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Diese Nacht gehoert der Liebe

Diese Nacht gehoert der Liebe

Titel: Diese Nacht gehoert der Liebe
Autoren: Barbara McCauley
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Arm zu fassen und wertete es als gutes Zeichen, dass sie sich nicht sofort von ihm losriss. „Nettes Kind”, stellte er fest und wünschte sich, einen Augenblick mit ihr allein zu sein. „Er sieht bestimmt seinem Vater ähnlich.”
    Achselzuckend schaute sie ihrem Sohn nach, doch Nick bemerkte noch den Schatten, der über ihr Gesicht huschte. Verflixt, dachte er, sie hängt noch an dem Kerl.
    „Siehst du ihn oft?”
    Stirnrunzelnd wandte sie sich ihm wieder zu. „Wen?”
    „Drews Vater. Deinen Exmann.”
    „Nein. Er lebt in Vancouver.”
    Er dachte an seinen eigenen Vater, einen Mann, den er nie kennen gelernt hatte, dann an seinen Stiefvater, den er gar nicht erst hätte kennen lernen wollen, und empfand sofort eine Seelenverwandtschaft mit Maggies Sohn. „Das muss hart gewesen sein für Drew.”
    „Er war erst ein Jahr alt, als wir uns haben scheiden lassen. Er erinnert sich nicht an ihn.”
    Sie steckte ihre Hände in die Taschen und seufzte. „Hör mal, Nick, ich finde es nett, dass du vorbeigekommen bist, aber mir wäre es lieber …”
    Bei Drews Aufschrei brach sie ab und lief sofort die Veranda hinunter. Nick machte einen riesigen Satz über die Stufen und bog ums Haus, als er das laute Schluchzen eines Kindes hörte, das aus der Garage kam.
    Er traf Mutter und Sohn an, wie sie neben der Stoßstange eines weißen Wagens knieten.
    Unter dem rechten Vorderreifen lag zerdrückt das Hinterrad eines Kinderfahrrads.
    „Du hast es kaputtgemacht!” schrie Drew. „Du hast mein Fahrrad kaputtgemacht.”
    „Schatz, das tut mir Leid.” Maggie schaute Nick betroffen an. „Ich … ich habe es nicht gesehen.”
    Nick ging zur Fahrertür, löste die Handbremse und schob den Wagen zurück. Das Metall knirschte.
    Dicke Tränen liefen Drew übers Gesicht, als er nach der Lenk stange griff und versuchte, das verbogene Rad aufzustellen. „Damit kann ich nicht mehr fahren.” stieß er hervor.
    „Ich kauf dir ein neues, Schatz.” Maggie fasste nach der Schulter ihres Sohnes, aber er wich ihr aus.
    „Ich will kein anderes Fahrrad. Das war das Beste, und Grandpa hat es mir geschenkt.”
    Nick betrachtete das Fahrrad und sagte, ohne lange nachzudenken: „Ich werde es reparieren.”
    Drew hörte auf zu weinen, und Mutter und Sohn schauten ihn gleichzeitig an. Lieber Himmel, dachte Nick. Wie war er nur auf die Idee gekommen? Er hatte noch nie in seinem Leben ein Kinderfahrrad repariert.
    „Das willst du machen?” Drew wischte sich die Tränen ab.
    Er war mit seinen Reparaturen zwei Wochen im Rückstand und hatte einen Berg Büroarbeit liegen, aber warum zum Teufel sollte er es nicht tun? „Klar. Ein Fahrrad ist wie ein Motorrad ohne Motor, nicht wahr? Du kannst gern zu mir kommen und mir dabei helfen.
    Es wird wie neu. Noch besser sogar.”
    „Besser?” Drews Gesicht erhellte sich. „Und ich darf helfen? Echt? Hast du das gehört, Mommy? Nick hat gesagt, ich kann ihm helfen. Das muss ich Grandma und Grandpa erzählen.”
    Er schoss davon. Verblüfft schaute Maggie ihm nach. Bedächtig wandte sie sich an Nick.
    „Das ist mir peinlich. Du musst mich ja für eine absolute Idiotin halten.”

    Lächelnd beugte er sich vor, bis er ihr tief in die Augen schauen konnte. „Trink morgen einen Kaffee mit mir, dann sage ich dir, wofür ich dich halte.” Er würde es ihr auch zeigen, wenn sie ihn ließe.
    Er sah, dass sie kurz zögerte. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Es lag Wehmut und Trauer in ihrem Blick. „Es tut mir Leid, Nick. Ich habe im Moment so viel zu tun. Ich kann nicht.”
    Er versuchte, sich ihren vollen, aufregenden Terminkalender vorzustellen. Keine Arbeit, den ganzen Tag allein mit ihren Eltern und einem fast fünfjährigen Jungen. „Kannst du nicht?” fragte er behutsam. „Oder willst du nicht?”
    Sie schaute ihm offen in die Augen. „Entschuldige”, antwortete sie gleichmütig. „Ich bin nicht interessiert.”
    Nun, das war eine offene Antwort, besonders für eine so scheue, nette Frau. Sie hatte es sogar in freundlichem Ton gesagt, aber trotzdem empfand er ihre Worte wie eine Ohrfeige. Er nickte und wich einen Schritt zurück. „Darf ich fragen, warum?”
    Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte. „Wie ich dir schon sagte, ich bin nur ein paar Wochen hier, um meinen Eltern zu helfen, mehr nicht. Ich bin nicht hergekommen, um …”
    Er grinste, als sie zögerte, und zog eine Braue hoch. „Wilden Sex zu haben?”
    Überraschung zeichnete sich bei dieser dreisten Bemerkung
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