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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht
Autoren: Meagan McKinney
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kommen. Noch bevor Mystere überhaupt begreifen konnte, was da geschah, erkannte sie, dass Rafe sich auf Rillieux gestürzt hatte und ihn mit der Grausamkeit eines wilden Tieres angriff.
    Der alte Rillieux war Rafe körperlich nicht gewachsen - wenn da nicht die Pistole gewesen wäre.
    Plötzlich war ein lauter Knall zu hören. Eine blaue Rauchwolke stieg auf.
    Rafe brach zusammen.
    Rose schrie.
    Mit vor Wut verzerrtem Gesicht stand Paul da und feuerte seine nun leere Pistole ab, als wäre er sich ihrer Nutzlosigkeit nicht bewusst. Über ihren Köpfen dröhnten Fußschritte, als Rafes Männer Alarm gaben und mit Baylis und Evan handgreiflich wurden.
    »Ich werde mich noch an dir rächen, du abtrünniges kleines Miststück!«, schrie Rillieux Mystere an. »Du wirst mich niemals loswerden! Jedes Mal, wenn du über deine Schulter zurückschaust, wirst du Angst haben, dass ich hinter dir stehe!« Mit diesen Worten schleuderte er Mystere die nutzlose Pistole ins Gesicht und floh über die Kellertreppe nach draußen.
    Ohne Zweifel war Baylis schon vor ihm dort und wartete mit der Kutsche auf ihn.
    »Rafe! Rafe!« Mystere weinte und kroch zu der gekrümmt daliegenden Gestalt hin.
    »Lauft ihm hinterher!«, fuhr Rafe seine Männer an, als diese in der Tür erschienen. »Lasst ihn nicht entkommen!«
    »Rafe, du bist verletzt«, schrie Mystere, als sie sah, dass ihre Hand, die seitlich auf seinem Körper lag, voller Blut war.
    Rafe richtete sich auf, wobei sein Gesicht sich vor Schmerz verzerrte. »Es hat den Anschein, als würde Ruth sich um eine weitere Wunde kümmern müssen. Es ist nicht allzu schlimm, glaube ich. Der Schuss scheint glatt durch meine Seite hindurchgegangen zu sein.«
    Sie gingen zusammen die Treppe zum Salon hinauf. Rose holte Verbandszeug und Rafe nahm einen großen Schluck Brandy. Als er das Glas geleert hatte, war auch wieder Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt.
    »Bringen Sie Mystere nach oben und lassen Sie ihr ein Bad ein. Sie sieht bleicher aus als ein Geist«, ordnete Rafe an.
    Da sie sich weigerte, von seiner Seite zu weichen, musste Mystere beinahe nach oben gezerrt werden, und das gelang auch nur, weil Roses ihr konstanter versicherte, dass Rafes Wunde nicht tödlich sei.
    Rafe wartete besorgt im oberen Korridor, während Rose Mystere half, sich zu baden und Nachtwäsche anzuziehen.
    Während Rafe noch wartete, kam Jimmy zurück. »Boss? Der alte Mann ist verschwunden. Er und seine Lakaien. Spurlos verschwunden. Wir können sie nirgends finden.«
    Rafe nickte mit einem Ausdruck grimmiger Resignation. »Jeder für sich selbst und den letzten beißen die Hunde. Sag Skeels, er soll auf der Yacht auf uns warten, alles klar? Und ich möchte, dass du hier bleibst.«
    Jimmy nickte und ging zurück nach unten.
    Ein paar Sekunden später kam Rose aus Mysteres Schlafzimmer.
    »Sie ruht sich nun aus, Gott sei Dank«, berichtete sie Rafe. »Sie ist jedoch nicht besonders müde, und sie hat nach Ihnen gefragt. Sie brauchen nicht anzuklopfen, sie erwartet Sie.«
    Er nickte. Als sie sich umdrehte, um nach unten zu gehen, rief Rafe hinter ihr her: »Rose?«
    Sie schaute zurück. »Ja, Sir?«
    »Ich nehme an, da Mystere aus Irland kommt, dass sie katholisch ist, oder?«
    Rose sah erschrocken aus. »Nun, ja, Sir.«
    »Dann möchte ich, dass Sie Hush einen Priester holen lassen.« Rafe überreichte der entsetzten Frau ein paar
    Banknoten. »Das sollte reichen, um einen herzubringen. Sagen Sie Hush, er soll im Pfarrhaus von Saint Patricks nachfragen.«
    »Oh, aber, Sir«, protestierte Rose, »Mystere schwebt in keiner ernsthaften Gefahr. Sie braucht keine letzte-«
    »Gehen Sie einfach«, verlangte er beharrlich.
    Rose ging nach unten, und Rafe betrat das Schlafzimmer. Als er sah, wie Mystere bequem in ihrem Bett ruhte, ihr wunderschönes Haar fächerförmig um ihren Kopf herum auf dem Kissen ausgebreitet, spürte er plötzliche Erleichterung. Obwohl ihr Bluterguss übel aussah, schien sie sich gut genug zu fühlen, ihn mit einem warmen, wenn auch ein wenig zaghaften Lächeln zu begrüßen.
    »Wie geht es dir?«, frage er.
    »Das sollte ich eigentlich dich fragen«, brachte sie vor.
    Er grinste reuevoll. »Ob du es glaubst oder nicht, ich habe schon Schlimmeres erlebt.«
    »Ich befürchte, als Flüchtling bin ich ein fürchterlicher Reinfall.«
    »Mit Sicherheit bist du aber ziemlich gut darin, dich heimlich aus dem Bett eines Mannes zu schleichen«, versicherte er ihr, lächelte jedoch dabei.
    »Das war nicht
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