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Diese Nacht gehoert der Liebe

Diese Nacht gehoert der Liebe

Titel: Diese Nacht gehoert der Liebe
Autoren: Barbara McCauley
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Leute redeten durcheinander und lachten, während aus der Stereoanlage laute Rockmusik dröhnte und ein blonder Mann im Hawaiihemd jedem im Raum Cha mpagner einschenkte. Die Frauen sahen allesamt hinreißend aus und die Männer waren nicht weniger beeindruckend. Maggie fühlte sich noch mehr fehl am Platz als jemals zuvor in ihrem Leben.
    Sie konnte es einfach nicht. Sie hatte Nick nicht mal gesehen, und er würde sie bestimmt nicht wieder erkennen. Jedes Mal, wenn er fotografiert wurde, hatte er eine andere Frau am Arm. Wenn sie jetzt ging, konnte sie sich die Enttäuschung ersparen, die sie hinnehmen musste, sollte er sie nicht erkennen.
    Gerade als Maggie sich zum Gehen wenden wollte und sich bereits eine Ausrede für ihren Chef überlegte, vertrat ihr der Mann im Hawaiihemd den Weg und drückte ihr eine Champagnerflöte in die Hand.
    „Sind Sie vom Hotel?” fragte er.
    Bei der dunkelblauen Bluse mit dem passenden Blazer, die sie trug, war es verständlich, dass er sie für eine Hotelangestellte hielt. „Nun, eigentlich …”
    „Es geht um das Bad neben dem Schlafzimmer. Ich fand, das sollte sich mal jemand ansehen, aber vor morgen brauchen Sie niemanden mehr heraufzuschicken, der es repariert.”
    Sie versuchte ihm zu erklären, dass sie nicht vom Hotel war, aber da der Lärmpegel erheblich gestiegen war, als zwei Frauen sich Nick geschnappt hatten und mit ihm zu tanzen begannen, konnte der Mann, der sie zum Schlafzimmer führte, ihre Erklä rung nicht hören.
    Sie stolperte fast, als sie ihn mit den Frauen tanzen sah. Na ja, er tanzte nicht direkt, sondern schaute eher zu. Ihr Herz begann zu hämmern. Er sah so gut aus wie eh und je. Sein Haar war dicht und dunkel, wie sie es in Erinnerung hatte, sein Lächeln hinreißend. Ihr stockte der Atem, als der Mann im Hawaiihemd sie ins Schlafzimmer schob und davoneilte.

    Froh, dass es hier ruhig war, verschwand Maggie ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
    Sie starrte auf den Champagner in ihrer Hand, hielt den Atem an und trank einen kräftigen Schluck. Die Flüssigkeit prickelte in ihrem Hals, und obwohl sie nie viel trank, schmeckte ihr der Champagner. Ebenso bemerkte sie, wie ihr Selbstvertrauen wuchs.
    Sie stellte ihre Baumwolltasche auf den Waschtischrand, holte ihren Kassettenrekorder heraus, stellte ihn an und räusperte sich. „Test, Test”, begann sie und fuhr dann ruhiger fort:
    „Cottleston, Cottleston-Kuchen, eine Fliege kann keinen Vogel fangen, aber ein Vogel fängt Fliegen.” Sie hörte sich die Aufnahme an, schaltete den Rekorder aus und schloss die Augen.
    Sie trank einen letzten Schluck Champagner, und betrachtete sich im Badezimmerspiegel.
    Etwas Lippenstift hätte sie wenigstens auftragen können, und sie hätte sich auch eine ordentliche Frisur machen sollen. Doch leider konnte sie nicht mit Schminke umgehen und wusste nichts mit ihrem widerspenstigen Haar anzufangen. Bisher hatte das keine Rolle gespielt. Aber jetzt plötzlich schien ihr das wichtig.
    Doch daran konnte sie nichts mehr ändern. Seufzend setzte sie die Brille ab und drehte den Wasserhahn auf, um sich ein wenig zu erfrischen. Ein kräftiger Strahl spritzte ihr entgegen und durchnässte ihre Jacke. Sie schnappte nach Luft, hantierte an der Armatur herum und drehte das Wasser ab. Offenbar war sie auf das Problem gestoßen, das der Mann im Hawaiihemd ihr hatte zeigen wollen.
    Sie seufzte, zog ihre Jacke aus, verstaute sie zusammen mit ihrer Brille in ihrer Tasche und wischte mit einem Handtuch den Boden auf. Ihre Entscheidung stand fest. Sie wollte lieber gehen.
    Zuvor leerte sie noch ihr Glas, holte dann tief Luft und huschte aus dem Bad.
    Irgendjemand hatte die Schlafzimmertür zugemacht, sodass es vollkommen dunkel in dem Raum war. Maggie hatte keine Ahnung, wo sich der Lichtschalter befand. Deshalb tastete sie sich durch das riesige Schlafzimmer. Sie fühlte die Eckcouch, einen Schreibtischsessel, den Rand des breiten Bettes - und die Brust eines Mannes.
    Erschrocken wich sie zurück und fiel mit einem halb erstickten Aufschrei aufs Bett.
    „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.” Er setzte sich neben sie aufs Bett. „Ich dachte mir, dass du vielleicht hier drinnen bist.”
    Das war Nick! Maggie vermochte kaum durchzuatmen. Er hatte sie gesehen? Und tatsächlich erkannt? Sein Schenkel stieß gegen ihren, und ihr Puls begann wie verrückt zu rasen.
    „Wirklich?” Weil sie kaum Luft bekam, klang ihre Stimme ein wenig atemlos.
    Er legte einen Arm um sie.
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