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Die zwoelf Gebote

Die zwoelf Gebote

Titel: Die zwoelf Gebote
Autoren: Sidney Sheldon
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geredet. Wir sollen ins Meer marschieren, sagt er."
    Da waren sie alle entsetzt, aber weil sie hinter sich schon die Hufe der Pferde der Soldaten donnern hörten, sagten sie sich: Mein Gott, lieber ersaufen, als von den Soldaten niedergemacht werden.
    „Also dann, mir nach", sagte Moses und begann ins Wasser zu waten. Aber kaum hatte er den ersten Schritt hineingetan, als ein Wunder geschah.
    Mit offenem Mund sahen sie, wie sich das Rote Meer teilte und daß sie trockenen Fußes durchmarschieren konnten. Da applaudierten sie alle begeistert, zogen durch das Rote Meer und beeilten sich, damit die Soldaten sie nicht doch noch erreichten.
    Als sie auf der anderen Seite waren und sich umdrehten, sahen
sie, wie drüben gerade die Soldaten daherkamen und begriffen,
daß ihnen die Hebräer entkamen.
„Hinterher!" schrie ihr General.
    Moses beobachtete, wie die Soldaten des Königs ins Meer hineinritten.
    Aber als die mittendrin waren, da schloß sich das geteilte Wasser auf einmal wieder über ihnen und alle ertranken. Gott hatte sein Versprechen gehalten. Die Hebräer waren gerettet.
    Dann wäre da zum Beispiel noch ein Wunder aus der Bibel. In Israel lebte ein gewisser Samson. Der war so stark, daß er mal tausend Soldaten auf einen Schlag erledigte und zwar mit nichts weiter als dem Kieferknochen eines Esels.
    Die Tyrannen, die Israel damals regierten, versuchten alles, diesen Samson zu fangen, aber sie hatten kein Glück. Sooft sie Soldaten gegen ihn ausschickten, war es um sie geschehen. Nun hatte Samson eine Freundin, eine gewisse Delilah oder Dahlilah.
    Zu der kamen sie und sagten: „Wir wollen den Samson fangen, könntest du uns dabei nicht helfen? Du müßtest das Geheimnis seiner Stärke herausfinden."
    Na gut, also in der nächsten Nacht fragte die Delilah oder Dalilah den Samson: „Sag mal, was macht dich eigentlich so stark?"
    Und Samson gab ihr bereitwillig Auskunft. „Das sind meine Haare", sagte er. „Wenn sie mir mal jemand abschnitte, wäre ich nicht mehr stärker als jeder gewöhnliche Mann auch." Noch in derselben Nacht schnitt ihm Delilah oder Dalilah, während er schlief, die Haare ab. Als er am Morgen aufwachte, war er schwach und hilflos.
    Die Herrscher legten ihn in Ketten und machten ihn zum Sklaven. Sie lachten ihn aus und machten sich über ihn lustig, weil er nun nicht mehr stärker war als alle anderen auch. Damit auch sicher war, daß er nie wieder stark wurde, stachen sie ihm die Augen aus und schmiedeten ihn mit Ketten an die Tempelsäulen.
    Darüber vergingen einige Wochen und dann machten sie einen Fehler, und zwar einen ganz schlimmen. Es entging ihnen völlig, daß Samsons Haare wieder nachzuwachsen begannen. Eines Nachts dann, als sie gerade eine große Party im Tempel feierten, zog Samson, der genau an die Pfeiler gekettet war, welche den Tempel trugen, kräftig an seinen Ketten, bis die Säulen umfielen und der gesamte Tempel in sich zusammenstürzte. Alle, die darin waren, kamen um. Allerdings bedauerlicherweise auch Samson selbst.

    Und was, weil wir gerade von Wundern reden, ist mit Jonas und dem Wal?
    Gott schickte Jonas in eine Stadt namens Ninive, aber Jonas hatte keine Lust dazu. Er sagte zu einem Freund: „Ich habe Wichtigeres zu tun."
    „Da wird Gott aber böse sein", sagte der Freund.
    „Ach, der", sagte Jonas, „der ist so beschäftigt, der merkt das
gar nicht."
„Du traust dich was", sagte der Freund.
„Ach Quatsch", sagte Jonas.
    Und er bestieg ein Schiff, das zu einer ganz anderen Stadt fuhr. Na ja, damit hatte er natürlich einen großen Schnitzer begangen. Gott hatte es nämlich sehr wohl gemerkt und war fuchsteufelswild, Er machte einen Riesensturm, in dem das Schiff herumgeworfen wurde wie eine Nußschale.
    „Wir sinken!" sagte der Kapitän. „Und alles wegen dir, Mann. Weil du nicht getan hast, was dir Gott anschaffte."
    Jonas wußte schon, daß der Kapitän recht hatte. Das ganze Schiff mit Mann und Maus würde untergehen.
    „Also gut", sagte er. „Dann springe ich eben ins Meer. Wenn ich vom Schiff runter bin, stoppt Gott auch den Sturm wieder, und ihr seid gerettet."
    Es war ihm völlig bewußt, daß das seinen Tod bedeutete, aber er verdiente ihn auch, sah er selbst ein, weil er Gott nicht gehorcht hatte.
    Kapitän und Mannschaft sahen zu, Wie er ins fürchterlich tobende Meer sprang, und es war ihnen klar, daß er ertrinken
    würde.
    Aber Gott tat wieder einmal ein Wunder. Als Jonas ins Wasser fiel, schnappte ihn ein großer Wal und verschluckte
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