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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin
Autoren: Brown Sandra
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mit den gleichen Schwächen und Gefühlen wie wir alle. Er liebte Lottie. Vielleicht mehr als dich. Und genau das konntest du nicht ertragen.
    Und bei Kevin wirst du dein Werk nicht mal beginnen können, er wird niemals deinen Namen tragen. Und ich danke dem Herrn, daß er ihn nie kennenlernen wird.«
    Â»Du klingst genau wie mein seliges Weib«, meinte Gibb. »Genau wie du hat sich Laurelann an unseren nächtlichen Ausflügen in den Wald gestoßen und schließlich die Bruderschaft entdeckt. Leider fehlte auch ihr die Gabe des Verstehens, hat getönt, sie würde mich anzeigen. Sie schwor, Matthew fortzubringen und dafür zu sorgen, daß ich ihn nie wiedersähe, aber ihre Drohungen verpufften genauso wie deine.« Er nickte in Richtung eines Stuhls. »Setz dich. Mein Enkel braucht seine Mutter.«
    Kendall zögerte. Einerseits drängte sie der Wunsch, ihm ihren Sohn wegzunehmen, andererseits fürchtete sie eine neue Falle.
Sie wollte sich nur ungern von John entfernen, solange sie nicht wußte, was Gibb als nächstes vorhatte.
    Aber schließlich siegte der Mutterinstinkt. Sie stand auf und nahm Kevin von Gibbs Schoß. Sie drückte das Baby an ihre Brust und fuhr mit der Hand über den kleinen Rücken, als wollte sie in der kurzen Zeit, die ihr noch blieb, möglichst viel von ihrem Kind berühren. Kevin beruhigte sich augenblicklich.
    Das bemerkte auch Gibb. »Ich werde dich vor die Wahl stellen, Kendall«, sagte er. »Unter den gegebenen Umständen bin ich damit wohl großzügiger, als du es verdienst.
    Ich könnte das Baby in ein paar Tagen auf die Flasche umgewöhnen. Bis dahin wärst du wahrscheinlich für immer aus seiner Erinnerung getilgt. Er hätte sich an mich gewöhnt und würde sich in jeder Beziehung auf mich verlassen. Ich könnte – und ich werde – ihn ganz und gar zu meinem Kind machen.
    Aber bedauerlicherweise braucht er in dieser Entwicklungsphase eine Mutter. Darum überlasse ich dir die Entscheidung. Du kannst entweder gleich gemeinsam mit deinem Buhler sterben, oder du kannst mit mir kommen und noch eine Weile für dein Kind sorgen.
    Irgendwann wirst du auf jeden Fall mit deinem Leben für deine fleischlichen Sünden und deinen Verrat bezahlen, doch bis dahin wird dir noch etwas Zeit mit deinem Jungen bleiben. Ich mache dir dieses Angebot nicht, weil es dir zukommt, sondern weil ich das Beste für meinen Enkel möchte.«
    Â»Und zwischen diesen beiden Möglichkeiten kann ich wählen?«
    Â»Du mußt dich beeilen. Das FBI mag zwar reichlich schwerfällig sein, aber vielleicht wird man dein Versteck trotzdem bald aufstöbern.«
    Â»Ich komme mit dir, Gibb, und werde mit dir zusammenarbeiten«, versprach sie. »Ich könnte dir sogar von Nutzen sein.
Wie du weißt, bin ich ziemlich gut im Untertauchen. Aber laß John am Leben.«
    Gibbs Brauen zogen sich zusammen. »Sein Leben steht nicht zur Disposition. Er hat mit der Frau meines Sohnes Ehebruch begangen. Dafür muß er sterben.«
    Â»Ich war doch gar nicht mehr mit Matt verheiratet. Er hat sich scheiden lassen.«
    Â»Das tut nichts zur Sache. Wie Matt schon gesagt hat, vor Gott...«
    Er zielte mit dem Gewehr auf John.
    Â»Halt, warte!« schrie Kendall.
    Â»Hör auf, diesen Hurensohn um mein Leben anzubetteln«, mischte John sich ein. »Ich lasse mich lieber von so einem Schwein erschießen, als ihn um irgendwas zu bitten.«
    Â»John wußte doch gar nicht, daß ich verheiratet bin oder war. Hast du das vergessen, Gibb?« Kendall ließ nicht locker. »Er hatte eine Amnesie. Ich habe ihn angelogen und ihm weisgemacht, er sei mein Ehemann. Ich bin an allem schuld.«
    Â»Aber er hat sein Gedächtnis wiedergefunden«, widersprach Gibb. »Das hast du selbst gesagt.«
    Â»Ich habe das doch nur gesagt, um mich vor Matt zu rechtfertigen. John hat sich erst heute morgen wieder an alles erinnert.«
    Â»Das stimmt nicht, Burnwood«, erklärte John. »Ich weiß schon über eine Woche, wer ich bin und wer sie ist. Ich habe nur zum Vergnügen weiter mit ihr geschlafen.«
    Â»Er lügt, Gibb.«
    Â»Warum sollte er lügen?«
    Â»Um dich abzulenken. Er hofft, daß er Kevin und mich dadurch am Leben erhalten kann. Er hat diese Pflicht selbst erkoren, uns zu beschützen. Und erfüllt sie, ganz gleich, was das für ihn bedeutet.«

    Â»Sie
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