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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition)
Autoren: Meg Gardiner
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Spray loszulassen.
    Rory schrie Nixon an: »Nein.« Sie packte Frankies Sweatshirt und zerrte ihn praktisch auf ihren Schoß, um sich mit ihm auf den Boden zu werfen.
    »Schnauze und keine Bewegung.« Nixon stoppte direkt vor der Geschworenenbank. Seine Brust hob und senkte sich. Die behandschuhten Finger krallten sich um den glänzenden Lauf der Waffe.
    Frankie erschauerte. Rory hielt ihn fest. Er war ganz heiß, und er atmete kaum mehr. Aber er war alles, was sie hatte, in diesen vielleicht letzten Sekunden eines Lebens, das sie sich ganz anders vorgestellt hatte.
    »Runter von der Geschworenenbank, alle«, knirschte Nixon.
    Bewegung entstand. Rumpeln. Durch das Fenster fiel Sonnenlicht auf den Rücken der Leute, die nach unten drängten.
    Rory grub die Finger in Frankies Sweatshirt und stand auf. Nixon starrte sie an.
    »Das ist ein Spray.« Ihre Stimme brach. »Er hat Asthma. Er braucht es.«
    Der Maskierte schien zu überlegen. Schließlich nickte er und deutete mit dem Gewehr auf das Spray. »Ein Zug.«
    Frankies Augen leuchteten vor Angst. Er schien kurz davor, einfach wegzurennen und sich durchs Fenster zu stürzen. Er brauchte Luft.
    Rory nickte und ließ Frankies Arm los. Seine Hand flog zum Mund. Gierig drückte er auf das Spray.
    »Her damit«, befahl Nixon.
    Zitternd nahm Frankie einen zweiten Stoß. Dann warf er es dem Maskierten zu. Nixon fing es auf und steckte es ein. Durch den Mundschlitz war deutlich zu erkennen, dass er grinste. Scheißkerl.
    Langsam stieg sie die Stufen hinunter. Ihr Bein schmerzte, das mit den Stahlnägeln. Sie stellte sich zu den anderen Geschworenen vor der Bank. Helen Ellis wankte. Frankies Keuchen ließ allmählich nach.
    Am Platz der Verteidigung saßen Jared Smith und Lucy Elmendorf nach vorn gebeugt mit der Stirn auf dem Tisch, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Anscheinend hatten die Maskierten sie dazu aufgefordert; Rory hatte nichts davon mitbekommen. Der Tisch war leer geräumt. Keine Stifte oder Ähnliches, mit denen man zustechen konnte.
    Nixon blickte sich um. »Jetzt hört mir mal alle gut zu. Ihr tut genau, was wir euch sagen. Ohne Zögern. Ohne Sperenzchen. Kein Geschrei, keine Hilferufe, und wenn jemand noch ein Handy hat, werden wir es finden und denjenigen bestrafen.« Um seine Worte zu unterstreichen, zog er ein kleines elektronisches Gerät aus der Tasche und hob es wie ein Polizist seine Dienstmarke. Reagan hielt das Gewehr schräg vor der Brust, in Richtung Decke.
    »Also?«, knurrte Nixon.
    »Hier.« Hastig kramte ein Mann in der Hosentasche und warf sein Telefon auf den Boden, als hätte es ihn gebissen.
    »Sonst noch jemand?«
    Niemand meldete sich. Er drückte einen Knopf an dem Gerät und schlenderte durch den Gang.
    »Okay.« Weinend zog eine Frau ihr Handy aus dem BH .
    Nixon nahm es ihr ab. »Wenn ihr macht, was wir sagen, überlebt ihr. Wer den Rambo spielt, geht drauf.«
    Er kletterte auf den Tisch der Verteidigung. »Alle auf den Bo den. Mit dem Gesicht nach unten, die Hände hinter dem Kopf.«
    Die Leute gingen in die Knie. Nur einer der Verteidiger, ein ausgehungert wirkender Mann namens Pritchett wich mit erhobenen Händen vom Tisch zurück. »Sagen Sie uns, was los ist. Was wollen Sie hier?«
    Langsam drehte Nixon den Kopf und fixierte Pritchett. Ohne ein Wort holte er aus und drosch Pritchett den Gewehrkolben ins Gesicht. Allgemeines Aufächzen. Pritchett taumelte zurück, die Beine wie Kautschuk. Er fiel auf seinen Stuhl und kippte mit der Hand an der blutigen Stirn zu Boden.
    Nixon drehte die Pumpgun wieder um und legte den Finger an den Abzug. »Noch Fragen?«
    D as Foyer des Gerichtsgebäudes war leer. Zwei eintretende Anwälte unterbrachen ihr Geplauder. Der Waffenkontrollpunkt war unbesetzt.
    »Hallo?«
    Kurz darauf hörten sie ein Klopfen. Das Geräusch kam von weiter hinten. Immer wieder. Dumpf. Wie Schuhe, die gegen Holz traten.
    Die Anwälte blickten sich kurz an und passierten achselzuckend den Metalldetektor. Er schlug an, aber niemand rannte auf sie zu. Sie bogen um die Ecke. Das Klopfen wurde lauter. Ein Stück weiter vorn bebte bei jedem Schlag die Tür eines Wandschranks. Die Anwälte schauten sich um. Das Verwaltungsbüro des Gerichts lag in der entgegengesetzten Richtung am Ende des Gangs, die Türen waren geschlossen.
    »Hallo, ist da jemand?«
    Das Poltern wurde lauter, begleitet von gedämpften Rufen. Die Anwälte liefen los, zum Schrank.
    Er war verschlossen, der Schlüssel steckte abgebrochen in der
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