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Die Zucker-Fett-Falle

Die Zucker-Fett-Falle

Titel: Die Zucker-Fett-Falle
Autoren: Olaf Adam
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Zweifelsfall richtig reagieren: kämpfen oder fliehen (»fight-or-flight-reaction«). So gesehen ist Stress etwas durchaus Positives, da er uns in einen Zustand höchster Leistungsbereitschaft versetzt.
    Unangenehm wird es erst, wenn sich die Stressreaktion nicht in Bewegung entladen kann und unsere Probleme bestehen bleiben. Dann bleiben wir gewissermaßen auf einem Übermaß an Stresshormonen sitzen, die nicht durch Bewegung abgebaut werden.
    Das gestresste Gehirn funktioniert wie in der Steinzeit. Es nimmt an, dass der Stress mit großem Energieverbrauch verbunden ist.
    Schließlich musste der Steinzeitmensch in der Lage sein, zu fliehen oder zu kämpfen.
    War die Belastungssituation überstanden, musste das Gehirn für möglichst schnellen Energienachschub sorgen.
    Heutzutage funktioniert das noch genauso: Nach einem stressreichen Tag haben unsere grauen Zellen Heißhunger. Fett und Zucker stehen auf dem Programm, am besten in Form einer deftigen Pizza oder als Nudeln mit Sahnesoße und danach ein paar Lieblingspralinen oder ein Stück Schokokuchen.
    Warum diese Kombination jetzt so gut schmeckt? Sie liefert rasch viele Kalorien.
    Wer dauerhaft unter Stress steht, und das betrifft Mütter mit kleinen Kindern genauso wie Frauen und Männer mit einem 16-Stunden-Tag, und diesem nicht durch positive Reaktionen begegnen kann (z. B. kreative Problemlösungen), bleibt dauerhaft auf »fight-or-flight« gepolt. Das heißt: Der Cortisolspiegel bleibt – auch abends nach der Arbeit – erhöht, und der Hunger auf Kalorienbomben stellt sich unweigerlich ein.
    Insofern ist der Zusammenhang von Stress und Gewichtszunahme heute wissenschaftlich gut belegt und gilt laut WHO als eine der häufigsten Ursachen für Erkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem. Die gute Nachricht: Auch mit Dauerstress lässt sich positiv umgehen. Und den Hungergefühlen können Sie durch die richtige Ernährungsweise – regelmäßige, genussvoll verzehrte Mahlzeiten, bei denen Zucker und Fett getrennt wurden – getrost nachgeben, ohne danach von Schweregefühlen, Gewichtszunahme und einem schlechten Gewissen (»Mein Gott, habe ich jetzt aber zugeschlagen!«) geplagt zu werden.
    Wie die Stressspirale in Gang gesetzt wird
    Bei jeder Aufregung, Anstrengung oder Überforderung passiert Folgendes: Im Gehirn, genauer gesagt im limbischen System – das ist einer der entwicklungsgeschichtlich gesehen ältesten Teile unserer Steuerzentrale im Kopf –, wird das Corticotropin freisetzende Hormon (CRH) ausgeschüttet.
    Im limbischen System befindet sich der Mandelkern (Amygdala). Dieser kleine, fast unscheinbare Bereich ist der »Herrscher«, der über unsere Gefühle und damit über alle wesentlichen Entscheidungen in unserem Leben regiert. Entsteht das CRH durch negative Gefühle, weil wir uns unter Druck gesetzt und vielleicht ohnmächtig fühlen, dann schüttet die Nebennierenrinde das Stresshormon Cortisol aus. Jetzt sind wir hellwach und können rasch handeln.
    Auch Acetylcholin, einer der wichtigsten Botenstoffe, wird ausgeschüttet, was wiederum die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin anregt. Jetzt geht unser Puls nach oben, wir atmen schneller und sind zu allem bereit. Idealerweise entladen wir unser Stressgefühl – nach dem Vorbild unserer Urahnen – körperlich. Das heißt im Klartext: weglaufen oder kämpfen. Tatsächlich empfehlen Stressforscher, in einer akuten Stresssituation zu laufen, Treppen zu steigen, herumzuspringen oder einen Spaziergang um den Block zu machen ...
Wie der Fettabbau funktioniert
    Vergessen Sie Diäten und Hungerkuren! Sie haben alle eine Gemeinsamkeit: Auf Dauer machen sie immer dicker, weil sie den Grundumsatz senken, also die Menge an Kalorien, die wir für Herzschlag, Körpertemperatur, Verdauung, Atmen oder Schlafen brauchen (siehe auch > ).
    Wie bekommen wir aber unser Fett wirklich weg? Fettabbau nennt man einen Verbrennungsvorgang in unserem Stoffwechsel, bei dem Energie freigesetzt wird. Er ist für die Energieversorgung unseres Körpers unerlässlich. Hormone, bestimmte Substanzen in Lebensmitteln und vor allem auch Bewegung können diesen Vorgang beeinflussen – positiv oder negativ.
    • Hormone, die die Fettverbrennung ankurbeln, sind das Wachstumshormon (HGH: Human Growth Hormone), das Stoffwechselhormon Glukagon und Schilddrüsenhormone (Trijodthyronin/T3 und Thyroxin/T4).

    Das Wachstumshormon wird von unserer Hirnanhangdrüse hergestellt und ist für alle Wachstums- und
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