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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens
Autoren: A. Lee Martinez
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chen. Mit einem trockenen Knacken flog der Kieferknochen des Zombies durch den Raum. Die Bestie stolperte rückwärts.
    »Ich hab vor gar nichts Angst!«
    Earl landete bei einem zweiten Gegner einen Schlag. Dessen Kopf drehte sich auf den Rücken.
    »Ich bin unsterblich, du Blödmann!«, rief Earl seinem G e fährten zu. »Glaubst du, ein Haufen wurmzerfressener Arschl ö cher kann mir irgendwas anhaben?«
    Er bot all seine übernatürliche Kraft auf und stieß seine Faust in den Brustkorb eines Zombies. Zerbrechliche Rippen und vertrocknete Organe gaben nach und sein Unterarm stieß durch den Leichnam. Er zog, aber sein Arm steckte fest.
    »Gottverdammt!«
    Der aufgespießte Zombie packte ihn an der Kehle. Vampire müssen zwar nicht atmen, aber selbst für einen Untoten kann ein gequetschter Kehlkopf unangenehm sein. Earl trat seinem Angreifer gegen dessen dünnes Bein. Es brach unterhalb des Knies ab. Der Zombie hüpfte einbeinig und verstärkte den Griff , während seine Brüder und Schwestern ihr Opfer einkrei s ten.
    »Äh, Duke«, krächzte Earl, »ich könnte hier ein bi s schen Hilfe gebrauchen.«
    Die Leichen fielen in einem wirren Knäuel über ihn her.
    »Scheiße.«
    Duke stopfte sich eine Hand voll matschige Pommes in den Mund und zog seine Jacke aus, gefolgt von seinem T-Shirt. Er war gerade dabei, seine Stiefel aufzumachen, als Loretta z u rückkam. »Wo ist Ihr Freund?«
    Er nickte in Richtung des Haufens ächzender Toter. Sie schoss auf zwei der oberen Leichname und lud hastig nach. »Tut mir wirklich Leid für Ihren Freund hier. Wie wär's mit einem Gratisstück Apfelkuchen? Ich kümmere mich nur vorher noch um diese gottlosen Scheußlichkeiten.«
    Duke zog seine Jeans aus und stand vollkommen nackt da. Der Werwolf fand es zeitsparend, sich gar nicht erst mit Unte r wäsche aufzuhalten. Er warf seine Kleider in einem Haufen auf die Theke.
    »In Ordnung. Ich bin so weit.«
    Der Bär von einem Mann verwandelte sich in einen Wolf von einem Mann. Seine beeindruckende Gestalt von knapp zwei Metern dehnte sich zu einer haarigen, affe n ähnlichen Gestalt aus. Kraftvolle Muskeln wölbten sich unter kohlschwa r zem Fell. Furchtbare Klauen sprossen aus seinen Fingerspitzen. Große, gelbe Zähne wuchsen aus seinem Zahnfleisch. Duke ließ sich auf alle viere fallen.
    »Ach du Scheiße«, stieß Loretta atemlos hervor.
    Der durchschnittliche Zombie ist keine Kampfmaschine. Seine kämpferischen Fähigkeiten entspringen einer ziel s treb i gen Entschlossenheit und einer gewissen, wandelnden Leichnamen eigenen Tendenz, an einer einmal angefang e nen Sache festzuhalten. Der durchschnittliche Werwolf dagegen ist eine unübertroffene Tötungsmaschine mit bösartigen Zähnen und Klauen, gepaart mit übernatürlicher Anmut, Kraft und vollend e ten Raubtierinstinkten. Und Duke war nicht bloß der durc h schnittliche Werwolf. Er schnitt eine Schneise durch die Leichen und knipste beilä u fig ihre Köpfe ab. Innerhalb von vier Sekunden lagen die fünf restlichen Leichname in zuckenden Haufen auf dem Boden verteilt.
    »Verdammt, Duke«, knurrte Earl. »Ich glaube, eins von di e sen Dingern hat mich gebissen.«
    Duke lachte trocken. »Zombies haben keinen Magen für u n totes Fleisch. Das weißt du doch.« Er ging zur Theke zurück und setzte sich. Der Metallhocker bog sich unter seinem vollen lykanthropen Gewicht.
    »Also, wie war das mit dem Kuchen?«
    Loretta legte den Hahn der Schrotflinte um. »Ihr Jungs habt doch keine faulen Tricks vor, oder?«
    »Das kommt auf den Kuchen an.«
    »Wir haben seit Ewigkeiten niemanden getötet, Ma'am«, versicherte Earl.
    »Und was war mit diesem Lastwagenfahrer letzten Dienstag?«, fragte Duke.
    »Ach, der zählt doch nicht. Er wollte es nicht anders . Scha u en Sie, Miss, unter all diesen Haaren ist Duke nur ein niedlicher kleiner Welpe, und ich habe schon gegessen. Also nehmen Sie das Ding runter. Wir werden Ihnen nichts tun, und wenn Sie nicht gerade Silberschrot da drin haben, wird es sowieso ke i nem von uns was anhaben können.«
    Loretta erkannte, dass er Recht hatte, und legte ihre Schro t flinte auf die Theke. »Naja, ihr scheint mir ganz nett zu sein und habt mir außerdem Munition gespart. Ich schätze, dafür ist ein Gratisstück Kuchen nicht zu viel verlangt.«
    Sie ging zu der sich drehenden Kuchenauslage, die bis auf einen halben Apfelkuchen leer war.
    »Passiert hier so was öfter?«, fragte Earl.
    Sie seufzte. »Alle paar Wochen. Normalerweise sind es nur drei oder
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