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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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sich, hinter Quinns Fassade zu blicken. Dort musste sich irgendwo noch der Junge verbergen, der sie einmal geliebt hatte. Sie musste nur die richtigen Worte finden, um ihn hervorzulocken.
    Entschlossen stand sie auf und ging um den Schreibtisch herum. Einer Eingebung folgend, kniete sie sich vor ihn und nahm seinen Kopf in beide Hände. Quinns Blick wurde starr, als müsse er gegen die Erinnerung ankämpfen. Er vermied es, Evie in die Augen zu sehen.
    Verglichen mit damals, ist sein Gesicht zwar voller geworden, dachte Evie, aber die Konturen sind immer noch genauso kantig. Auf Kinn und Wangen waren Bartstoppeln zu sehen. Er musste heute Morgen unrasiert ins Büro gekommen sein. Seine Haut fühlte sich rau und warm an. Es prickelte in ihren Fingern, als Evie darüberstrich.
    Mit einem Mal erinnerte sie sich daran, wie sie sich in der Highschool während der Mittagspause zusammen in den Werkraum geschlichen hatten. Sie setzte sich dann immer auf einen der großen Tische. Quinn stand vor ihr, und sie schlang die Beine um seine Hüften. Sosehr sie sich auch nach seinem Kuss sehnte, zunächst hielt Quinn sie für eine Weile nur ganz fest. Fast als ob er befürchtete, sie könnte sich in Luft auflösen, wenn er nicht aufpasste.
    Überwältigt von ihren Gefühlen, suchte Evie jetzt seinen Blick. Diesmal sah Quinn ihr in die Augen. Ja, es kam ihr so vor, als ob er sie zum ersten Mal richtig anschaute, seit sie in sein Büro gekommen war. In diesem Moment trat die Angst um Corbin in den Hintergrund, und Evie überkam der Schmerz der Erinnerung. Sie hatte Quinn so geliebt und ihm noch so viel sagen wollen, als sie damals plötzlich getrennt wurden.
    Auf einmal brach es aus ihr heraus. „Es tut mir so leid, Quinn. Es tut mir leid, wie das mit uns geendet hat. Ich muss dich sehr verletzt haben. Aber glaub mir, ich wollte nicht, dass es so kam und …“
    Abrupt schob er seinen Stuhl zurück. Quinn sprang auf, während sie weiter vor ihm kniete. „Und jetzt bist du gekommen, um dich zu entschuldigen, weil du etwas von mir willst.“
    Betroffen von der Schärfe seiner Worte, richtete sie sich auf. „Ich kann doch nicht mehr tun, als dich um Verzeihung bitten. Was willst du noch von mir?“
    „Willst du das wirklich wissen? Ich will Wiedergutmachung für das, was du und deine Familie mir angetan haben. Ich will, dass du …“ Er zeigte mit dem Finger auf Evie. „Ich will, dass du spürst, wie es ist, vollkommen von jemandem abhängig zu sein.“
    „Aber ich bin vollkommen von dir abhängig.“ Sie wich seinem harten Blick nicht aus. „Ich habe niemand anderen, an den ich mich wenden kann. Nur du kannst mir helfen. Ich bin ganz und gar auf dich angewiesen.“
    Als Quinn ihre Worte hörte, lächelte er zufrieden. Endlich hatte er Evie dort, wo er sie haben wollte. Sie beschlich die Ahnung, dass er die ganze Zeit darauf hingearbeitet hatte.
    „Okay“, sagte er und kreuzte die Arme über der Brust. „Wenn das so ist, will ich meine Hochzeitsnacht mit dir nachholen. Die steht mir noch zu. Ich will dich für eine Nacht in meinem Bett.“
    Evie erstarrte. Seine Worte waren verhallt, aber sie hatte immer noch Mühe, zu begreifen, was er da gerade gesagt hatte. „Ich soll für das Geld mit dir schlafen? So wie eine Prostituierte?“
    „Nenn es, wie du magst. Ja, das will ich.“
    Eigentlich hatte Quinn damit gerechnet, dass Evie ihm ins Gesicht schlagen oder ihm zumindest etwas an den Kopf werfen würde.
    Sie schaute ihn jedoch nur fassungslos an, so als habe er sie geschlagen. Ihre Pupillen hatten sich vor Schreck geweitet, und sie war kreidebleich geworden. Aber sie war nicht wütend aus Quinns Büro gestürmt. Sie tat nichts von dem, was er erwartet hatte.
    Dabei hatte Quinn diesen unverschämten Vorschlag nur gemacht, weil er fest mit einer bestimmten Reaktion von ihr gerechnet hatte. Die Evie, die er damals gekannt hatte, hätte es niemals ertragen, wenn ihr ein Mann so etwas angeboten hätte. Sie hätte sich zu wehren gewusst. Jedem, der sie angriff, zahlte sie es heim. Sie ließ sich von nichts und niemandem einschüchtern.
    Warum hat es nicht funktioniert? fragte Quinn sich verzweifelt. Eigentlich müsste sie längst vor Wut schäumen und die Tür hinter sich zugeknallt haben. Stattdessen schaute sie ihn immer noch entgeistert an. Oder verletzt? Jedenfalls hätte Quinn so eine Reaktion am wenigsten von ihr erwartet.
    Als ob das noch nicht genügte, konnte er nun beobachten, wie sich ihre Wangen durch den Schock
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