Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
Metallkasten, in dem vor vielen Jahren vier Rohre verschiedener Größe und Form miteinander verbunden worden waren und dessen Boden aus einem völlig verschmutzten, aber stabilen Metallgitter bestand.
    Endlich hatten sie es geschafft, und als auch Immo und Pa-dah den Kasten erreicht hatten, blickten sie gespannt durch das Gitter nach unten. Der Höhlenboden lag mindestens dreißig Meter unter ihnen. In der Höhle hatte sich gut ein Dutzend Leute um eine Person versammelt und führte eine Gruppenübung durch. Hendel versuchte, Gillian und Nick auszumachen. Ja, da standen sie! Er erkannte sie ganz genau und bedauerte, dass der Angriff nicht sofort stattfand.
    „Gute Arbeit“, sagte Immo. „Wir kehren um, kommen mit dem Team zurück und bereiten diesen Spinnern eine Überraschung, die sie nicht vergessen werden.“
    Darauf können wir uns einigen, dachte Hendel.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Der Massekonverter des Krematoriums lag in der Mitte einer Mulde, die von achtundvierzig massiven Säulen umgeben war. Wie bei so vielen Dingen auf der alten Raumstation war auch von dieser Anlage weder der Ursprung noch das Alter bekannt. Einige behaupteten, das Krematorium sei ein Tempel gewesen, was Mott durchaus für möglich erachtete, wenn man die Schönheit dieses Ortes bedachte.
    Eine salarianische Trauergesellschaft näherte sich der einem Amphitheater nachempfundenen Anlage und folgte einer sanft abwärtsführenden Rampe zu dem leuchtenden Massekonverter. Mott setzte sich in die erste Reihe der kreisförmigen Zuschauertribüne und beobachtete die Beerdigungszeremonie. Dabei versuchte sie herauszufinden, wo die Leute des Unbekannten ihre Posten beziehen sollten. Da sich mehrere Zuschauer, darunter auch Bettler, Lebensmittelhändler und eine Handvoll Neugieriger eingefunden hatten, fielen sie Mott nicht auf. Eine Frau mit einem Korb voller religiöser Gegenstände trat an sie heran, doch die Cerberusagentin scheuchte sie kurzerhand fort.
    Der salarianische Totengesang wurde mehrmals wiederholt, und obwohl Mott die Worte nicht verstand, empfand sie doch die ihnen innewohnende Traurigkeit. Außer vermögenden Leuten wie T’Loak konnten es sich die Bewohner von Omega nicht leisten, ihre toten Körper von der Station bringen zu lassen. Da es für einen Friedhof nicht genügend Platz gab, wurden die meisten Toten verbrannt, darunter auch die ungezählten namenlosen Opfer der ungezügelten Gewalt auf Omega. Sie wurden zum Leichenschauhaus gebracht, wo sie zwei Zyklen lang aufbewahrt wurden. Wenn niemand die Leichen abholte, wurden sie in einen Massekonverter transportiert und ohne jegliche religiöse Zeremonie „verarbeitet“, wie es so schön hieß.
    In diesem Fall schien es, dass der Verstorbene über ausreichende Mittel für einen würdevollen Abgang verfügt hatte. Der Sarg, der auf den Schultern von vier Männern ruhte, war über und über mit Hieroglyphen verziert, die an die Abbildung eines Schaltkreises erinnerten. Die Sargträger transportierten ihn mit großer Würde und weit ausholenden Schritten.
    Dass die Anlage so gut erhalten war, freute Mott. Die engen Sitzreihen verhinderten, dass eine große Anzahl von Gegnern auf einmal in das Amphitheater gelangte. Zudem gab es eine freie Sicht nach vorn und nach hinten über das kreisförmige Innere hinweg. Da sie alle den einzigen Eingang benutzen mussten, konnten die Biotiker wie Vieh über die Rampe hinuntergetrieben werden.
    An diesem Punkt würde die Angelegenheit interessant werden. Die Cerberusagenten waren den Biotikern zahlenmäßig unterlegen und anfällig für ihre „Würfe“ und ihre zahlreichen anderen Tricks. Statt die Agenten offen ins Gefecht zu schicken, plante Mott deshalb eine Überraschung. Doch würde das klappen? Selbst mit all den Vorteilen, die diese Anlage den Cerberusleuten bot, gab es so viele Unabwägbarkeiten, dass auch ein mit größter Sorgfalt erarbeiteter Plan scheitern konnte.
    Während Mott alles zum wiederholten Male überdachte, bildeten die Trauernden einen Halbkreis vor dem Konverter. Das Feuer flackerte unruhig, als wartete es begierig darauf, dass Nahrung in seinen lodernden Schlund geworfen wurde. Diese würde in Energie verwandelt und so den uralten Kreislauf von Geburt, Zerstörung und Wiedergeburt aufrechterhalten.
    Der Sarg stand auf einem tischähnlichen Gestell am Ende einer Rampe, die unmittelbar vor dem Konverter endete. Plötzlich wurde der Gesang lauter, und der Salarianer, der die Zeremonie leitete, legte einen Hebel um,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher