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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
Autoren: William C. Dietz
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der nächsten Woche werden wir sie wohl noch benutzen müssen, sodass sie bewacht werden muss. Hast du noch irgendwelche Fragen?“
    Gillian hatte Fragen, viele Fragen, doch diese konnte Zon nicht beantworten. Schließlich konnte sie die Zukunft nicht vorhersagen. „Nein.“
    „Gut. Den exakten Ort der Übergabe erfahren wir erst eine Stunde vorher. Deshalb ist es umso wichtiger, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat, und Pläne zu schmieden, die möglichst alle möglichen Szenarien abdecken. In einer halben Stunde treffen wir uns. Neben deiner Tätigkeit im Rat bist du auch eine der mächtigsten Biotikerinnen. Wir zählen auf deine Stärke.“
    Gillian war voller Zuversicht, als sie die Rampe zu ihrem Quartier hinaufging. Sie würde ihre Rache bekommen. Der Unbekannte würde endlich sterben! Die Zukunft gehörte ihr.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Auf Omega
     
    Drei Dinge waren für die Mehrheit der Bewohner Omegas essentiell: Luft, Nahrung und Wasser. Die Luft war wichtiger als Nahrung und Wasser, denn ohne sie wären diejenigen, die auf Sauerstoff angewiesen waren, binnen Kurzem gestorben. Hendel, Immo und ein Batarianer namens Pa-dah krochen durch ein Belüftungsrohr, das auf dem detaillierten Plan, den T’Loaks Leute beschafft hatten, als OMAS 462.3410.497 gekennzeichnet war. Die Karte war nach T’Loaks Aufstieg vor einigen Jahrhunderten angefertigt worden und wurde regelmäßig aktualisiert – nicht, weil die Piratenkönigin ihren Mitbürgern einen Gefallen tun wollte, sondern weil sie annahm, die Karte könne ihr eines Tages von Nutzen sein.
    Wie die gesamte Infrastruktur auf Omega waren auch die kilometerlangen Belüftungsrohre den sich stetig ändernden Bedürfnissen und technischen Anforderungen angepasst worden. Rohre in Standardgröße waren nur selten zu finden. Manche hatten einen so großen Durchmesser, dass ein Mann aufrecht in ihnen stehen konnte, während andere, wie das, durch das Hendel sich gerade vorarbeitete, kaum breiter als er waren. Für einen Mann, der kleine Räume nicht mochte, war das alles andere als angenehm. Indem er sich auf seine Aufgabe konzentrierte, einen Weg auszukundschaften, der es T’Loaks Söldnern ermöglichte, einen Überraschungsangriff auf den Biotischen Untergrund zu unternehmen, schaffte er es jedoch, seine Angst unter Kontrolle zu halten.
    Der Lichtstrahl seiner Kopflampe reichte nicht weiter als einige Meter, und Hendel hatte bereits einen steifen Nacken vom ständigen Aufwärtsblicken, während er auf den Ellbogen vorwärtsrobbte. Als er eine Gabelung erreichte, musste er eine Pause einlegen und die Karte auf seinem Universalwerkzeug zurate ziehen. Einige der Rohre, die in dasjenige mündeten, in dem er sich befand, waren eingezeichnet, andere nicht. Hendel hatte nichts davon, dass die winzige Kamera, die über seinem linken Ohr befestigt war, alles aufzeichnete. Sie diente nur dazu, dass T’Loaks Leute der Hauptkarte weitere Details hinzufügen konnten.
    Neben der unangenehmen Enge musste Hendel mit anderen Widrigkeiten fertig werden. Dazu gehörten die verwesenden Körper toter Ratten, ein staubverkrusteter Wartungsroboter, den er so lange vor sich herschob, bis er ihn in ein Seitenrohr schieben konnte, und ein Ventilator, der angehalten und auseinandergenommen werden musste, bevor Hendel und seine Begleiter weiterkriechen konnten.
    Erneut an einer Gabelung angelangt, zog er wieder seine Karte hervor. Ihr zufolge musste er nach links abbiegen. Mit einer speziellen phosphoreszierenden Sprühfarbe zeichnete er einen orangefarbenen Pfeil an die Innenwand des Rohres, dem die Söldner T’Loaks folgen sollten. Die Pfeile würden es ihnen ermöglichen, schneller vorzurücken.
    „Wir nähern uns dem Zielgebiet“, meldete sich Immo. „Zumindest sieht es auf der Karte so aus. Ich bezweifle, dass sich die Biotiker die Mühe gemacht haben, Sensoren in den Rohren anzubringen, aber man weiß ja nie. Haltet die Augen offen.“
    Hendels Augen waren offen, und das Letzte, was er brauchte, war einer von T’Loaks Leuten, der ihm sagte, was er zu tun hatte. Es gelang ihm, seine Verärgerung zu verbergen, indem er Immos Hinweis lediglich mit einem unartikulierten Grunzen quittierte.
    Nachdem Hendel eine enge Linkskurve passiert hatte, kam er an einem weiteren Seitenrohr vorbei, durch das Luft in das Rohrsystem geblasen wurde. Einige Meter weiter war ein schwaches Licht zu sehen. Kam es von unten? Hendel hoffte es, robbte weiter und kletterte kurz darauf in einen geräumigen
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