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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Königreich befand, dem regierenden König Befehl erteilte. Was Geremy sagte, war so durch und durch vernünftig, daß er auf der Stelle gehorchte. Im Forteilen winkte er einen Leibwächter zu sich.
»Suche mir Paolo Harryl und Lady Melisandra!« Und dann fragte er sich, ob er mit seinem neuen Laran seine enge Verbundenheit mit beiden benützen könne. Er war immer in Kontakt mit Pauls Geist gewesen. Und dies war eine Gelegenheit, bei der er an zwei Stellen gleichzeitig hätte sein müssen!
Paul. Komm mit genug Männern ins Lazarett, daß die Verwundeten ins Freie getragen werden können!
    Aus dem Augenwinkel sah er, daß Melora und Geremy, Meister Gareth und Varzil von Neskaya sich bei den Händen gefaßt hielten, als wollten sie ausgerechnet jetzt ein Kindertanzspiel aufführen! Aber sogar Bard, der erst vor kurzem für Laran empfänglich geworden war, konnte die psychische Energie sehen, die sich als beinahe materielle Barriere um sie aufbaute. Dann lief er in die Halle und begann, den Soldaten Befehle zu erteilen.
»Jeder, der laufen kann, geht nach draußen und entfernt sich so weit wie möglich von den Gebäuden! Die Ordonnanzen helfen den Leuten, die mit ein bißchen Unterstützung laufen können! Wir haben eine Warnung bekommen; wir werden vielleicht mit Feuerbomben angegriffen! Alle müssen ins Freie!«, kommandierte er. »Wir werden in Kürze so viel Tragbahren haben, wie wir brauchen - daß mir keiner in Panik gerät, es wird niemand zurückgelassen!« Die Furcht hing wie ein sichtbares Miasma im Raum. Bard erhob die Stimme: »Ihr sollt gehen, habe ich gesagt, nicht rennen! Jeder, der über einen anderen Verwundeten fällt, kommt vors Kriegsgericht! Immer mit der Ruhe, wir haben noch reichlich Zeit!« Er trat in den anderen Raum. »Carlina
- Mutter Liriel, laßt die Frauen, die laufen können, den anderen helfen; bald kommen auch Tragbahren! «
Carlina sprach leise mit den Frauen, und Bard beobachtete, wie in Minuten eine geordnete Rettungsaktion durchgeführt wurde. Paul traf ein und brachte einen ganzen Trupp von Männern mit Tragbahren mit. Er blieb neben der Tragbahre stehen, auf der eine Frau mit ihrem Neugeborenen in den Armen lag.
»Ah, das ist eine meiner neuen Untertaninnen? Macht Euch keine Sorgen, Mutter, sie ist ein gesundes Kind, und sie wird in Sicherheit gebracht werden, glaubt mir.« Damit ging er weiter. Hinter ihm klang Gemurmel auf.
»Das ist der König!«
»Sei nicht dumm«, fiel die Frau auf der nächsten Tragbahre ein, »der König würde doch nicht hier herunterkommen. Das ist sein Friedensmann, der eine, der ihm so ähnlich sieht.«
»Ob er es nun war oder nicht«, verteidigte sich die erste Frau, »er hat freundlich zu mir gesprochen, und ich werde das Mädchen nach ihm Fianna nennen. Und der Friedensmann des Königs ist sowieso so gut wie der König selbst! «
Bard überwachte den Abtransport der letzten Schwerverletzten. Hier und da sprach er mit einem Veteran, den er kannte, einem Hoffreund seines Vaters, einem treuen Diener. Nicht alle von ihnen dachten daran, ihn mit Sir oder Euer Majestät zu titulieren, und das war ihm nur recht. In den kommenden Jahren war Zeit genug für Formalitäten, und er war stolz darauf, der zu sein. Und wenn es die Angst eines alten Dieners beschwichtigte, ihn Meister Bard zu nennen, setzte ihn das auch nicht herab, entschied er.
»Sind alle draußen?«
»Alle bis auf die alte Frau in der Ecke dort. Ich fürchte, wenn wir sie bewegen, wird sie sterben«, antwortete Carlina zögernd. »Und ich möchte nicht gern vier Männer mit einer Tragbahre schicken … « Sie war bleich vor Furcht, und Bard dachte daran, daß auch Carlina Laran hatte und vielleicht eine Spur von Voraussicht. In die wirkende Eier fallen, die in der Luft auseinander sein Augenblick war ein seltsamer, summender Ton zu hören, und die Leroni, die sich im Garten an den Händen hielten, schrien auf. Bard rannte in die Ecke der Großen Halle und beugte sich über die alte Frau. Sie blickte zu ihm auf, das Gesicht grau vor Angst und Schmerz.
» Lauf, Sohn! Mit mir ist es aus.«
»Unsinn, Oma.« Bard nahm sie in die Arme. »Könnt Ihr einen Arm um meinen Hals legen? So ist’s recht - los, machen wir, daß wir hinauskommen!« Im Laufen fiel ihm plötzlich ein, daß Carlina befürchtet hatte, die alte Frau werde schon beim Abtransport auf einer Tragbahre sterben. Nun, ganz bestimmt starb sie, wenn er sie hier zurückließ und das Dach auf sie fiel! Er taumelte ins Freie, und als er auf
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