Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
ist Sheriff Mar s hall Kopp. Er ist in diesem Bezirk das Gesetz.«
    Kopp lachte leise. »Sie macht mehr daraus, als es ist. Wir haben hier im Bezirk gute Leute. Der ganze Ärger kommt von den Durchreisenden. Hab Ihren Nachnamen nicht mitgekriegt, Partner.«
    Duke wischte sich die verschwitzte Stirn mit dem Han d rücken ab. »Smith.«
    Kopp lächelte skeptisch. Er war fünf Zentimeter größer als Duke, aber seine schlanke Gestalt wurde vom Schatten des kräftigeren Mannes verschluckt. Er nahm seine So n nenbrille ab und blickte Duke direkt in die Augen. »Nun ja, Mr. Smith, Sie sehen mir wie ein anständiger, gesetze s treuer Bursche aus. Ich denke nicht, dass wir Probleme bekommen werden.«
    »Nein, Sir.«
    »Schön zu hören.« Er beugte sich hinunter und schob ein Zombiebein weg. »Puh! Die Dinger verwesen bei dieser Hitze ganz schön schnell.«
    »Da sagst du was«, stimmte Loretta zu. »Das wirst du doch nicht melden, Marshall?«
    Er zuckte die Achseln. »Wüsste nicht, warum. Solange du hier aufräumst, bevor die Bussarde hungrig werden.«
    Zwei riesenhafte Vögel saßen auf dem Schild des D i ners. Einige andere kreisten darüber und krächzten ung e duldig.
    »Ich bringe sie gerade rüber zu Red.«
    »Tu das. Ich nehme nicht an, dass ich dich wegen was Ka l tem zu trinken bemühen darf?«
    »Bedien dich.«
    Sheriff Kopp nahm sich eine Limo, stieg in sein Auto und verschwand auf der langen, staubigen Straße. Duke und Loretta kletterten in den Truck und starteten in die andere Richtung. Duke verbrachte die Fahrt damit, still die Gegend zu betrachten. Es gab nicht viel zu sehen. Nur die weite Ebene der Wüste, unterbrochen von Kakteen, Ste p penläufern, Flecken braunen Grases und gelegentlichen Gebäuden. Rockwood war ohne Plan gewachsen, und das konnte man sehen.
    Es gab Wohnwagen und Lehmkonstruktionen, baufäll i ge Hütten und dreistöckige Herrenhäuser. Manche hatten weiße Lattenzäune und gepflasterte Auffahrten. Andere waren mit Draht umzäunt, mit Kühen und Hühnern im Vorgarten. Die einzige Gemeinsamkeit war viel leeres Gelände dazwischen. Die Bürger von Rockwood schätzten ihren persönlichen Fre i raum.
    Schließlich hielten sie neben einem Holzgebäude. Ein Schild über der Tür verkündete »Reds Tierpräparationen und Leiche n halle«.
    Zwei Pitbulls zogen an ihren Ketten und meldeten b e llend die Ankunft des Tr u cks. Ein faltiger, alter, schwarzer Mann tauchte aus der Hütte auf.
    »Hab wieder eine Ladung für dich, Red.«
    Er warf einen Blick auf den Leichenhaufen. »O Mann, das sind diesmal eine ganze Menge.«
    »Neun Stück«, bestätigte sie.
    »Ich hole die Schubkarre. Kümmern Sie sich nicht um die Mädels, mein Freund. Die bellen nur. Solange Sie aus ihrer Reichweite bleiben.«
    Die Hände in den Taschen, stand Duke nur Zentimeter von ihren schnappenden Kiefern entfernt.
    Sie brauchten drei Fuhren mit der quietschenden Schu b karre, um die verwesenden Leichenteile vom Truck ins Krematorium zu transportieren, das sich auf der Rückseite des Gebäudes befand. Als sie fertig waren, zählte Loretta eine Hand voll Scheine ab.
    »Der übliche Satz?«
    »Vierzig Dollar pro Kopf.«
    »Die verdammten Dinger kosten mich ein Vermögen.«
    »Ich gebe dir schon Mengenrabatt«, bemerkte Red.
    »Ich weiß, und ich weiß es auch zu schätzen. Aber jedes Mal, wenn das passiert, endet es damit, dass ich ein paar Hu n derter für die Entsorgung und die Glasreparaturen hinblättere. Und das Geschäft boomt im Diner nicht ger a de. Manchmal frage ich mich, ob der liebe Gott mich auf die Probe stellt.«
    »Das würde das eine oder andere erklären«, stimmte Red zu.
    Duke kauerte neben den geifernden Hunden und streckte die Hand aus.
    »Das würde ich nicht tun«, warnte Red. »Es sei denn, Sie wollen einen Finger verlieren.«
    Die Hunde zögerten, schnüffelten an seiner Hand und begannen, die Handfläche zu lecken. Er kratzte ihre Schnauzen und tätschelte ihre Hälse.
    »Verdammt, das ist das Verrückteste, was ich je gesehen h a be. Diese Bestien hassen doch jeden. Sogar mich. Ich muss ihnen die Scheiße aus dem Leib prügeln, wenn ich sie füttere.«
    Die Hunde wanden sich auf dem Boden, während Duke ihre Bäuche kraulte. »Mit Tieren kann ich gut.«

VIER
    Duke trat gegen Earls Koffer.
    Der Deckel öffnete sich einen Spalt. »Schon dunkel?«
    »Jau.«
    Der Deckel knallte wieder zu.
    »Beweg deinen Arsch, Earl!«
    Earls gedämpfte Stimme ächzte: »Nur noch zehn Min u ten!«
    Duke versuchte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher