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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)
Autoren: Holly Webb
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Macht über sämtliche Schüler in Lottes Klasse gehabt.
    Lotte ging langsam weiter. Nein. Zara konnte keine Hexe sein. Lotte hätte es gespürt, als sie den Zauber anwandte. Und Zara hätte nicht so viel Angst gehabt, weil sie gewusst hätte, was Lotte tat. Vielleicht besaß Zara etwas Macht, ganz tief drinnen, die sie benutzte, um andere Menschen zu manipulieren und herumzuschubsen, ohne dass ihr klar war, worum es sich dabei handelte. Aber sie war kein echtes Zauberwesen. Lotte stieß einen erleichterten, zitternden Seufzer aus. Die Vorstellung, Zara könnte eine Hexe sein, war einfach zu viel gewesen. Sie war auch so schon schlimm genug. Die Zauberei hatte Lotte bisher viel Spaß gemacht, meistens jedenfalls. Zara würde das alles ruinieren.
    Lotte verzog das Gesicht, als sie die Ladentür aufstieß. Sie wollte nicht länger über diese Dinge nachgrübeln.
    Sofie flitzte quer durch den Laden auf sie zu und sprang freudig zwischen ihren Beinen hin und her. Normalerweise war sie ein sehr würdevoller kleiner Hund, aber ab und zu warf sie ihre guten Manieren über Bord. Obwohl Sofie behauptete, sie verabscheue die Schule grundsätzlich, wusste Lotte, dass sie es in Wahrheit hasste, den größten Teil des Tages von ihr getrennt zu sein. Sie und Lotte konnten die Gedanken der jeweils anderen hören, aber es war nicht dasselbe, wie zusammen zu sein.
    Lotte nahm Sofie auf den Arm, und Sofie gähnte ausgiebig. Ihr war plötzlich wieder eingefallen, dass sie ein Hund von Welt war. »Nichts Interessantes in der Schule ? Wie üblich?«, fragte sie und wedelte abschätzig mit einer Pfote.
    »Lotte! Perfektes Timing!« Onkel Jack klang aufgeregt. Er stand an der Ladentheke und war im Begriff, eine große Tiertransportkiste aus Pappe zu öffnen. »Die neue Mäuselieferung ist soeben eingetroffen. Anscheinend handelt es sich um eine sehr seltene und interessante Art.«
    »Sicher nicht so selten wie wir?«, fragte eine der pinkfarbenen Mäuse besorgt. Der Mäuserich kletterte durch die Tür seines Käfigs und lugte von der Kante des Regals zu ihnen herunter. »Ich bin schrecklich interessant«, fügte er gewichtig hinzu und begann eilig, sich das Regal Richtung Tresen hinunterzuhangeln. »Sogar noch mehr als die anderen – sie schlafen, was echt total langweilig ist, oder?«
    »Du bist die interessanteste Maus, die ich kenne, Fred«, versicherte Lotte ihm und strich mit einem Finger über sein Fell, das so weich war wie das Blütenblatt einer Rose.
    »Wirklich?«, fragte er erfreut. »Interessanter als Henrietta?«
    Das war eine knifflige Frage, da Henrietta, die Heimkehrmaus, recht außergewöhnlich war. Sie lebte nicht in einer Gruppe wie die pinkfarbenen Mäuse oder die schüchternen weißen mit den pinkfarbenen Äuglein. Sie arbeitete allein. Onkel Jack verkaufte sie an Menschen, von denen er dachte, sie sollten besser keine Tiere haben, und ein paar Tage später kam sie stets zurück, nachdem sie ihre neuen Besitzer vollkommen davon geheilt hatte, jemals wieder ein Tier halten zu wollen. Wann immer Lotte sie gesehen hatte, schimmerte ihr Fell in einem sehr hübschen Schokoladenton, wie kleine mit Kakaopuder bestäubte Pralinen, aber sie verfügte über eine Vielzahl von Tarnungen. »Henrietta ist clever, aber du hast Charakter«, sagte Lotte bestimmt.
    »Oh!« Fred, der Mäuserich, zwirbelte verschämt seine Schnurrhaare, er war völlig hin und weg. Dann sauste er Lottes Arm hoch, um es sich auf ihrer Schulter bequem zu machen und zu beobachten, wie Onkel Jack die Schachtel öffnete.
    Sofie sprang von Lottes Arm, sie gähnte erneut gelangweilt. »Mäuse, pah! Warum nur wird so ein Aufheben um sie gemacht? Weckt mich, falls sie tatsächlich interessant sein sollten«, grummelte sie von ihrem Kissen aus, drehte sich noch einmal und steckte ihre Schnauze so zwischen die Pfoten, wie es am angenehmsten für sie war. Lotte konnte sie am Rande ihres Bewusstseins spüren, bereits tief in ein kuscheliges, warmes Dösen versunken.
    Lotte stellte sich auf die Zehenspitzen, um in die Kiste zu spähen, als Onkel Jack die Klappen öffnete, und Fred schwankte auf Lottes Schulter hin und her, als er sich vorbeugte, um ebenfalls einen Blick auf die Neuankömmlinge zu erhaschen.
    »Ach!« Onkel Jack runzelte die Stirn.
    »Das ist keine Maus«, sagte Fred, er klang einigermaßen empört. »Ich habe wirklich keine Ahnung, was es ist.«
    AufeinemBettauszerknülltemPapierlag,zueinem Ballzusammengerollt,einedickeorange-weißeKreatur, schlief
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