Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
sich und drückte ihn so fest an sich, daß sie Kevin beinahe zwischen ihren Körpern zerquetschte. »Gott sei Dank! Ich dachte schon, er hätte dich umgebracht.«
    Â»Ist er tot? «
    Sie warf einen Blick auf die sterblichen Überreste Gibb Burnwoods. »Ja.«
    Â»Gut.«
    Sie hätte am liebsten vor Erleichterung gelacht, als sie ihn sprechen hörte, aber ihre Tränenflut hinderte sie daran. »O John, o mein Gott. Du bist schwer verletzt.«
    Â»Ich bin okay.« Das war gelogen. Jedes Wort kam wie ein schwaches Zischen. »Wie geht es Kevin? Ist ihm was passiert? Wurde er getroffen?«
    Kevin jaulte inzwischen in den höchsten Tönen. »Er hat einen ziemlich anstrengenden Morgen hinter sich.«
    John verzog ächzend die Mundwinkel. »Haben wir das nicht alle?«
    Inzwischen fegten FBI-Agenten durch die Tür.
    Pepperdyne stampfte, wie die anderen in voller Kampfmontur, herein.
    Er warf einen einzigen Blick auf John, fluchte blumenreich,
steckte dann zwei Finger in den Mund und stieß einen ohrenbetäubenden Pfiff aus. »Die Sanitäter sollen herkommen, und zwar expreß!«
    Â»Wieso habt ihr so verdammt lange gebraucht?« beschwerte sich John, als sein Freund neben ihm niederkniete. »Ich dachte, ich verblute noch, ehe ihr zuschlagt. Erst seid ihr draußen rumgetrampelt wie eine Herde Büffel und hocken geblieben, habt euch die Eier gekratzt und seelenruhig zugesehen, wie dieser Hundsfott mich abknallt.«
    Pepperdyne schob sich den Helm in den Nacken und lachte. »Spar dir die Lobeshymnen, John. Wir wissen, wie dankbar du uns bist.«
    Kendall war fassungslos. »Du hast gewußt, daß sie da sind, John?«
    Er nickte. »Ich habe gesehen, wie sich hinter dem Fliegengitter was bewegt hat, und gewußt – gehofft –, daß sie es sind. Deshalb wollte ich die Burnwoods auch um jeden Preis ablenken.«
    Â»Du hättest Matt nicht angreifen dürfen. Das hätte dich das Leben kosten können.«
    Â»Ich hab’ einfach nicht drüber nachgedacht. Als er dich schlug... Ehrlich gesagt wünschte ich, ich hätte ihn selbst erschossen.«
    Sie sahen einander lange in die Augen, bis ein Sanitäter eine Infusionsnadel in seinen Arm versenkte. »Autsch! Scheiße! Das tut weh.«
    Â»Wer von euch möchte mich endlich aufklären?« fragte Pepperdyne. »Ich will genau wissen, was vorgefallen ist.«
    Kendall beobachtete, wie die Sanitäter Matts Leiche vergeblich auf ein Lebenszeichen hin untersuchten. Sie konnte nicht um ihren ehemaligen Gatten trauern, aber er tat ihr wegen seines verpfuschten Lebens leid. »Gibb hat Matt erschossen.«
    Â»Das haben wir gesehen«, sagte Pepperdyne. »Wegen Mrs. Lynam?«
    Â»Ja. Matt sagte, Gibb habe sie getötet.«
    Â»Sie wurde mit durchgeschnittener Kehle in einem Motelzimmer gefunden«, erklärte ihnen Pepperdyne.
    Â»Matt hat sie wirklich geliebt«, sagte Kendall bedrückt. »Und durfte niemals glücklich sein. Nicht mit Gibb als Vater.«
    Â»Einer unserer Scharfschützen hätte den Alten abservieren können, als er Matt erschoß«, erläuterte Pepperdyne, »aber da hatte er noch das Baby im Arm. Es wäre zu riskant gewesen.«
    Â»Sie hatten ihn die ganze Zeit über im Visier?«
    Â»Ja. Dann haben Sie sich mit Ihrem Baby auf den Stuhl da gesetzt« – er deutete darauf – »und befanden sich genau in der Schußlinie. Nachdem er auf John geschossen hat...«
    Â»Nicht der Rede wert«, stöhnte John, der eben von den Sanitätern auf eine Bahre gehoben wurde.
    Pepperdyne fuhr ihm über den Mund, nicht so rumzujammern, aber Kendall entging nicht, daß die beiden alten Freunde ausgesprochenes Vergnügen daran fanden, zu frotzeln und sich gegenseitig zu hänseln.
    Pepperdyne nahm den Faden wieder auf. »Nachdem Burnwood auf John schoß, fuhren Sie zurück gegen die Anrichte«, sagte er zu Kendall. »Wir konnten nur hoffen, daß Sie blufften, als Sie dem Baby die Pistole an die Schläfe hielten.«
    Â»Natürlich habe ich geblufft, das hat auch Gibb gewußt. Aber plötzlich merkte ich, daß er nach dem Schuß auf John das Gewehr auf dem Tisch liegengelassen hatte. Er war nicht mehr bewaffnet. Ich drohte ihm mit Johns Waffe und hätte ihn auch erschossen.«
    Â»Nur daß unser Mann seinen Schuß zuerst abgab. Und genau in den Kopf traf.«
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher