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Die Zucker-Fett-Falle

Die Zucker-Fett-Falle

Titel: Die Zucker-Fett-Falle
Autoren: Olaf Adam
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Funktionen fein aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt sind. Deshalb sind auch unsere Fettzellen (Adipozyten) im Unterhaut- oder Bauchfett keineswegs der Feind in unserem Körper. Solange sie nicht durch eine zu kohlenhydrat- und fettreiche Kost und einen inaktiven Alltag gequält werden, arbeiten sie als Speicher- und Steuereinheiten des Stoffwechsels mit dem Gehirn, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und dem Immunsystem zusammen.
    In jeder Fettzelle steckt nicht nur ein Öltropfen für harte Zeiten. In bestimmten Fettzellen entstehen Boten- und Signalstoffe, die nicht nur Hunger und Sättigung, sondern auch den Stoffwechsel steuern. Etwa 40 davon sind bereits entschlüsselt, noch mehr warten darauf, entschlüsselt zu werden. Diese hochaktiven Fettzellen befinden sich ausschließlich im Bauchfett, und zwar in dem Fett um die Darmschlingen und inneren Organe. Auf ihrer Oberfläche (Membran) befinden sich zudem jede Menge Stellen zum Andocken für verschiedenste Botenstoffe (Rezeptoren). Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin, das Stoffwechselhormon Insulin, die Geschlechtshormone Östrogen oder Testosteron oder auch Blutdruckregulatoren wie Angiotensin finden hier Anschluss, um so auf die benachbarten Gewebe oder den ganzen Organismus zu wirken. Gleichzeitig wacht dieses Fett um den Darm darüber, ob genug Fett verzehrt wurde. Im Normalfall melden Botenstoffe wie Cholezystokinin, Leptin oder Adiponectin und viele andere dem Gehirn fortwährend die Sachlage. Die meisten dieser Botenstoffe entstehen erst dann, wenn die Nahrung vom Magen schließlich in den Darm gelangt. Das dauert dann mindestens 20 Minuten. Deshalb kommt das Sättigungsgefühl nach einer fettreichen Mahlzeit erst spät – oft, nachdem wir bereits den dreifachen Bedarf an diesen Stoffen im Magen haben.
    Fettzellen haben die verhängnisvolle Fähigkeit, sich bis auf das 200-Fache ihrer ursprünglichen Größe aufzublasen – und das in fast allen Körperteilen.
    Daneben gibt es noch eine besondere Fettart, die nur für den Wärmehaushalt des Körpers zuständig ist: die sogenannten braunen Fettzellen. Denken Sie an die Tiere mit Winterschlaf. Bei ihnen sinkt die Körpertemperatur in der kalten Jahreszeit und steigt im Frühjahr wieder, ohne dass die Tiere etwas dazu tun. Verantwortlich dafür ist eben jenes braune Fettgewebe, das der Erwärmung in der Aufwachphase dient. Auch wir Menschen besitzen noch Reste dieses braunen Fettgewebes. Wer besonders gut damit ausgestattet ist, gehört zu den glücklichen Personen, die nie zunehmen, obwohl sie in der Lage sind, riesige Portionen zu vertilgen. Überschüssige Energie verwandeln sie statt in Zusatzpfunde einfach in Wärme! Vor Kurzem erst haben Forscher festgestellt, dass man diese braunen Fettzellen aktivieren kann, indem man sich ruhig einmal kühleren Temperaturen aussetzt, ohne sich warm einzuhüllen oder die Heizung hochzudrehen. Auch Sport wirkt anregend auf diese Wärme produzierenden Zellen. Die Pharmaindustrie ist bereits dabei, Medikamente zu entwickeln, die weißes Fettgewebe in braunes verwandeln sollen. Die Rettungsringe um den Bauch würden dann einfach zu Wärme verbrannt werden. Bis es allerdings so weit ist, verlassen Sie sich lieber auf die Zucker-Fett-Trennkost. Auch sie regt das braune Fettgewebe und die Fettverbrennung an. Wenn Sie Ihre abendliche Low-Carb-Mahlzeit genießen, steigt über Nacht die Wärmeproduktion und hilft Ihnen beim Schlankwerden und -bleiben.
    Endlose Speichermöglichkeiten
    Die Hauptaufgabe der Fettzellen ist die Fettspeicherung, und zwar immer, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. So können die Fettzellen zu den größten Zellen des Körpers heranwachsen. Sogar in der Leber, dem Herzen und den Gefäßen, wo sie großen Schaden anrichten. Solange wir uns bei jeder Mahlzeit mit der Zucker-Fett-Kombination belasten, werden die Fettzellen größer und größer, und insbesondere die hormonaktiven Fettzellen um den Darm nehmen zu. Ab einer gewissen Größe wird die Abgabe verschiedener Hormone in das Blut gestört, krankhafte Reaktionen oder Störfälle werden ausgelöst.
    Satt oder doch hungrig?
    Sie haben vor kaum zwei Stunden Ihre letzte Mahlzeit zu sich genommen und sind schon wieder hungrig? Ob wir satt sind oder Appetit haben, entscheidet nicht nur unser voller Magen, sondern vor allem das Gehirn, das über die Botenstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt die entsprechenden Signale erhält. Im Zwischenhirn, genauer gesagt im Hypothalamus, werden diese
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