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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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und hatte ihn angefleht. Buchstäblich auf Knien hatte sie um das Geld gebettelt. Aber er hatte Nein gesagt und dabei alle Verachtung in seine Stimme gelegt, die er für seine Kinder empfand.
    „Du kennst meinen Vater doch, Quinn.“ Sie lächelte vielsagend, um ihn an die alten Zeiten zu erinnern, als auch er unter Montgomery zu leiden hatte. „Besonders hasst er Spiele und Wetten. Deshalb hat er Corbin schon vor zwei Jahren enterbt.“
    „Bist du nicht selbst in der Lage, ihm das Geld zu leihen?“, erkundigte sich Quinn.
    „Es ist zu viel.“ Evie atmete tief ein. „Fünfzigtausend Dollar sind ein Vermögen für mich. Ich könnte vielleicht eine Hypothek auf mein Häuschen aufnehmen, aber das würde Wochen dauern. Ehrlich gesagt ist es auch nicht so viel wert. Höchsten dreißigtausend Dollar, denke ich.“
    Quinn verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln. „Ich soll dir also so einfach einen Scheck über fünfzigtausend Dollar ausschreiben.“
    „Das dürfte dir doch nicht schwerfallen. Du hast das Geld.“
    Sein Lächeln wurde breiter, aber sein Blick blieb kalt. „Warum sollte ich das tun?“
    „Du hast mehr Geld, als du dir jemals erträumt hast. Für dich sind das Peanuts.“
    „Aber warum sollte ich das tun?“, wiederholte er hartnäckig.
    Einen Moment lang schien sie darüber nachzudenken. Danach schaute sie ihn offen an. Schließlich antwortete sie so ehrlich wie möglich. „Wegen unserer gemeinsamen Vergangenheit. Weil du mich einmal geliebt hast. Weil du geschworen hast, alles für mich zu tun. Weil …“
    „Nein“, unterbrach er sie hart, ging zurück zu seinem Schreibtisch und nahm dahinter Platz.
    Evie hatte den Eindruck, dass er das Gespräch damit beenden wollte. Panik stieg in ihr auf. „Nein? Ist das dein letztes Wort?“
    Er hob nur den Kopf, als wollte er fragen: Bist du immer noch hier?
    Plötzlich zeigte sich Evies rebellisches Temperament von früher. In den letzten zehn Jahren hatte sie hart daran gearbeitet, sich besser zu beherrschen. Als Sozialarbeiterin war das auch dringend nötig. Da durfte sie niemals die Fassung verlieren. Aber in Quinns Gegenwart wurde Evie wieder zum rebellischen jungen Mädchen.
    Ihre Augen funkelten. „Nein?“, wiederholte sie empört. „Ich meine, du könntest mir gegenüber schon etwas großzügiger sein.“
    „Ich bin Geschäftsmann, Evie. Was habe ich davon, wenn ich dir das Geld gebe?“
    Darauf wusste sie keine Antwort. Die Verzweiflung stand ihr wieder ins Gesicht geschrieben. Aber dann fasste sie sich. „Ich werde es dir zurückzahlen“, beteuerte sie.
    Noch ehe sie ausgeredet hatte, schüttelte er schon den Kopf. „Wenn du das Geld jetzt nicht hast, wirst du es mir auch später nicht zurückzahlen können.“
    „Die Hypothek!“, rief sie. „Damit fange ich an, und den Rest …“
    „Nein“, unterbrach er sie. „Ich fürchte, das ist keine gute Investition für mich.“
    Auf einmal wurde Evie bewusst, dass er mit ihr spielte. Offensichtlich genoss er es, dass sie vollkommen auf ihn angewiesen war. Dieses Glitzern in seinen Augen machte ihr beinahe Angst. Jetzt schien der Mann vor ihr ein Fremder zu sein.
    Aber Quinn war nicht nur wie ein Fremder. Das wäre noch zu positiv ausgedrückt gewesen. Er wirkte auf Evie plötzlich wie ein Rowdy. Ja, er glich diesen aggressiven Jugendlichen, die sich nachts auf dunklen Straßen herumtreiben und nur so zum Spaß die Leute erschrecken.
    Komisch, dachte sie, als Teenager hat sich Quinn nie so benommen. Er hatte Respekt vor Erwachsenen, ja er war sogar ein bisschen schüchtern. Aber jetzt versuchte er, sie mit seinem grausamen Benehmen zu strafen.
    Evie war jedoch nicht der Typ, der sich dadurch beeindrucken ließ. Deshalb war sie auch mit ihrem Vater nicht klargekommen. Sie wurde zornig, und schließlich machte sie sich Luft: „Wenn du immer noch wütend auf mich bist, kann ich nichts daran ändern, Quinn. Du kannst so lange wütend auf mich sein, wie du willst. Aber lass deine Wut nicht an Corbin aus. Er ist unschuldig und kann nichts für das, was damals passiert ist.“
    „Wenn er Kontakt zu den Mendoza-Brüdern hat, ist er alles andere als unschuldig.“
    Evie wurde hellhörig. „Dann weißt du, wer sie sind?“
    „Ja.“
    „Dann weißt du auch, dass Corbin ernsthaft in der Klemme steckt.“
    „Ja.“
    „Und du willst ihm trotzdem nicht helfen?“
    „Ich sehe keinen Grund, aus dem ich das tun sollte.“
    Seine Stimme klang furchtbar kühl und distanziert. Aber Evie bemühte
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