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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition)
Autoren: Meg Gardiner
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kein Aufsehen erregen. Er zwang sich, wieder langsamer zu gehen.
    Mirkovic und seine Eskorte eilten auf einen wartenden Geländewagen zu. Und hinter ihnen schnappte die Ausgangstür zu.
    Verdammt.
    Damit blieb nur der zweite Weg ins Gericht: direkt vorbei an den Wachleuten.
    »Ab jetzt nur noch Tarnnamen«, knurrte Church.
    Berrigan nickte.
    Musste er damit rechnen, dass Berrigan im letzten Moment abhaute? Er studierte den Gang des Mannes, das Zittern seiner Hand, das blasse Gesicht. Der Typ hatte eine Scheißangst. Trotzdem, er hatte nicht vor wegzurennen. Nicht in diesem Leben.
    Churchs Balaklava steckte in der Innentasche seiner Jacke, aber sie musste noch warten. »Ich geh direkt rein. Du läufst hintenrum. Ich mach dir auf.«
    Berrigan marschierte mit seinem Werkzeugkasten weiter. Church schlenderte durch den Eingang. Er stellte seinen Werkzeugkasten auf das Fließband des Röntgenapparats und steuerte beiläufig auf den Metalldetektor zu.
    D er Film startete. In körnigem, blaugrauem Ton zeigte er Samuel Kohs Garten und Zaun und dahinter Jared Smiths Haus. Am unteren Bildschirmrand lief eine Zeitanzeige, die die Sekunden herunterspulte: 2.03.02 .
    Auf einmal krachte strauchelnd und mit rudernden Armen Brad Mirkovic durch die Küchentür von Smiths Haus nach draußen. Er blickte gehetzt zurück.
    In T-Shirt und Slip folgte ihm Lucy Elmendorf. Ihr Mund bewegte sich stumm. Rory vermutete, dass sie Stopp rief. Aber Brad blieb nicht stehen.
    Direkt hinter ihr kam Jared Smith, in Boxershorts, die Dienstwaffe in der Hand.
    Plötzlich zuckten alle im Saal zusammen, als es draußen vor dem Gerichtssaal laut polterte.
    Auch Rory hob den Kopf. Kurz streifte sie die Frage, ob das ihre Eltern waren. Sie hatten angedeutet, dass sie vielleicht vorbeischauen wollten.
    Dann stürmten zwei Männer herein. Sie hatten Balaklavas auf. Außerdem trugen sie grüne Drillichjacken, Lederhandschuhe und Hosen, die in schweren schwarzen Arbeitsstiefeln steckten.
    In den Händen hielten sie Pumpguns.

4
    Rory erstarrte.
    Einer der beiden knallte die Tür zu. Der andere ließ einen Werkzeugkasten auf den Boden fallen und rief: »Alle runter!«
    Erschrocken wirbelte der Gerichtsdiener herum. Seine Hand zuckte zur Pistole an seinem Gürtel.
    Einer der Eindringlinge richtete den Lauf seines Gewehrs auf ihn. »Waffe weg. Sofort. Leg dich auf den Boden.«
    Der Gerichtsdiener verharrte wie angewurzelt, die Hand dicht am Halfter.
    Im nächsten Moment stürzte der Maskierte auf ihn zu und erzeugte mit einer knappen Bewegung ein beängstigendes Geräusch, das jeder kannte: Er lud die Pumpgun durch.
    Rory spürte es wie eine Schockwelle hinter den Augen. Menschen schrien. Auf der Geschworenenbank fuhr Helen Ellis zusammen. Frankie Ortega schnellte hoch, die Augen aufgerissen wie ein Kaninchen.
    Mit dröhnender Stimme herrschte der Maskierte den Gerichtsdiener an: »Waffe fallen lassen. Sofort. «
    Endlich warf der Gerichtsdiener die Pistole auf den Boden. Dann hob er die Hände und sackte auf die Knie.
    Rorys Herz hämmerte. Auf den Zuschauerrängen waren Menschen aufgesprungen und kletterten über andere, die benommen dasaßen, zu den Gängen.
    Doch im hinteren Teil des Saals schwenkte nun der zweite Maskierte sein Gewehr. »Hinsetzen. Sofort. Und Klappe halten.«
    Er war schmächtig und wirkte zappelig. Der Lauf der Pumpgun stoppte vor einem Mann, der mitten im Gang stand. Langsam wich er zurück. Die Leute setzten sich hin.
    »Hände nach oben. Alle. Finger weg vom Telefon.«
    Mit lautem Scheppern ließ auch der Zappelige seinen Werkzeugkasten auf den Boden fallen und kramte eine Lenkradsperre heraus. Diese stieß er durch die Griffe der Saaltür, zog sie aus und schloss ab.
    Der erste Maskierte beugte sich über den Gerichtsdiener. »Hände hinter den Kopf.« Der Mann war gebaut wie ein Schrank, und seine Stimme war so rau, dass sie fast verkohlt klang.
    Folgsam verschränkte der Gerichtsdiener die Finger im Nacken.
    Der Maskierte sammelte die Pistole des Mannes auf und nahm ihm den Taser ab. Er fesselte ihn mit seinen eigenen Handschellen und riss ihm das Polizeifunkgerät von der Achsel. Dann wandte er sich an den Richter. »Runter von da oben. Hierher.«
    Jemand schluchzte auf. Helen Ellis stammtelte: »O Gott, o Gott im Himmel.« Frankie fing an zu keuchen. Rorys Ge sichtsfeld pulsierte wie eine Neonlampe. Hell, pochend, irreal. Absolut irreal. In ihren Ohren brauste das Blut.
    Raus hier, brüllte es.
    Irgendwie. Sofort. Bloß raus aus dem
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