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Diese Nacht gehoert der Liebe

Diese Nacht gehoert der Liebe

Titel: Diese Nacht gehoert der Liebe
Autoren: Barbara McCauley
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„Ich habe gehört, du willst mich sprechen.”
    „Nun ja, eigentlich schon.” Wie geschickt. Und so professionell, dachte sie in voller Selbstironie. „Ich will dich nicht von deiner Party fern halten”, sagte sie und suchte nach ihrer Tasche, die ihr entglitten war und aus der die Sachen herausgefallen waren. Warum hatte er nicht das Licht angemacht? Und warum schlug sie ihm nicht vor, es zu tun?
    Weil es ihr gefiel, mit Nick im Dunkeln auf dem Bett zu sitzen, benommen vom Champagner und mit dem Duft seines Rasierwassers in der Nase.
    „Die Feier hat sich auf die andere Seite des Flurs verlagert. Es läuft ein Footballspiel, und der Fernseher dort ist größer.”
    „Ach so”, antwortete sie gepresst. „Größer ist besser.”
    Er lachte, und der tiefe Klang seiner Stimme ließ ihr Herz hö her schlagen. Er strich mit dem Finger über ihren Arm und berührte ihr lockiges Haar. „Du hast deine Haare wachsen lassen. Das gefällt mir.”
    Er hatte ihre Haarlänge bemerkt? Nick Santos, der sie seit mindestens sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte, hatte tatsächlich bemerkt, dass sie ihr Haar länger trug? Ihre Benommenheit wurde stärker durch seine Nähe, und als er seine Hand ihren Rücken hinauf gleiten ließ, erschauerte sie. „Danke.”

    „Entspann dich!” raunte er ihr leise zu, und sie fühlte seinen Atem an ihrem Ohr. „Mir ist klar, dass es eine Zeit lang her ist, aber deshalb musst du nicht nervös sein.”
    Seine Stimme klang rau und heiser. Ein feines Prickeln breitete sich in ihrem Körper aus.
    „Ich bin nicht nervös”, log sie. „Aber ich weiß, wie beschäftigt du bist, und ich denke, dass wir jetzt anfangen sollten.”
    Er lachte leise und strich ihr sacht über die Wange. „Bei dir musste ich immer schon lachen.”
    Meinte er damit, er musste über sie lachen oder dass er lachte, weil sie etwas Lustiges gesagt hatte? Aber das konnte nicht der Fall sein. Sie hatte nie mehr getan als ihn gegrüßt.
    Und als er seine Lippen auf ihre presste, seine Arme um sie schlang und mit ihr aufs Bett sank, schwand jeder klare Gedanke.
    Zweimal zuvor war sie schon geküsst worden. Einmal in der zehnten Klasse von Kevin Hatcher und einmal von Brian Whitman, der auf dem College Geschichte mit ihr studiert hatte. Aber keiner von den beiden Küssen hatte nach Champagner und schierer, hemmungsloser Lust geschmeckt. Es wäre geradezu so gewesen, als hätte sie einen Funken mit einem lodernden Inferno verglichen.
    Er umarmte sie fester. Und sie überließ sich den Flammen der Leidenschaft, trotz der Stimme, die sich in ihrem tiefen Inneren meldete und sie warnte, es nicht zu tun.
    „Nick”, stieß sie atemlos hervor, als er ihr Kinn und ihren Hals mit vielen kleinen Küssen bedeckte. „Ich denke nicht …”
    „Gut …” Er biss ihr spielerisch ins Ohrläppchen. „Dann denk nicht. Es ist viel, viel besser, wenn du nur fühlst.”
    Er hatte vollkommen Recht. So etwas wie mit ihm hatte sie noch nie erlebt, und sie war überzeugt, dass sie es auc h nie wieder erleben würde. Wie viele Jahre hatte sie davon geträumt? Warum sollte sie es sich entgehen lassen? Sie war erwachsen. Vierund zwanzig.
    Wurde es da nicht allmählich Zeit, dass sie erfuhr, wie es war, mit einem Mann zu schlafen?
    Und es war schließlich nicht irgendein Mann, sondern Nick, für den sie schon immer heimlich geschwärmt hatte.
    Sie stöhnte und fühlte seine Hände überall, auf ihren Brüsten und ihren Beinen. Er schob ihren Rock bis über die Schenkel hoch, und ihre Haut brannte dort, wo er sie streichelte. Als er zwischen ihre Schenkel fasste, empfand sie eine qualvolle Leere, wie sie sie bisher nicht gekannt hatte, und ein heftiges Verlangen nach seiner Nähe.
    „Du bist so anders”, flüsterte er zwischen zwei Küssen.
    Das stimmte. Sie war anders. Von dem Augenblick an, als er sie geküsst hatte, war sie nicht mehr die scheue kleine Maggie Smith. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wie eine begehrenswerte Frau. Sie seufzte vor Entzücken, als er ihre Bluse aufknöpfte und hineinfasste, um ihre Brüste zu streicheln. Als er den Baumwollstoff beiseite schob und mit dem Daumen über ihre aufgerichteten Knospen strich, stöhnte sie leise, und als er die Lippen auf ihre Haut presste, stockte ihr der Atem.
    Nichts hätte sie auf die Gefühle vorbereiten können, die ihren Körper durchfluteten. Von Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Nähe erfüllt, bog sie sich ihm entgegen und flüsterte immer wieder seinen Namen,
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