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Die zwoelf Gebote

Die zwoelf Gebote

Titel: Die zwoelf Gebote
Autoren: Sidney Sheldon
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mochte.

    Was kam, war, daß es zu regnen anfing. Und wenn es in der Bibel schon mal heißt, regnen, dann regnet es auch ordentlich. Das ging vierzig Tage und Nächte lang und hörte keine Sekunde auf. Kleine Städte versanken im Wasser und große Städte ebenso und ganze Länder, bis nichts mehr zu sehen war - außer Noahs Arche, die auf diesem ganzen Überschwemmungswasser schwamm und ihn und seine
    Familie und seine ganze Tierauswahl sicher trug.
    Am Ende der vierzig Tage, als Gott alles ertränkt hatte, ließ er die Arche auf dem Berg Ararat aufsetzen. Und das Wasser fiel wieder, und Noah und seine Familie konnten anfangen, die Erde neu zu bevölkern. Wunder!

    Noch ein anderes Wunder in der Bibel war doch die Teilung des Roten Meers, nicht? Die Hebräer waren in Ägypten in der Sklaverei gehalten worden, und das gefiel ihnen natürlich gar nicht. Die konnten sich nicht frei bewegen, wie sie wollten. Sie konnten nicht wählen gehen. Bezahlt für ihre Arbeit wurden sie auch nicht. Sie waren einfach Sklaven.
    Da kam dann eines Tages ein gewisser Moses, ein großer Anführer, und sagte: „Ihr müßt uns jetzt mal helfen, daß wir was dagegen unternehmen. Wir haben diese Sklaverei satt bis zum Kragen."
    Zwar wußte auch Moses nicht so genau, was man denn unternehmen könnte, weil der König immerhin eine große und gutausgerüstete Armee hatte und jeder, der auch nur den kleinsten Fluchtversuch unternahm, daran glauben mußte. Aber er sagte zu ihnen: „Laßt mich nachdenken." Dabei beschloß er dann, sich mal mit Gott darüber zu unterhalten. „Also Gott", sagte er, „es ist so, unser Volk ist ziemlich unglücklich. Die Leute wollen nicht mehr wie Tiere behandelt werden. Sie wollen freie Menschen sein. Jeder, der auch nur ein Wörtchen gegen den König sagt, ist so gut wie tot. Kannst du da nichts tun und uns helfen?"
    Als Gott diese Aufforderung hörte, sagte er: „Also gut, Moses, du führst unser Volk aus Ägypten hinaus und zwar in ein Land, wo sie dann frei sind."
    Versteht sich, daß Moses darüber freudig erregt war. Er ging zurück zu seinem Volk und sagte: „Alles klar, Leute, ich habe
    mit Gott geredet, und ich schaffe euch hier weg."
    Am nächsten Morgen versammelten sich alle Hebräer heimlich an der Stelle, die Moses ausgesucht hatte, und Moses sagte zu ihnen: „Nun kommt, und zwar mucksmäuschenstill." Und so begann der lange Marsch. Sie zogen zur Grenze von Ägypten und hofften, sich aus dem Land schleichen zu können. Unglücklicherweise sah sie ein Freund des Königs, als sie schon fast am Roten Meer waren, und eilte zu ihm hin. „Die Hebräer hauen ab!" rief er. „Sie marschieren aufs Rote Meer zu. Dieser Moses ist ihr Anführer."
    Der König war außer sich und ließ sofort einen seiner Generäle kommen. „Ich höre da gerade, daß Moses die Hebräer aus dem Land hinausführen will. Die müssen aufgehalten werden." Er dachte kurz nach. „Nicht nur aufgehalten, sondern getötet, alle. Verstanden?"
    „Jawohl, Euer Majestät." Schon nach einer Stunde war die königliche Armee marschbereit. Und weil sie beritten war, galoppierte sie geschwind wie der Wind zum Roten Meer, wo die Hebräer zuletzt gesehen worden waren.
    Mittlerweile aber hatten die Hebräer das Rote Meer bereits erreicht. Eigentlich wollten sie es ja auf Schiffen überqueren, aber zu ihrer Enttäuschung war weit und breit kein Schiff zu sehen. Außer dem endlosen Wasser erblickten sie rein gar nichts.
    Da wandte sich einer an Moses: „Wie sollen wir darüber kommen?" fragte er. „Da ersaufen wir doch alle."
    Moses war total sauer. Er hatte natürlich angenommen, daß Gott auch für Schiffe sorgen werde.
    „Na, vielleicht bauen wir uns Schiffe", schlug er vor. Doch in dem Moment kam einer angerannt. „Moses, Moses! Die Soldaten des Königs kommen! Jeden Augenblick sind sie hier!"
    Da war Moses klar, daß sie alle verratzt waren. Gott hatte sie
    im Stich gelassen. Er sah hinauf zum Himmel und sagte: „Also, weißt du, Gott, ich verstehe nicht, wie du so etwas mit deinem Volk machen kannst. Du hast mir doch versprochen, daß ich es sicher aus Ägypten rausschaffe!"
    Da dröhnte auf einmal Gottes Stimme. „Vertrau mir. Sag deinem Volk, es soll ins Meer marschieren."
    Das leuchtete Moses ja nun gar nicht ein. Was denn, wie sollten Menschen ins Meer marschieren, ohne darin zu ertrinken? Andererseits war ihm klar, daß es gegen Gott keine Widerrede gab.
    Also wandte er sich an sein Volk und sagte: „Ich habe noch mal mit Gott
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