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Die Zucker-Fett-Falle

Die Zucker-Fett-Falle

Titel: Die Zucker-Fett-Falle
Autoren: Olaf Adam
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Botenstoffe in Nervenimpulse umgewandelt. Mit diesen Impulsen werden Hunger und Sättigung gesteuert, wird die Nahrungssuche veranlasst und durch den Geruch leckerer Speisen zum Essen animiert. Die Signale dieser Botenstoffe, die in Magen und Darm gebildet werden, geben dem Gehirn Auskunft darüber, wie lange die Energievorräte im Körper noch reichen.
    Vor allem der Blutzuckergehalt ist ein Auslöser für Hunger oder Sättigung. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto höher die Insulinkonzentration und desto höher das Sattheitsgefühl. Denn im Hypothalamus signalisiert ein hoher Insulinspiegel die Reduktion von Botenstoffen, die Hunger auslösen, wie etwa das Neuropeptid Y (NPY).
    Ebenfalls zuständig für die Entstehung von Appetit oder das Gefühl von Zufriedenheit sind Serotonin oder Dopamin (siehe > ) sowie das Appetit-Kontroll-Hormon Leptin (siehe > ).
    Nicht zuletzt entscheiden Gewohnheiten oder unser Biorhythmus darüber, ob wir Appetit bekommen oder satt sind.
So gerät der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht
    Befindet sich ständig zu viel Insulin im Blut, werden die Insulinrezeptoren an den Muskel- und Fettzellen mit der Zeit unempfindlich (Insulinresistenz) und reagieren nicht mehr auf ihren Schlüssel. Die Folge: Es kommt zu einem Nährstoffstau im Blut. Diesen Zustand nennt man medizinisch Hyperinsulinämie. In der Folge kann der Zucker nicht mehr in die Zellen gebracht werden, der Zuckerstoffwechsel bricht zusammen, und der Mensch erkrankt an einem Typ-2-Diabetes.
    Wir wissen nun, dass es zwei Arten von Brennstoffen für unseren Körper gibt, die täglich in unserer Nahrung stecken: Fett und Kohlenhydrate. Wenn beide Energieträger in der Mahlzeit sind, so verwendet der Körper die Kohlenhydrate und speichert das Fett.
    Bekommt er nur Kohlenhydrate, so bräuchte er jeden Tag etwa 60 Kartoffeln, um sein Gewicht zu halten. Da das menschenunmöglich ist, sind die Low-Fat-Diäten alle kohlenhydratliberal. Das heißt, man kann so viele Kartoffeln oder stärkehaltige Produkte essen, wie man möchte. Erst wenn die verzehrten Kohlenhydrate aus dem Blut verschwunden sind und der Insulinspiegel abgesunken ist, verbrennen wir Fett. Nach einer Low-Fat-Mahlzeit ist dies – wie meine Untersuchungen und die anderer Forscher gezeigt haben – sicher nach vier Stunden der Fall. Sobald die Fettverbrennung eingesetzt hat – bei niedrigem Insulinspiegel –, strömen die Fette aus den Depots in das Blut.
    Wird dann eine Low-Carb-Mahlzeit ohne Kohlenhydrate verzehrt, kann das Fett aus der Mahlzeit nicht gegen den Strom in die Depots gelangen. Stehen abends ein Steak oder ein Fischfilet mit Gemüse auf dem Speiseplan, eine Portion Tomaten mit Mozzarella oder Spargel mit Schinken, kann das Fett darin nicht in die Speicher gelangen. Allerdings nur, solange der Insulinspiegel niedrig ist und es weder Brot noch Kartoffeln, Nudeln oder Reis dazu gibt. So regt die Low-Carb-Mahlzeit die Verbrennungsmaschinen in den kleinen Zellorganellen an. Und das hilft aktiv dabei, abzunehmen.
    Dagegen fördern Käsebrote und Schinkensandwiches, begleitet von einem Bierchen oder einem Glas Wein, die Fettspeicherung, da sie alle Fett und Kohlenhydrate enthalten.
    Von Alkohol ist beim Abnehmen abzuraten, auch wenn er nicht das Insulin erhöht. Da Alkohol fast genauso viele Kalorien wie Fett hat (7 kcal pro Gramm), dauert es ziemlich lange, bis er verbraucht ist. Die Gefahr, dass in dieser Zeit Kohlenhydrate und Fett im Blut zusammentreffen, ist hoch.
    Ein hoher Insulinspiegel durch kohlenhydrathaltige Mahlzeiten führt dazu, dass alles gleichzeitig verzehrte Fett gespeichert wird. Alkohol fördert die Fettspeicherung zusätzlich.

Der Faktor Stress: Lust auf Süsses und Fettiges
    Stress gibt es keineswegs erst seit dem Einzug der Moderne. Sicher, wir leben in beschleunigten Zeiten. Doch Stress kannten bereits unsere Vorfahren: Bei der Nahrungssuche, auf der Jagd oder in Situationen, in denen es um Leben oder Tod ging, lief ein biologisches Programm ab, das das Überleben sichern sollte. Dieses Programm läuft auch bei uns ab, wenn wir beispielsweise mit dem Auto im Stau stehen, aber ganz schnell zu einem wichtigen Termin müssen, wenn unser Baby nachts häufig weint, weil es Bauchweh hat, oder wenn wir nach einem Zehn-Stunden-Tag das Gefühl haben, wir bräuchten noch mal zehn Stunden, um unsere To-do-Liste abzuarbeiten. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen geraten wir in Alarmbereitschaft. Das ist wichtig, denn nur so können wir im
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