde heute Morgen informiert -
eine Stunde nachdem Ferdinand und Miss Thornhill mit einer Sondergenehmigung
geheiratet hatten, wobei sein Diener und ihr Dienstmädchen die einzigen Zeugen
waren. Ladys und Gentlemen, ich präsentiere Ihnen stolz meinen Bruder und meine
Schwägerin, Lord und Lady Ferdinand Dudley.«
    Viola hatte den Mut
gefunden aufzuschauen, während der Duke sprach. Sie blickte durch den Raum zu
Ferdinand, der in seiner flotten Abendkleidung in Schwarz und Weiß stattlich
und elegant und sehr, sehr liebenswert wirkte.
    Ihr
Ehemann.
    Wie sie
sich den ganzen Tag nach ihm gesehnt hatte! Aber sie hatte den Empfang
vorbereiten und er hatte sich um anderes kümmern müssen, damit er morgen früh
mit ihr nach Pinewood fahren könnte. Und sie hatten niemanden außer ihrer
Mutter und dem Duke informieren wollen, denen sie es nach ihrer kurzen,
schmerzlich-wunderschönen Hochzeit am frühen Morgen erzählt hatten.
    Wie sie
sich den ganzen Abend danach gesehnt hatte, zu ihm zu gehen oder dass er zu ihr
gekommen wäre! Aber sie hatte darauf bestanden, und er hatte dem zugestimmt,
dass dieser Abend etwas war, was sie für sich selbst tun musste, persönlich.
Sie würde sich hinter niemandes Rockzipfel verstecken. Der Abend war
unglaublich anstrengend gewesen, aber sie hatte seine starke, tröstliche
Gegenwart jeden Augenblick gespürt und sie hatte es geschafft - für sich
selbst und für ihn. Er hatte viel riskiert, als er sie heute Morgen geheiratet
hatte, noch bevor er sicher wusste, dass der Ton sie nicht verächtlich
zurückweisen und ihm den Rücken zukehren würde.
    Nun sah
sie ihn über den Raum hinweg an und erhob sich, als er auf sie zukam, die
dunklen Augen strahlend und einen Arm angehoben. Sie legte ihre Hand in seine
und er hob sie an die Lippen.
    Erst da
wurde sie sich des Lärms um sie herum bewusst - Stimmen und Applaus und
Lachen. Aber dann erstarb der Lärm wieder. Der Duke of Tresham - ihr
Schwager - hatte seine Rede noch nicht beendet.
    »Es war
nicht viel Zeit«, sagte er, »aber meine Duchess ist eine einfallsreiche Lady -
ich habe das Geheimnis natürlich mit ihr geteilt. Und wir haben fähige Dienstboten.
Wir bitten Sie alle, sich uns nach dem Abendessen im Ballsaal anzuschließen.
Aber bevor wir uns zurückziehen ...« Er hob die Augenbrauen in Richtung seines
Butlers, der im Eingang stand, und der Mann machte zwei Lakaien Platz, die eine
dreistöckige, weiß und silberfarbene Hochzeitstorte zwischen sich trugen.
    »Zum
Teufel!«, murmelte Ferdinand, ergriff Violas Hand und zog sie zu sich heran.
»Ich hätte es wissen müssen, dass es verhängnisvoll ist, das Geheimnis
vorzeitig zu lüften.« Seine Augen glitzerten vor Fröhlichkeit, als er zu ihr
hinunterblickte. »Ich hoffe, es macht dir nicht allzu viel aus, meine Liebe.«
    Während
der nächsten halben Stunde fühlte sie sich zu überwältigt, um erkennen zu
können, ob es ihr etwas ausmachte oder nicht. Ihre Mutter kam, um sie beide zu
umarmen, außerdem Jane und Angeline - die beide darauf bestanden, dass
sie nun beim Vornamen genannt werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher