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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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daß er von beiden frei war. Melisandra würde ihr Glück mit Paul finden, und Carlina hatte ihr Leben der Göttin geweiht. Er würde keinen Einspruch mehr dagegen erheben. In späteren Jahren sollte Bard die Priesterinnen Avarras ihren See des Schweigens verlassen und unter Varzils Schutz als Heilerinnen in die Welt kommen sehen. Die Priesterinnen und die Schwesternschaft vom Schwert würden sich zu einem neuen Orden der Entsagenden zusammenschließen, und Carlina würde eine ihrer Gründerinnen und Heiligen werden; aber all das lag noch in der Zukunft.
Mit furchtbarem Getöse brach das Dach des Hauptflügels der Burg ein, und das Feuer verschlang es. Bard saß neben Melora auf dem Gras. Ihre Brandwunden an Arm und Brust wurden verbunden. Er schüttelte den Kopf und seufzte.
»Ich bin ein König ohne Burg, meine Geliebte. Und wenn die Hasturs ihren Willen bekommen, auch ein König ohne Königreich Herr nur noch über die Güter meines Vaters - soviel werden sie mir wohl lassen. Willst du eine Königin ohne Land sein, Melora, meine einzige Liebe?«
Sie lächelte zu ihm auf, und ihn dünkte die Morgensonne nicht heller zu leuchten als ihre Augen. Bard winkte Varzil zu sich, lächelte ihn an und sagte: »Sobald die Verwundeten versorgt sind, ist ein Vertrag zu beschwören. Und ein Bündnis zu schließen.« Er wandte sich Melora zu und küßte sie auf die Lippen. »Und eine Königin zu krönen.«
    Nachwort
    Zwar hat Marion Zimmer Bradley auch eine Anzahl von thematisch nicht miteinander verbundenen Romanen geschrieben, aber ihr Name ist untrennbar mit jenem Planeten Darkover verbunden, auf dem bislang 13 Romane und einige Kurzgeschichten angesiedelt sind (darunter ein paar Kurzgeschichten, die nicht von ihr sind, sondern aus einem Darkover-Fankreis - »Friends of Darkover« - stammen und jüngst in einem Taschenbuch in Amerika vorgestellt wur
den).
Darkover, das darf man wohl sagen, ist das Lebenswerk der 1930 geborenen Autorin, die auch privat so sensibel wirkt, wie es ihre Romane vermuten lassen. Was also ist Besonderes an Darkover, was übt diese Faszination aus, die eine Autorin dazu bringt, immer wieder über dieses eine Thema zu schreiben, und eine über die Jahre stetig angewachsene Leserschaft in den Bann schlägt?
Zunächst einmal, und das ist wohl wichtig, ist der Darkover-Zyklus keine Serie im herkömmlichen Sinne. Die einzelnen Romane schildern Ereignisse und greifen Themen auf, die einem Gesamtkonzept - nämlich der Entwicklung einer menschlichen, von PsiKräften bestimmten Zivilisation auf einem anderen Planeten folgen, aber ansonsten nicht aufeinander aufbauen. Man muß deshalb die anderen Romane nicht gelesen haben, um Gefallen an einem einzigen zu finden oder um den Ereignissen in voller Breite folgen zu können, die diesem bestimmten Roman zugrunde liegen. Und tatsächlich hat Marion Zimmer Bradley die Darkover-Romane auch durchaus nicht chronologisch geschrieben, sondern griff sich nach Gusto jeweils Themen heraus, die zu durchaus verschiedenen Epochen des Planeten gehören.
Eines allerdings haben alle Darkover-Romane miteinander gemein: den großen thematischen Rahmen zum einen, den Konflikt zwischen aufeinanderprallenden Gegensätzen zum anderen.
Der inhaltliche Rahmen ist schnell erzählt: Irgendwann in der Zukunft der Erde geht man daran, andere Planeten zu besiedeln, ein »Imperium« zu errichten. Eines der Kolonistenschiffe geht verloren und macht eine Bruchlandung auf Darkover. Zweitausend Jahre lang sind die Nachkommen dieser Raumfahrer von der terranischen Kultur isoliert, bevor Darkover wiederentdeckt wird, und in dieser Zeit haben sie eine feudalistische Gesellschaft aufgebaut, die von sieben aristokratischen Familien beherrscht wird, deren Angehörige in besonderem Maße über Psi Kräfte verfügen. Die Ausschmückung der Einzelheiten dieses feudalistischen Systems auf der einen Seite, der teilweise rituellen Handhabung der Psi-Kräfte (Matrices, Bewahrerinnen, Psi-Türme usw.) geben demThema das Fleisch, das sicherlich einenTeil der Faszination ausmacht.*
Daß daraus mehr wird als eine Kette von Abenteuer schmökern, angesiedelt irgendwo auf der Grenze zwischen Science fiction und Fantasy, dürfte hingegen an der stets wiederkehrenden Struktur der einzelnen Bände liegen. Die Autorin arbeitet hier an einem einzigen Thema, das sie in immer neuen Facetten ausbreitet, ohne es letztendlich abschließend zu behandeln. Gemeint ist eine strukturell durchgreifende Polarisierung, die jeden der
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