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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten
Autoren: Frederik Pohl
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»ist nichts bei den Maschinen schiefgelaufen – in Wirklichkeit geschieht genau das richtige mit ihnen. Und zweitens bist du natürlich im Gefängnis. Was meinst du, wer dich hierher gebracht hat?«
    »Hierher? Du meinst, du –«
    Taiko grinste und nickte. »Nicht mehr als fünfzig Meter von dir entfernt, Junge. Wenn man das Durcheinander in den Computern berücksichtigt, war eine Verhaftung der einfachste Weg, dich herzuholen. Und so habe ich dich verhaften lassen. Und jetzt kommen wir geradewegs zum Kern der Sache: bist du für die Ned-Lud-Gesellschaft oder gegen sie? Denn dies hier ist unsere große Chance. Aus Angst vor einer sirianischen Invasion ist alles so durcheinandergeraten, daß wir die Dinge auf die richtige Art und Weise in Ordnung bringen können. Weißt du, was ich mit der nichtigen Weise‹ meine?«
    »Die Maschinen zerschlagen?« rief Forrester. »Willst du damit sagen, daß du und ich jetzt die zentralen Computer zerstören sollen?«
    »Ach was, nicht nur du und ich«, sagte Taiko triumphierend. »Wir haben jetzt viel mehr Helfer als vorher. Möchtest du sie gerne sehen?«
    Taiko berührte seinen Joker, und der Blickwinkel der Bildwand erweiterte sich. Forrester blickte in einen ziemlich großen Raum, der recht stark bevölkert war.
    Taiko hatte tatsächlich viele Helfer. Es waren etwa zwölf, sah Forrester, aber er zählte sie nicht sehr genau. Er war zu empört, um zu zählen, als er entdeckte, daß nur ein oder zwei des Dutzend »Helfer« in dem Zimmer Menschen waren.
    Die übrigen waren keine. Sie blickten Forrester aus Augen an, die aus Diademen glänzender grüner Punkte bestanden. Sie waren Sirianer.
    »Du siehst, mein Junge«, sagte Taiko zufrieden, »es ist eine Frage der Loyalität. Ich gebe zu, unsere Freunde hier sehen ein bißchen komisch aus. Aber sie sind organische Wesen.«
    Forrester verdrehte die Augen. Die Sirianer sahen in ihren kegelförmigen Druckanzügen genauso aus wie sein früherer Freund und Wohltäter S Vier. Die Vorstellung, sie zu Verbündeten zu machen, war schwer zu akzeptieren. Nicht nur, weil sie möglicherweise gefährliche Feinde waren, sondern auch weil sein eigener Kontakt mit S Vier in ihm die unerschütterliche Überzeugung zurückgelassen hatte, daß Menschen und Sirianer sich kaum auf einer sinnvollen Ebene miteinander verständigen könnten.
    Taiko lachte. »Das überrascht dich, was? Aber es war offensichtlich – es mußte nur ein Mann wie ich kommen, um es in die Tat umzusetzen. Diese Burschen sind Genies in Elektronik, absolute Genies. Sie haben uns die Möglichkeit gegeben, die Ideale der Ned-Lud-Gesellschaft ein für alle Male in die Praxis umzusetzen … Was ist, bist du interessiert oder nicht? Ich kann dich nämlich genauso leicht, wie ich dich hergeholt habe, wieder dorthin zurückschicken, wo du hergekommen bist.«
    »In Ordnung, ich bin interessiert«, sagte Forrester.
    Taiko war scharfsinnig genug, die Spur einer Doppeldeutigkeit zu erkennen. »Interessiert, mit uns zusammenzuarbeiten? Oder uns zu stören?« Aber er wartete nicht auf eine Antwort. Er kicherte. »Macht auf die Dauer ja auch keinen Unterschied«, sagte er fröhlich. »Was kannst du schon unternehmen? Komm doch erst mal rauf und rede mit mir darüber …«
    Es gab ein schwaches Klicken, die Tür von Forresters Zelle sprang auf, und eine Reihe schwach glühender Pfeile erschien, um ihm den Weg zu weisen.
    Ich wünschte, dachte er, Adne wäre hier und würde mit mir darüber sprechen.
    Aber Adne schlief den tiefen Schlaf des Todes in flüssigem Helium, zusammen mit ihren Kindern, ja mit fast allen anderen, die Forrester in diesem Jahrhundert kennengelernt hatte. Es gab niemanden, der ihm sagen konnte, was er tun sollte.
    Er folgte den aufblitzenden Pfeilen, die so regelmäßig vor ihm auftauchten, als ob sie den Takt eines Tanzes angäben. Es kann einfach nicht richtig sein, sagte er zu sich selbst, den Lauf der Welt mit Hilfe von Wesen von einem anderen Stern zu ändern. Es würde jeden Grundsatz der Gleichheit und der Menschenrechte verletzen.
    Andererseits war Taikos Vorhaben sinnvoll. War es richtig, die Entscheidung über das Schicksal der Welt einem Haufen von Computern zu überlassen?
    Ist die Prämisse dieser Behauptung überhaupt richtig, dachte Forrester und erkannte langsam, wie wenig er von seinen Hausaufgaben erledigt hatte. Sind die Computer wirklich die Herren der Welt? Wer trifft denn überhaupt die grundsätzlichen Entscheidungen?
    War es möglich, daß ein
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