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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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allmählich rot färbten. Da fühlte er sich erst recht wie der letzte Schurke.
    Am liebsten hätte er seine Worte zurückgenommen. Denn in ihm sprach jetzt der Achtzehnjährige, der den erwachsenen Mann daran erinnerte, Evie zu beschützen, anstatt sie zu verletzen. Von damals wusste er doch, wie verletzlich sie war, auch wenn sie es niemals zugab. Es war ihr auch schon immer unsagbar schwergefallen, um etwas zu bitten. Heute war sie über ihren eigenen Schatten gesprungen, als sie ihn um das Geld angefleht hatte.
    Alles in ihm drängte Quinn, zu ihr zu gehen, sie in den Arm zu nehmen und wie ein Kind zu trösten. Er hatte doch versprochen, auf sie achtzugeben, darauf, dass ihr niemand wehtat. Für immer.
    Verdammt noch mal, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, und genau deshalb bin ich damals in diese Situation geraten. Er war in die Falle getappt, weil er sie liebte und beschützen wollte. Aber als es hart auf hart kam, hatte sie seine zärtlichen Gefühle mit Füßen getreten. Evie brauchte überhaupt niemanden, der sie beschützte. Sie hatte ihn nur benutzt.
    Heute will sie mich auch wieder benutzen, dachte Quinn bitter. Sie war dabei, ihn in ihr feines Netz aus Lügen und Intrigen zu locken. Um ein Haar hätte er sich wieder darin verfangen.
    Was soll ich jetzt machen? fragte er sich. Sie bitten zu gehen?
    Damit du allein sein und dich ausweinen kannst, höhnte eine innere Stimme. Du benimmst dich ja wie ein dreizehnjähriges Schulmädchen.
    Nein, das kam für Quinn nicht infrage. Das Leben hatte ihn gelehrt, hart zu sein.
    Evie wollte er, auf welche Art auch immer, ganz schnell loswerden. Er konnte sie nicht mehr sehen.
    „Du kennst mein Angebot“, erklärte Quinn harsch. „Entscheide dich.“
    Gespannt hielt er den Atem an. Er hoffte inständig, dass sie endlich so reagieren würde, wie jede normale Frau schon vor ein paar Minuten reagiert hätte: ihm eine knallende Ohrfeige geben und hinausrennen.
    Aber Evie schlug ihn auch jetzt nicht. Sie presste nur die Lippen zusammen. Ich hätte etwas Besseres von dir erwartet, schien sie sagen zu wollen, bevor sie sich umwandte und hinausging.
    Quinn ließ sich in seinen Schreibtischsessel fallen. Es ist vorbei, dachte er erleichtert. Sie war weg. Er würde nie wieder mit ihr zu tun haben. Das Leben kann weitergehen, sagte er sich aufatmend, mein ganz normales Leben. Aber er hatte sich gewaltig geirrt.
    Es war noch keine Viertelstunde vergangen, da riss jemand seine Bürotür so heftig auf, dass sie gegen die Wand knallte. Eine grimmig entschlossene Evie kam zurück und schleuderte ihm ihre Visitenkarte auf den Schreibtisch.
    Ihre Augen funkelten zornig. „Hier hast du meine E-Mail-Adresse. Nenne mir Zeit und Ort, ich werde da sein. Aber vergiss dein Scheckbuch nicht.“
    So plötzlich, wie sie aufgetaucht war, war sie auch wieder verschwunden. Quinn starrte stumm auf das cremefarbene Kärtchen. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so überrumpelt gefühlt. Zum Teufel .

2. KAPITEL
    Am Freitagabend gegen halb neun dachte Evie darüber nach, ob sie ihre Strategie noch ändern sollte. Vor etwa vierundzwanzig Stunden hatte sie eine kurze E-Mail von Quinn bekommen. „Bei Dir um neun morgen Abend.“
    Während Evie unruhig in ihrem Wohnzimmer auf und ab ging, quälte sie die eine Frage: Wie war sie nur, um alles in der Welt, in diese Situation geraten? In der Mitte des Zimmers musste sie einen Bogen um ihren alten, von Arthrose geplagten Windhund machen, der sich dort auf dem Teppich ausgestreckt hatte.
    Nachdem sie noch einmal das Zimmer durchschritten hatte, ließ sie sich auf den mit weinrotem Samt bespannten Sessel am Kamin fallen. Auch dabei musste sie vorsichtig sein, weil dort schon ihre beiden Katzen lagen, wohlig aneinandergeschmiegt.
    Obwohl sie sich nur auf die Kante gesetzt hatte, protestierte Annie, die schwarze Katzendame, mit einem vorwurfsvollen Miau. Oliver, der graue Kater, streckte seine Pfote aus, um Evie am Bein zu kratzen. Kopfschüttelnd stand sie wieder auf. „Anstatt mich zu trösten, vergrault ihr mich aus meinem Sessel!“
    Das ist typisch für Katzen, kam es Evie in den Sinn. Man rettet sie als Kätzchen vor dem Einschläfern, nimmt sie mit nach Hause, liebt und verwöhnt sie. Zum Dank beschweren sie sich, wenn man in seinem eigenen Sessel sitzen möchte. Nein, sie sind wirklich keine Hilfe.
    In die Sache mit Quinn war Evie aus dem gleichen Grund geraten, wie sie an ihre drei undankbaren Hausgenossen gekommen war. Schuld war immer ihr
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