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Die zwoelf Gebote

Die zwoelf Gebote

Titel: Die zwoelf Gebote
Autoren: Sidney Sheldon
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wie der Star sich in einer Tour prügelte, aber auch selbst zusammengeschlagen wurde. Er stand auf. „Ich kann das nicht mitansehen, Vater." „Ach was, natürlich kannst du das", schrie ihn sein Vater an. „Setz dich wieder hin!"
    Der nächste Film war noch übler. Es war ein Krimi von Leuten, die Raubüberfälle auf offener Straße verübten. „Das ist ja scheußlich", sagte Robert.
    „Es ist die wirkliche Welt", sagte sein Vater, „und du mußt lernen, in ihr zurechtzukommen. Du kannst nicht einfach so tun, als gäbe es keine Gewalt."
    Dann spielte er auch noch einen Kriegsfilm und zwang Robert, ihn sich anzusehen.
    Aber wenn er gehofft hatte, Robert damit zu überzeugen, daß Gewalt etwas Normales sei, so hatten diese Filme genau den gegenteiligen Effekt. Robert war nun entschlossener denn je, sich nie auf irgendeine Art Gewalt einzulassen. Nie, nie, nie,
    dachte er.
    Sein Vater aber sagte: „Vielleicht ändert sich noch alles, wenn er erst in der High School ist."
    Es änderte sich in der Tat, als Robert in die High School kam. Aber zum noch Schlechteren.
    Robert verliebte sich ganz schrecklich in ein Mädchen namens Amy. Das Problem war, daß alle anderen Jungs ebenfalls in Amy verliebt waren.
    Sie war Cheerleader und jung, schön und intelligent obendrein. Robert begleitete sie oft nach der Schule nach Hause, aber die anderen Jungs wollten es ihm immer vermiesen.
    Wenn Robert und Amy auf dem Gehsteig dahingingen, kamen die anderen vor sie hingesprungen und hielten sie an. „Würdet ihr uns bitte vorbeilassen?" bat Robert dann höflich. „Nein!" kreischten die Jungs.
    Und einer schubste Robert dann, oder die anderen drangen auf ihn ein und stießen ihn.
    Amy stand immer hilflos dazwischen und sah zu, wie Robert sich verprügeln ließ.
    Sie wurde wütend auf ihn. „Wieso wehrst du dich eigentlich nicht gegen die ?" fragte sie.
    „Das geht nicht", sagte Robert. „Ich bin größer als sie alle, und da könnte ich sie leicht schwer verletzen, womöglich sogar einen töten."
    Aber Amy glaubte ihm nicht. „Du bist einfach ein Feigling", sagte sie.
    Und sie gab ihm den Ring zurück, den er ihr geschenkt hatte. „Ich kann keinen Feigling heiraten."
    Das brach Robert das Herz. Er liebte Amy sehr, aber er wußte, daß es unrecht war, Gewalt anzuwenden.
    Nie könnte ich das Zwölfte Gebot übertreten, dachte er bei sich.
    Der Football-Trainer der Schule war ganz entzückt, als er
    Robert zum erstenmal sah. Einen solchen Schrank von Burschen konnte er gut gebrauchen, zumal Robert flink auf den Beinen war und ein geborener Athlet.
    „Ich mache dich zum Kapitän der Football-Mannschaft", sagte er zu Robert.
    Robert fühlte sich sehr geehrt. „Das ist wunderbar, Sir." Die Football-Mannschaft war für die Schule sehr wichtig. Alle waren stolz auf sie. Und der Trainer war sich sicher, daß sie mit Robert als Kapitän ein bedeutendes Jahr vor sich haben würden.
    Beim ersten Spiel gegen eine andere Schule lief Robert mit dem Ball über das gesamte Spielfeld. Ein Verteidiger von der anderen Mannschaft kam auf ihn zu. Aber statt daß er ihn einfach wegstieß, ließ sich Robert von ihm attackieren und zu Fall bringen.
    In der Halbzeit schrie der Trainer Robert an: „Wieso läßt du dich von dem zu Fall bringen? Wieso hast du ihn nicht einfach weggestoßen?"
    „Ich fürchtete, ich würde ihm wehtun", sagte Robert. Der Trainer traute seinen Ohren nicht. „Waas hast du befürchtet? Was, glaubst du eigentlich, ist Football? Ein Kaffeekränzchen?"
    Er entschied, daß Robert als Verteidiger weiterspielen sollte, um selbst Gegenspieler zu Fall zu bringen.
    Das Problem war nur, daß Robert sich weigerte, gegnerische Spieler zu Fall zu bringen.
    „Was ist los mit dir?" fragte ihn der Trainer hinterher. „Wir haben deinetwegen das Spiel verloren. Dabei warst du doch in einer idealen Situation, den Mann zu Fall zu bringen!" „Das weiß ich", sagte Robert, „aber wenn ich ihn zu Fall gebracht hätte, hätte ich ihn vielleicht verletzt."
    „Du fliegst raus aus der Mannschaft!" brüllte der Trainer.
    Als Roberts Vater davon hörte, wurde er fuchsteufelswild. „Was ist nur los mit dir?" schrie er Robert an. „Als ich auf der Schule war, war ich ein prima Footballspieler. Ich hoffte, du würdest in meine Fußstapfen treten. Magst du Football denn nicht?" „Doch, sehr sogar", sagte Robert. „Nur-"
    „Ja, ja, ich weiß schon", sagte sein Vater, „aber du möchtest keinem wehtun."
    Bei allen in der Schule war Robert jetzt
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