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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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Das würde er spielend selbst schaffen, und vielleicht würde es ihm sogar Spaß machen. Aber dazu war seine Selbstbeherrschung viel zu groß.
    Worauf warte ich noch? dachte Evie. Es wird nicht leichter werden.
    Sie begann, den Text aufzusagen, den sie seit Tagen eingeübt hatte. „Hallo, Quinn! Wir haben uns lange nicht gesehen.“
    Ohne eine Miene zu verziehen, nickte er ihr kurz zu. „Evie.“
    „Wie geht es dir?“
    „Lass uns die Höflichkeitsfloskeln sparen. Du wärst nicht hier, wenn du nicht etwas von mir wolltest.“
    „Du hast recht.“ Evie deutete auf den Stuhl vor Quinns Schreibtisch. „Darf ich mich setzen?“
    Er schien einen Moment ernsthaft zu überlegen, bevor er nickte.
    Wenn wir uns gegenübersitzen, wirkt er vielleicht nicht mehr so einschüchternd auf mich, sagte sich Evie. Er kam ihr vor wie ein Puma, der gleich zum Sprung über den Tisch ansetzen würde, um seine Beute zu reißen.
    Aber ihre Hoffnung, mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu sprechen, erfüllte sich nicht. Quinn blieb stehen, als sie sich setzte. Er griff nach seiner Kaffeetasse und stellte sich sogar noch breitbeiniger hin. Evie winkelte schnell die Beine an, um nicht mit seinen Füßen zusammenzustoßen.
    Dann hörte sie seine eiskalte Stimme. „Ich sage es besser gleich: Was immer du von mir willst, ich werde es dir nicht geben.“
    „Es ist aber nicht für mich. Ich hoffe, das macht auch für dich einen Unterschied.“
    „Macht es nicht.“
    Evie ließ sich nicht entmutigen. „Es ist für Corbin.“
    „Mir ist egal, ob …“
    Da sie nichts zu verlieren hatte, unterbrach sie ihn. „Ich brauche dich wirklich, Quinn. Du weißt doch, dass ich dich nicht um Hilfe bitten würde, wenn ich mich an jemand anderen wenden könnte.“
    Als er nicht reagierte, fuhr sie fort: „Corbin ist in großen Schwierigkeiten, weil er sich von gewissen Leuten Geld geliehen hat. Es sind die Mendoza-Brüder. Ein Freund von mir, der bei der Polizei ist, hat mir erzählt, dass diese Monster …“ Evie brachte es nicht fertig, die furchtbaren Dinge zu wiederholen, die sie gehört hatte.
    Offensichtlich waren die Mendoza-Brüder eine neue Größe in der Welt des organisierten Verbrechens von Dallas. Sie standen im Ruf, dreister und brutaler als alle Konkurrenten vorzugehen. Die Polizei hatte sie zwar in Verbindung mit einer Serie grausamer Morde gebracht, konnte ihnen jedoch nicht genug nachweisen, um ihnen den Prozess zu machen.
    Evie klang genauso verzweifelt, wie sie sich fühlte. „Corbin sagt, dass sie ihm drohen, ihm einen Finger abzuschneiden. Aber ich denke, es könnte noch viel schlimmer werden. Er hat Angst, und ich habe große Angst um ihn.“
    Tatsächlich kam Evie vor Angst um ihren Bruder fast um. Auch jetzt zitterte sie am ganzen Körper. Corbin war der Einzige von der Familie, der ihr geblieben war. Ihre Mutter hatte sie schon als Teenager verloren. Seitdem war die Beziehung zu ihrem Vater immer unerträglicher geworden, bis sie in offene Feindseligkeit ausgeartet war. Evie durfte nicht auch Corbin noch verlieren.
    Einen Augenblick lang kam es ihr so vor, als wäre Quinns Gesichtsausdruck sanfter geworden. Dann reckte er sich und kam hinter dem Schreibtisch hervor, jedoch nur, um sich weiter von ihr zu entfernen. „Warum bist du zu mir gekommen? Ich soll wohl auf deinen Bruder aufpassen, Evie.“ Er machte eine abweisende Geste. „Wahrscheinlich meinst du, dass ich als Chef einer Sicherheitsfirma über Hunderte von Bodyguards verfüge. Aber das ist nicht die Art von Sicherheit, auf die ich spezialisiert bin.“
    „Ich weiß schon, was du machst.“
    Er zog eine Augenbraue hoch, als wollte er „Tatsächlich?“ fragen.
    „Du machst Geld“, erklärte Evie unumwunden. „Sehr viel Geld.“
    Diesmal zog Quinn beide Augenbrauen hoch. Evies Direktheit überraschte ihn.
    „Ich verlange nicht von dir, dass du Corbins Problem löst“, fuhr sie fort. „Du sollst nur seine Schulden bezahlen.“
    „Du brauchst also Geld.“ Quinn sprach so langsam, als verwunderte es ihn. „Und du kennst niemand anderen, an den du dich wenden kannst?“
    Obwohl Evie die Sache plötzlich peinlich war, zwang sie sich, ihm ins Gesicht zu sehen. Sie würde sich durch seinen abschätzigen Blick nicht einschüchtern lassen. „Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden kann.“
    „Deinem Vater gehört doch fast die ganze Gegend.“
    Es war zehn Jahren her, dass Evie mit ihrem Vater gesprochen hatte. Doch vergangene Woche war sie zu ihm gegangen
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