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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens
Autoren: A. Lee Martinez
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um ein Stück Seil zu leihen.
    Earl betrachtete das störrische, kleine Auto. Ein armsel i ger Ersatz für den zuverlässigen alten Pick-up, den Frush'ee'aghov ihm genommen hatte.
    Cathy saß mit überkreuzten Beinen auf der Motorhaube. Er lehnte sich neben sie an die Stoßstange und nahm ihre Hand.
    »Glaubst du, es stört ihn, dass ich mitkomme?«, fragte sie.
    »Wen? Duke? Naain, er hat nichts dagegen.«
    »Und was ist mit Napoleon?«
    Der Terrier, mit einem kompletten Kopf und Schwanz nun endlich vollständig, schnüffelte um die Reifen herum. Er hob ein Bein und pinkelte Ektoplasma. Es verfehlte sein Ziel und verdunstete, als es auf den Kies traf. Napoleon machte sich daran, die drei verbleibenden Ziele zu besic h tigen.
    »Duke mag Tiere.«
    »Bist du sicher?«
    »O ja.«
    Earl war einigermaßen überzeugt davon. Duke hatte noch nichts dazu gesagt. Als Earl erwähnt hatte, dass Cathy nun mit ihnen reisen würde, hatte er nur genickt und die Achseln gezuckt. Es hatte nach der guten Art von Achse l zucken ausges e hen.
    »Ich weiß, es ist komisch«, sagte sie. »Alles war so kurz vor dem Ende.«
    »Besser nicht darüber nachdenken.«
    »Glaube auch.«
    Er hüpfte auf die Motorhaube und legte einen Arm um sie.
    »Cathy, ich weiß, wir kennen uns erst seit ein paar T a gen und alles … und ich erwarte nicht, dass du dasselbe empfi n dest.« Er zappelte und wand sich. Er wusste nicht, warum das damals so viel leichter gewesen war, als er gedacht hatte, dass er gleich sterben würde. »Und ich will dir keine Angst machen oder dich dazu zwingen, etwas zu sagen, was du nicht so meinst oder so was, aber … «
    Sie verzierte seine Wange mit einem sanften, kleinen Kuss. »Earl.«
    »Ja?«
    »Ich habs schon beim ersten Mal gehört.«
    Sie beugte sich zu ihm. Ihre Lippen trafen sich und eine la n ge Minute verging in einer zarten Umarmung.
    »Ich liebe dich auch.«
    Sie fuhr mit den Fingern durch sein dünnes Haar. Er l ä chelte schief.
    Duke und Loretta erschienen. Earl versuchte, das L ä cheln von seinem Gesicht zu wischen, doch es blieb. Es war ihm egal. Er bereitete sich auf den vernichtenden Kommentar vor, den Duke auf ihn abfeuern würde. Aber Duke warf ihm nur einen Blick zu, den Earl, so sehr er es auch versuchte, in keinster Weise böse interpretieren konnte.
    »Hab das Seil.«
    Sie warfen den Koffer auf das Dach und banden ihn da r an. Earl rüttelte an seinem Bett, um sicherzugehen, dass es fest saß.
    »So wirds gehen.«
    Loretta senkte ihre ausladende Gestalt umständlich auf ein Knie, um Napoleon streicheln zu können. Die interd i mension a le Krise hatte bei ihr und Marshall Kopp die Fähigkeit hinte r lassen, Geister sehen zu können. Auch wenn sie den Hund, der ihr das Leben gerettet hatte, nicht zu streicheln vermochte, konnte sie doch die Luft tätscheln. Es schien Napoleon zu genügen.
    »Müsst ihr Jungs wirklich gehen?«, fragte Loretta . »Ich hätte nichts gegen ein wenig Hilfe beim Reparieren.«
    »Danke für das Angebot«, sagte Earl, »aber wird Zeit, dass wir weiterziehen. Nicht persönlich gemeint. Wir machen das nur schon ziemlich lange so. Hält uns Ärger vom Leib. Norm a lerweise.«
    Loretta erhob sich mit großer Anstrengung. Sie wühlte in ihren engen Shorts und zog einen zerknitterten Fünfzi g dolla r schein heraus.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Duke. »Wir haben schon das A u to.«
    Sie klatschte ihm den Schein in die Hand. »Nimm es. Ihr Jungs habt die Welt gerettet. Das ist das Wenigste, was ich tun kann.«
    »Bist du sicher, dass du das Diner behalten willst?«
    »Ich schätze mal, ein Tor zur Hölle sollte jemanden h a ben, der es im Auge behält. Und es gibt nicht gerade viele G e schäftsmöglichkeiten in Rockwood. Alles ein Teil von Gottes gutem Plan. Hector meint, es sind nur ein paar kleinere Ren o vierungen nötig, um aus dem Diner ein Schloss statt einen Schlüssel zu machen.«
    Earl zweifelte zwar an ihrem Verstand, aber wenn sie über einem interdimensionalen Graben leben wollte, war das ihre Entscheidung. Es beruhigte ihn etwas, zu wissen, dass die gewaltige Kellnerin das Tor bewachen würde.
    Er hob den Blick zum Sternenhimmel. »Wir sollten au f br e chen, Duke. Ich will vor Sonnenaufgang noch ein paar Meilen schaffen.«
    Loretta schlüpfte in Dukes Arm. Der hob ihre Masse an, w o bei er jedes Gramm Werwolfmuskeln benötigte, das er besaß. Sie tauschten einen kurzen Kuss. Wenn Planeten fummeln könnten, nahm Earl an, dass es ungefähr so aussehen müsste. Duke
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