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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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Leon.
Kim zuckte mit den Schultern, setzte sich neben den Kräuterstand und hielt ihr Gesicht in die warme Sonne. „Wir werden es gleich wissen“, meinte sie und schloss die Augen.
    Zwanzig Minuten später kreuzte Julian wieder auf. Er trug einen Tonkrug bei sich.
    „Eine Erfrischung?“, fragte Kim, die gerade mit Kija gespielt hatte. „Gute Idee, ich habe Durst.“
„Langsam“, sagte Julian mit einem listigen Lächeln. „Das ist kein gewöhnliches Getränk.“ Er hockte sich neben seine Freunde und stellte den Tonkrug auf den Boden.
Leon hatte plötzlich einen Verdacht. „Du hast doch nicht etwa den …“
„Doch, habe ich. Das Rezept für den Teufelstrank hatte ich noch im Kopf. Die Wurzeln der Alraune hatte ich ja schon, und es war gar nicht so schwer, die weiteren Zutaten hier bei den Händlern aufzutreiben“, erwiderte Julian. „Willst du einen Schluck nehmen, Kim?“
Das Mädchen runzelte die Stirn. „Nein, lieber nicht“, antwortete Kim langsam.
„Warum nicht?“, fragte Julian. „Du selbst hast doch gesagt, dass das alles nur Aberglaube sei.“ „Ja, schon, aber wir haben ja auch das Schwarze Buch nicht“, sagte Kim etwas lahm. „Und ohne die Beschwörungsformel soll der Trank ja gar nicht wirken.“ „Ein Grund mehr, einfach einen Schluck zu nehmen“, meinte Julian. „Was ist mit dir, Leon?“ Doch auch Leon winkte ab.
„Na gut, dann werde ich es tun“, sagte Julian und griff nach dem Krug.
In diesem Moment sprang Kija heran und stieß den Krug um. Er polterte gegen einen Stein und zerbrach. Eine milchige Flüssigkeit versickerte im Staub. Entgeistert starrten die Freunde auf die Katze. „Warum hast du das getan?“, rief Julian.
„Sie wird einen guten Grund gehabt haben“, sagte Kim leise. Sie war ein wenig blass um die Nasenspitze. „Meinst du etwa, dass der Trank tatsächlich gewirkt hätte?“, wollte Leon wissen.

    „Ich meine gar nichts“, sagte Kim schnell. „Ich weiß nur, dass es bei Kija keine Zufälle gibt. Und jetzt will ich nach Hause. Irgendwie habe ich wirklich Lust auf eine Erfrischung. Aber im Eiscafé Venezia!“
„Sehr gute Idee!“, lobte Leon. „So schlecht kann das Wetter in Siebenthann gar nicht sein, als dass mir ein Eisbecher nicht schmecken könnte. Kommt!“ Er sprang auf. Als er sah, dass Julian zögerte, legte er einen Arm um dessen Schultern und flüsterte in sein Ohr: „Glaub mir, man muss nicht immer alles wissen, Kumpel.“
Julian hob die Augenbrauen. „Wissen ist Macht, wie du weißt.“
„Eben“, erwiderte Leon. „Das hat Quirinus vermutlich auch gedacht. Und deshalb ist es gut, wenn wir jetzt gehen und die Antwort auf deine Frage nicht so genau kennen.“
Julian sah seinen Freund an. Dann nickte er.
„Ich glaube, diesmal hast du verdammt Recht. Auf ins Venezia!“
    Sorgfältig verschlossen die Freunde die Tür zum ZeitRaum Tempus. Dann schoben sie mit vereinten Kräften das Regal an seinen alten Platz zurück.
    „Absolut perfekte Tarnung“, kommentierte Julian mit einem letzten Kontrollblick auf die verschiebbare Bücherwand.
    In diesem Moment hustete Leon.
    „He, hast du deine Erkältung etwa immer noch?“, fragte Kim.
„Was heißt hier immer noch?“, erwiderte Leon. „Wir waren doch nur ein paar Sekunden weg.“
„Stimmt“, gab Kim zu. „Daran kann ich mich einfach nicht gewöhnen.“
„Und ich kann mich nicht an dieses Mistwetter gewöhnen. Seht nur, wie es wieder regnet“, beschwerte sich Leon und deutete auf ein großes Fenster, gegen das der Regen prasselte. „Wie schön war doch das Wetter in Lorsch …“
„Nicht nur das“, sagte Julian. „Dort kannte man sich auch gut mit Kräutern aus, die gegen Erkältungen helfen.“
Kim nahm Kija auf den Arm und schaute in ihre grünen Augen. „Nun ja, ganz ahnungslos sind wir ja inzwischen auch nicht mehr“, entgegnete das Mädchen. „Das eine oder andere habe ich mir gemerkt, als wir im Herbarium waren. Salbei-Tee soll doch gut gegen Husten sei, oder? Ich schau mal in der Teeküche nach. Mit etwas Glück finde ich etwas!“
Leon verzog das Gesicht. „Salbei-Tee? Der schmeckt doch total gruselig!“
„Mag sein. Aber er hilft gegen Husten“, rief Kim, die schon auf dem Weg zur kleinen Küche war, die neben dem Büro des Bibliotheksleiters lag.
„Na gut“, gab Leon nach. „Solange du mir keinen Teufelstrank zusammenbraust …“
In der Tür zur Teeküche drehte sich Kim noch einmal um und grinste. „Keine Sorge“, sagte sie. „Mir kannst du doch
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